Ein Jahr ist es her, als Christian Endres in der Horror Factory seinen Crazy Wolf auf Rachetour geschickt hat. Das ist jedoch nichts, das Wölfchen hat seit dem Ende der ersten Geschichte ganze zehn Jahre als Bastie verbracht, bis eine überraschende Begegnung mit seinem Sohn den Funken Menschlichkeit in ihm weckt, der ihn zur Besinnung kommen lässt. Der Junge hat das Werwolf-Gen von ihm geerbt und so sind beide in die Fänge von Menschen geraten, die in Las Vegas Monsterkämpfe abhalten. Gemeinsam brechen sie aus und wollen nach Seattle zurück, die Jäger auf den Fersen. __________________
Wieder hat Christian eine rasante Geschichte geschrieben. Kurze Sätze und Gedankenfetzen, viel Action und dieses mal ein explosives Gespann statt einem Einzelkämpfer. Dabei geht es dreckig und erwachsen zu, der Autor lässt den Gedanken seines Hauptcharakters unzensiert freie Bahn. Was in den letzten zehn Jahren passiert ist, bekommt man grob umrissen mit, um auf dem Laufenden zu sein. Die Reise nach Hause nimmt den Hauptteil der kurzen Geschichte ein. Nicht nur Action prägt sie, sondern auch philosophische Gedanken eines Werwolfes. Der Kleine weiß nicht, dass sein Begleiter sein leiblicher Vater ist und hat genug damit zu tun, sein „erstes mal Werwolf“ zu verarbeiten. Die erste Verwandlung, der erste Mord, das übliche eben. Bei Christian sind Werwölfe eben keine Monster, sondern sozusagen Menschen mit Gendeffekt.
Schön, dass der verrückte Wolf eine Fortsetzung bekommen hat, wenn auch erst so spät. Eine gute Werwolfsgeschichte, kurz und knackig erzählt. Der Autor hat sich perfekt auf die Anforderungen einer Kurzgeschichte eingestellt und liefert einen Schreibstil, der die paar Seiten voll ausschöpft.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller