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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Weitere Serien » Vampir Horror-Roman » Taschenbücher » VHR-Taschenbuch Band 1: Der Geisterhügel von John Crawford
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woodstock woodstock ist männlich
Grusel-Großmeister



Dabei seit: 29.11.2008
Beiträge: 13206

29.03.2014 15:25
VHR-Taschenbuch Band 1: Der Geisterhügel von John Crawford
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In Redforde sterben Menschen auf mysteriöse Weise. Die rätselhaften Todesfälle lösen eine Panik aus. Malcolm Amberley stirbt mit einem Dolch in der Brust, als er erforschen will, was nachts auf dem nahen Hügel geschieht. Dort treffen sich die Teufelsanbeter zu ihren verbotenen Kultfeiern. Alte Legenden berichten von Spuk und Zauberei. Drei unerschrockene Männer finden auf dem Friedhof Malcolms Sarg. Er ist leer, denn er wurde aufgebrochen - und zwar von innen.



Verfasst von John Crawford (= John S. Glasby)

Originaltitel: Dark Legion, 1967

Aus dem Englischen von Elisabeth Simon

Titelbild von

160 Seiten

Erschienen im Oktober 1973


__________________
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

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Wynn Wynn ist männlich
Kaiser




Dabei seit: 07.03.2017
Beiträge: 1619

08.10.2019 21:10
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Die vielen Namen des John Glasby

John Glasby arbeitete in den 50er und 60er hauptberuflich einige Jahre als Chemiker. Gleichzeitig veröffentlichte er mehr als 300 Romane und Kurzgeschichten, die von Beginn an bei Badger Books erschienen, ein Imprint von John Spencer & Co, der sich auf Pulp-Magazine verstand und später auf Taschenbücher spezialisierte, die hauptsächlich Science Fiction und Fantasy enthielten. Fast alle Bücher bei Badger wurden entweder von Glasby oder von Lionel Fanthorpe geschrieben (der es immerhin auf mehr als 250 Veröffentlichungen brachte). Die beiden Autoren lieferten auch alle Geschichten für die Zeitschrift Supernatural Stories. Man kann also durchaus behaupten, dass die beiden eine echte Schreibfabrik betrieben.

Meist kaufte Badger Books möglichst plakative und grelle Bilder an, bevor das Buch geschrieben wurde. Der jeweilige Autor musste dann eine dazu passende Geschichte entwerfen. In einigen Fällen wurde das Cover von Badger erneut benutzt, um einen ganz anderen Roman damit zu illustrieren. Das ist auch hierzulande eine gängige Praxis bei den Heftromanen (man sehe sich nur die aktuell laufenden und neu aufgelegten Gespenster-Krimis von Bastei an; aber auch schon in den 70er und 80er Jahre wurde das so gehandhabt.)

Auf dem Höhepunkt seines Outputs forderte der Imprint eine fertige Arbeit in nicht mehr als drei Tagen (typischerweise über das Wochenende). Das hatte zur Folge, dass trotz der Bemühungen von Glasby und Fanthorpe die Geschichten unter Kontinuitätsfehlern, stereotypen Handlungsmustern und verpfuschten Enden litten. Andererseits waren sie wieder bemerkenswert darin, wie unverschämt die Autoren eine Vielzahl akademischer und pseudo-akademischer Fakten nutzten, um auf die gewünschte Länge zu kommen.

Glasby schrieb unter einer Reihe von eigenen und Verlagspseudonymen, die sich mehrere Autoren teilten, wie Victor La Salle, John E. Muller, Karl Zeigfreid, Chuck Adams und Tex Bradley (die letzten beiden waren hierbei dem Western vorbehalten). Sein am häufigsten angenommener Künstlername war AJ Merak, unter dessen Namen er von Sci-Fi bis Western, von Arztromanen bis Krimis, von Fremdenlegions- und Spionageromanen bis hin zu Kriegsgeschichten alles schrieb.

Während sich die Themen jedoch änderten, blieb der Low-Budget-Ton konstant, wie die Titel und Cover-Teaser seiner Bücher zeigen. Zum Beispiel versprach "Out of the Night" eine Geschichte mit dem Titel "STRANGE. WEIRD. EERIE", und lockte potenzielle Leser mit dem Slogan "das Ding aus der Tiefe, das nach ihm griff ..." an. Ein solches Schicksal schien zumindest angenehmer zu sein als das Ende, das die Helden des gesichtslosen Planeten anscheinend erwartete: "Hatten sie tausend Galaxien durchquert, nur um in diesem unerforschten purpurfarbenen Dschungel zu sterben?"

John Stephen Glasby wurde am 23. September 1928 in East Retford, Nottinghamshire, geboren und studierte am King Edward VI-Gymnasium der Stadt, wo er sich für Naturwissenschaften und Astronomie interessierte. Nach seinem Abschluss als Diplom-Chemiker an der Nottingham University wechselte er in die Nobelabteilung des ICI (Imperial Chemical Industries), wo er Forschungen zu Zündern und Raketentreibstoffen durchführte und die Abteilung Physikalische Chemie leitete. Nach 25 Jahren wechselte er in die organische Abteilung von ICI, wo er als Bereichsleiter und stellvertretender PR-Manager tätig war. Er ging 1988 in den Ruhestand.

Während seiner Arbeit für ICI erstellte er Enzyklopädien wie "The Alkaloids" (1975-77, dreibändig) und "Antibiotics" (1976) sowie später ein "Dictionary of Antibiotic-Producing Organisms" (1992).

Glasbys Karriere als Science-Fiction- und Fantasy-Autor begann 1954 mit "Dark Andromeda", geschrieben als AJ Merak (benannt nach dem hellsten Stern des Sternbildes Großer Bär).

Die Schließung des Badger Books Imprint im Jahr 1967 brachte Glasbys Karriere als Belletrist zu einem vorläufigen Ende, aber nach seiner Pensionierung nahm er seine Feder wieder in die Hand und trug Geistergeschichten zu den von Richard Dalby zusammengestellten Anthologien bei; er produzierte eine neue Sammlung von Kurzgeschichten, "The Substance of a Shade" (2003), und einen okkulten Roman "The Dark Destroyer" (2005).


Der Geisterhügel (als John Crawford)

„Das Land im Norden des Dorfes Redforde ist seit langem als verflucht bekannt. Auf dem Cranston Hill, am Rande der Ortschaft, sollen satanische Zusammenkünfte stattgefunden haben. Die Drohenden Steine, eine historische Naturerscheinung haben vor allem im 13. Jahrhundert die Szenerie für Geisterbeschwörung und Hexerei geliefert.“

Terry Amberly ist auf dem Weg nach Redforde, um seinen Bruder zu beerdigen, der auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Mit einem Dolch in der Brust wurde der in der Nähe der „Drohenden Steine“ auf Cranston Hill gefunden. Die Polizei fand keinerlei Beweise für eine Fremdeinwirkung, also wurde der Tod durch Selbstmord attestiert.

Sein Bruder glaubt das natürlich nicht, vor allem, weil sich der Tote zu Lebzeiten mit den seltsamen Legende aus der Gegend befasste und wohl auf etwas gestoßen ist, das ihn nicht mehr los ließ.

Gemeinsam mit der Freundin seines Bruders Angela Cowdrey macht er sich zunächst auf, das Rätsel zu lösen, wobei Crawford hier eine völlig stereotype Frau der 70er Jahre schildert, die meist nur „das Mädchen“ genannt wird. Eigentlich ist sie nicht mal eine richtige Figur, sondern nur eine Hülle, die vom Autor bedient wird, um Terry zu beginn etwas Dialog zu verschaffen.

Der Selbstmörder ist jedoch kein Einzelfall. Im Laufe vieler Jahre sind immer wieder Menschen, die sich mit den Geschehnisse beschäftigten, auf ebenso mysteriöse Weise gestorben.

Zunächst ist die Atmosphäre des Buches erwartbar und angenehm altmodisch. Der Pulp-Einfluss ist überall präsent, und es sieht so aus, als hätten wir es mit einem nostalgischen Gruselabenteuer zu tun, bis man förmlich die Unzulänglichkeiten des Schnell- und Vielschreibers gar nicht mehr ignorieren kann.

Typischerweise fehlt auch der Versuch einer wissenschaftlichen Erklärung nicht. Terry erklärt das Böse so:

„Es verhält sich ungefähr so wie der Magnetismus. Um ein magnetisches Feld aufzubauen, bräuchte man zwei Pole. Und hat man das magnetische Feld, kann man es nicht sehen, man kann nur seine Auswirkungen spüren. Eine böse Macht verhält sich genauso. Zwei Pole sind nötig, um sie zu entfesseln, und wenn sie entfesselt ist, dann ist das Phänomen grauenvoll, aber weder sichtbar noch erklärlich.“

Das ist, mit Verlaub, ein völlig dämlicher Absatz, der weder etwas erklärt, sondern noch nicht mal etwas aussagt. Das sind nur lauter Worthülsen, die gar keinen wirklichen Sinn ergeben.

Natürlich macht Terry alsbald einige Erfahrungen selbst und wandelt auf den Spuren seines Bruders, aber er bekommt Gegenwind. Nicht nur vom Arzt, der den Leichnam des Bruders untersuchte, sondern auch von Ralph Treherne, dem Freund, der Terry vom Tod des Bruders unterrichtete. Das Spiel der Vertuschung ist allzu offensichtlich, die Warnungen werden so formuliert, dass sich wohl jeder dadurch nur noch mehr angestachelt fühlen müsste, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Die Figuren gehen dabei unfassbar platt und durchschaubar vor.

Auf der anderen Seite haben wir neben Angela noch jene, die ihn unterstützen. Da ist einmal der Vikar von Redforde, der Terry die Dorfchronik zu lesen gibt, aus der schreckliche Dinge zu entnehmen sind, und Clivedon Park, der sich schon lange mit übersinnlichen Dingen beschäftigt, aber irgendwie bis jetzt wohl im Schlummermodus verbrachte.

Terrys Verhalten ist an nicht gerade wenigen Stellen etwas dümmlich. Einerseits hat er einschlägige Erlebnisse gemacht, um an den ganzen Spuk glauben zu können, andererseits versucht er die Vorgänge immer wieder mit einem halbherzigen Rationalismus von sich zu schieben. Das sind aber nicht etwa bewusste Zweifel einer Figur, sondern stilistische Widersprüchlichkeiten. Der Autor scheint stellenweise gar nicht gewusst zu haben, worauf er eigentlich hinaus will. Man könnte oft das Gefühl bekommen, er schäme sich für sein hier veranstaltetes Tohuwabohu und wolle es am liebsten gleich wieder mit irgendeiner Pseudo-Friggelei zurücknehmen. Da waren andere Pulp-Autoren unmissverständlicher zugange.

Der Autor hat seine Geschichte einfach nicht unter Kontrolle. Zum Beispiel ist das ganze Dorf in die merkwürdigen Ereignisse verstrickt, im Roman bekommt man da allerdings kaum etwas davon mit. Crawford vernachlässigt den Hintergrund sträflich und schiebt uns immer nur irgendwelche Passagen aus Büchern dazwischen.

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Olivaro Olivaro ist männlich
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Dabei seit: 15.05.2013
Beiträge: 8305

08.10.2019 21:35
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Das nenne ich mal eine feine Rezension, vielen Dank dafür! Da hätte die Taschenbuchreihe wirklich einen besseren Start verdient als mit diesem konfusen Roman. Dabei kann man nicht einmal einer Kürzung die Schuld an diesem Debakel, denn das Original ist nicht länger als die Übersetzung. Einzig das Titelbild empfinde ich als sehr gelungen, weil es so bizarr-unheimlich wirkt.

__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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Wynn Wynn ist männlich
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Beiträge: 1619

09.10.2019 09:19
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Tatsächlich hat mir das Cover auch sehr vielversprechend ausgesehen.
Ich glaube sogar, wenn man den Roman noch weiter zusammengestrichen hätte, wäre er vielleicht noch etwas lesbarer geworden. Man merkt hier die Schreibfabrik regelrecht heraus.

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