Grusel-Western Band 6: Der Spielerteufel
Die Lady schloß die Augen, als das Frösteln kam und gleich einer kalten, feuchten Hand über ihren Rücken kroch. Und doch sah sie nun das Bild vor sich, jene nur schwach brennende Kerosinlampe, den Totenschädel auf dem Wandsims, in dessen düsteren Augenhöhlen ein Glimmen war - und dann die Frau an dem wackligen Tisch. Mein Gott, dachte die Lady und zog das Tuch fester um die bloßen Schultern, mein Gott, ich sehe es schon wieder vor mir! Die Frau am Tisch hatte krauses weißes Haar. Das dunkle, ebenholzfarbene Gesicht mit den tausend Falten, runzlig und alt, verschwamm fast in der dämmrigen Düsterheit des Raumes. Und dann kam das Licht - ein seltsam flackerndes, immer greller werdendes Licht, das das Gesicht der alten Negerin aus Saint Louis auf unheimliche, grauenvolle Weise veränderte. Die alte Negerin beugte sich tiefer über die Kristallkugel, von der jenes Leuchten ausging und die Schatten der beiden anderen Frauen gegen die Wand der alten Hütte war - verzerrte, flackernde, tanzende Schatten, deren Bewegungen zu einem ekstatischen Taumel zu werden schienen.
Verfasst von Dodge Messer
Titelbild von
Erschienen 1975
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene