Grusel-Western Band 39: Der Tag als es Blut regnete
"Ich verfluche euch! Tod und Teufel über euch!" keuchte der Alte, und seine Augen quollen ihm dabei fast aus den Höhlen. Er röchelte, weil der Strick, den sie ihm um den Hals gelegt hatten, kaum noch Luft zum Atmen ließ. Zu dritt standen sie vor ihm. Lachend, als wäre das alles ein wunderbarer Spaß. Und er, dieser zerlumpte Alte, stand am Baum, den Strick um den Hals, ein Strick, dessen anderes Ende um den dicksten Ast des Baumes gelegt war. Und dann hatten es die drei am Sattelhorn eines Pferdes festgebunden. Wenn das Pferd weglief, würde der Mann am Hals hochgezogen... So etwas überstand kein Mensch. "Viehdieb!" schrie Frank Hicks, der Revolvermann. "Ein gottverdammter Viehdieb bist du, gib es doch zu!" Frank Hicks wußte, daß es Quatsch war. Der Alte war ein Säufe. Ein Wrack. Ein Kartenleser. Ja, ein Kartenleser. Aber niemals ein Viehdieb.
Verfasst von Dodge Messer (= Karl Wasser)
Titelbild von P. Fleming (= Petr Milos Sadecký)
Erschienen 1976
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene