Die Classis versprühen echt den alten kultigen Charme der Hefte. Dazu gehört auch, dass die Gegner zu doof sind, die Helden sofort zu töten. Der falsche John hätte Sir James direkt ausschalten können, ganz zu Beginn der Serie. Dann wäre die Abteilung vielleicht nie so geworden, wie sie jetzt ist. Und die falsche Ramona befreit John, statt ihn gebannt zu lassen, damit er einfach abgestochen werden kann. Ist klar. Ergibt keinerlei Sinn, dafür eine überraschende Wende später. __________________
Naja, so war das halt damals und ist es heute manchmal immer noch. Die Idee mit den Doppelgängern ist gut und das Heft relativ originalgetreu umgesetzt. Da fiel es mir nicht schwer, die Unlogik einiger Momente zu überhören.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Tja ... "In Satans Diensten" ... __________________
Ich bin meinungsmäßig sehr zwiegespalten und ich muss meine "Kurz-Rezi" mal geflissentlich aufteilen
1. Meinung OHNE Rücksicht auf zu Grunde liegendem Roman oder TSB-Hörspiel
Ich finde, man hat dem geneigten Hörer mit dieser Folge ein actionreiches und auch spannendes Hörspiel vorgesetzt.
Die Schnitte zwischen den Orten waren gut gewählt und immer blieb ein kleiner Cliffi
Man konnte mit den Conollys und Sir James richtig mitleiden, als der gute Chef im Loch steckte und Bill ihn mit Sprit überschütten musste, während der falsche John ihn mit ner möglichen Kugel für Sheila dazu zwang.
Zudem weiß man spätestens jetzt, woher John seine Narbe auf der rechten Wange hat
Allerdings gibt es auch einige Logikfehler (wenn ich das alles richtig gehört hab):
Egal wer John das Kreuz (wieder mal das Kreuz, das es eigentlich noch nicht gab) abgenommen hatte, alle in Frage kommenden Personen waren dämonischer/böser Natur. Wer hat es also anfassen können? Damals war Dr.Tod noch kein Menschdämon, sondern hatte sich dem Satan verkauft und beschwor die Hölle und benutzte schwarze Magie. Ramona war ein Klon ihres Originals, also ebenfalls böse, genau wie das Gang-Mitglied aus "Bruderschaft des Satans".
Das Kreuz hätte also in jedem Fall reagiert.
Der nächste Punkt: wieso konnte John auf dem Glastisch durch DocTods eingeritzte Bannzeichen bewegungsunfähig gemacht werden, während er sie am Schluss selbst wieder reinritzt und ... oh Wunder ... nix passiert und er kann sich weiterhin bewegen und sich hindurchstürzen?!
Dann gab es meines Erachtens zu wenig Erklärung, wie DocTod nun die Doppelgänger mittels eines Wangenhautstücks erschaffen hat. Ein bisschen mehr Einblick ins "Labor" wäre nett gewesen und somit die Erklärung, dass alles auf den Versuchen der vorangegangenen Dr.Tod Geschichten basiert, wo er bereits versuchte, eine Armee aus lebenden Leichen mittels Wachs und schwarzer Magie zu erschaffen.
Zumindest tun die Leute vom Yard, inklusive Sir James, etwas zu ahnungslos, als "Johns Leiche" einfach so zerfließt ...
Dann zur "Weiber-Action" und der dazugehörigen Verletzungsgefahr:
Szene: Ramona hetzt in die Garage, will mit dem Auto fliehen, gerät an die unsichtbare Wand und wird samt Auto in die Garage zurückgeschleudert. Ramona ist bewusstlos und John diagnostiziert anschließend ne Gehirnerschütterung.
Gegenszene: Der falsche John und Sheila rasen mit dem Bentley über die Leitplanke nen Abhang runter, überschlagen sich, die Karre fängt Feuer, Böse-John klemmt hinterm Lenkrad und Sheila hängt im Gurt fest ... und keinem passiert großartig irgendwas ... ?!
Oder ist Sheila jetzt härter im Nehmen, als ein von DocTod erschaffener Klon?
Schade war auch, dass die ganzen Gags am Ende der Folge überhaupt nicht richtig zum Zuge kamen, weil immer viel zu schnell drüber hinweg geredet wurde.
1. John und Bill unterhalten sich am abgefackelten Bentley bis Sheila irgendwann fragt, ob sie nicht erstmal Sir James ausbuddeln sollen ...
2. Sir James wird gefragt, wies ihm geht und er antwortet "Gut, bis auf die Haare!" (oder ähnlich^^)
3. Besäufnis am Ende: Bill plaudert mit Sir James und fragt ihn, ob er ihn nun James oder Sir nennen solle, wo sie doch jetzt bei den Vornamen wären ...
So, die Logikfehler muss man TEILWEISE wohl auch dem Originalroman zuschreiben. Allerdings sind das die wenigsten. Da LübbeAudio schreibt "FREI nach den Romanen von Jason Dark", hätten sie alle Macht (Freiheiten) der Welt gehabt, diese Fehler auszumerzen.
Haben sie aber nicht ... womit ich nun zum zweiten Teil der Rezi komme:
2. Meinung im Vergleich zum Roman (TSB-Hörspiel - es hält sich sehr nah an die Vorlage, daher kann man beides zusammenfassen)
Als Alt-Fan, und zwar nur als dieser, ohne Offenheit für Neues, müssten mir bei diesem Hörspiel die Haare zu Berge stehen!
Donnerlittchen ... da ist fast nichts vom Original übrig geblieben, nur die Tatsache, dass DocTod Doppelgänger erschaffen hat ... die Sängerin Ramona Navarra mitwirkte ... die Ortswahl Spanien-London ... und dass es den Freunden und Powell an den Kragen ging, in dem DocTod Johns Doppelgänger auf die armen Freunde losließ!
Gut, vielleicht auch noch, dass die Navarra John ebenfalls "half", zurück nach London zu kommen, wie im Originalroman auch, aber völlig anders.
Der Kern des Hörspiels stimmt jedenfalls, aber das Drumherum ist fast komplett anders geworden:
John verschwindet nicht im Restaurant, sondern versetzt die Conollys, samt Begleitung, indem er vorher mit der Navarra abhaut. Er wird in deren Hotelzimmer k.o. geschlagen und nach Spanien verschleppt.
Es gibt keine Leiche von ihm, er erscheint nach der Entführung einfach wieder als "John" ... als "böser John" (Bill holt ihn noch vom Flughafen ab und bringt ihn zum Yard) ... außerdem sind Sheila und Bill längst verheiratet ... die Nummer mit dem Tisch und den Bannzeichen ist völlig neu und eigentlich war Dr.Tods Rückzugsort/Labor des Schreckens in einem ganz anderen Haus in einer ganz anderen Gegend Spaniens ... Normal wird Bill ausgeknockt und Sheila muss Powell durch die Gegend schleifen und verbuddeln ... Powell steigt später aus eigener Kraft aus dem Grab und wird auch nicht angekokelt ... Bill telt in der Zeit mit John (dem echten) und als Sheila kurz vom falschen John allein gelassen wird, zieht Bill sie ins Haus und der richtige John taucht auf, um den falschen zu erledigen ... John "leiht" kein Auto und dann passenderweise auch gleich nen Lamborghini (er gelangt mit "Hilfe" der Navarra durch einen Dimensionsspiegel nach London zurück, die Navarra wird von DocTod fern-vernichtet, John sucht ne Polizeistation, schlägt den Beamten nieder und fährt mit dessen Motorrad zu den Conollys) ... Es gibt also keine Autojagd in dem Sinne, denn der Doppelgänger flüchtet dann mit dem Motorrad und John heizt mit Bills Porsche hinterher. Schließlich köpft er seinen Doppelgänger mit dem Schwert, der Körper wird vom Blitz getroffen ... und das anschließende Saufgelage gibts auch nicht ...
Während sich das TSB Hörspiel inklusive der Dialoge fast 1:1 ans Original hielt, bekommen wir hier etwas völlig anderes, neues serviert. Es ist nicht schlecht, hat aber nichts mit der Erklärung "Modernisierung" seitens der Hörspielmacher zu tun (weswegen sie immer "frei nach ..." dazuschreiben) ... und ist dadurch eben seeeeehr frei interpretiert.
Noch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das gut finde oder nicht^^
Jedenfalls kann man sagen, dass man mit dem Lübbe Hörspiel und dem TSB Hörspiel in den Hör-Genuss verschiedener Versionen kommt!
Aber beide Hörspiele machen trotzdem Spaß ... man darf sie nur nicht miteinander, geschweige denn gerade dieses hier mit dem Originalroman vergleichen! (y)
Fazit:
Diese Folge war für sich gesehen actionreich und von der Machart her nett aufgezogen.
Ich schätze, hier kommt dann der "Conolly-Bonus" zum Tragen, der es mich trotz der Ferne zum Original dennoch gerne hören lässt, wie auch die Tatsache, dass es eben einer der coolen GK's ist, der hier vertont wurde, einer meiner LieblingsGK's!
Nur aus den genannten Gründen und gepaart mit der Offenheit für Neues fällt die Bewertung letztendlich doch positiver aus, als ich zunächst so beim Schreiben dachte: "sehr gut"
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Ich mag die TSB-Version ja etwas lieber. Was mich hier aber ganz besonders ärgert: Diese innere Unlogik der Hörspielreihe, die seit Erhard nochmals zugenommen hat: __________________
"Der Anfang" (Die Nacht des Hexers) hatte damals klargestellt, dass John vor diesem Fall noch keinerlei Erfahrung mit dem Übernatürlichen hatte. Nun baut Erhard den gewissermaßen von Jason Dark selbst verbockten Fehler ein, indem er auf Bills und Johns ersten Zombie zu Studentenzeiten verweist - völlig unnötig, da Erhard diesen Fall dann ohnehin als (peinliche) Comedy-Folge vertont...
"Ich komme nur mit Studenten zusammen und das ist so ihre Redensweise."
Ist ja witzig, bei Pamela Gordon musste ich auch kurz nachdenken, ich denke, das war auch wegen Mordliga und Pamela Scott. __________________
Ansonsten hat es Spaß gemacht, etwas aus der Anfangszeit des Dr. Tod zu lesen, man merkt dadurch immer wieder, was für ein interessanter und starker Part das am Anfang der Zeiten war.
De Geschichte um Johns Narbe, die ja nun immer mal wieder zieht, wenn es brenzlig wird, hat mir echt gefallen, meine einzige Kritik wäre manchmal nur, dass so manche Reaktion nicht der Situation entsprechend rüber kommt. Gerade als John nach Entführung wieder auftaucht fehlt mir bei so manchen der Schockeffekt, der ja nun sicher zu erwarten ist, gerade mit dem Hintergrund, dass er hätte auch tot sein können...
Insgesamt vergebe ich hier ein Sehr Gut mit 4 Sternen.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!