__________________
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
In meiner persönlichen Wertung wird Dorians Schnauzer noch massiver gerupft. Für mich ist der Roman kaum mehr als ein Lückenfüller (stupide Zombies statt der Schwarzen Familie erwartet man nicht unbedingt im Dämonenkiller, und das erwähnte Hin und Her ist dem Lesefluss nicht unbedingt förderlich). Aber ich sehe dieses Heft einfach mal als Atemholen, ehe es wieder richtig spannend wird und die Handlung in der üblichen zyklischen Weise weitergeführt wird.
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
__________________
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Man darf nicht vergessen, dass dieses Material seinerzeit für ein Heft mit höchstens 64 Seiten geschrieben wurde. Weil man den Leser bei Laune halten musste, der wöchentlich ein neues und nicht zu langweiliges Lesevergnügen erwartete, wurden manche Sachen eben offscreen behandelt, weil ein Heft einfach keine lange Verweildauer zuließ. Natürlich hätte man sich den Dämonenkiller als Taschenbuch gewünscht, aber der Markt war damals leider noch nicht soweit. Und so einfach, wie es vorliegender Roman vielleicht glauben lässt, wird es für Olivaro denn doch nicht. Beim DK braucht man manchmal etwas Geduld, aber es gibt eine Serie, die vom Leser einen noch längeren langen Atem verlangte: Macabros-Leser mussten sich trotz extremer Komplexität der Handlung mit nur einem Heft im Monat begnügen.
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
__________________
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Hier mal ein kleiner Blick hinter die Kulissen. Hier könnt ihr das Exposé vom Einschubband in der Dämonenkiller-Zweitausgabe lesen. Viel Spaß dabei. Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Talis am 09.06.2018 07:27.
Dämenenkiller-Exposé 34
Titel: Eiskalt wie der Tod/Der schwarze Hengst/Das Würgemal
Handlungsort: Wien/Nizza-Cannes
Handlungszeit: Februar (im Anschluß an vorangegangenen Band)
Autor: Neal Davenport
Termin: Nach Vereinbarung.
=========================================================
Vorbemerkungen:
Dieser Roman wird als Ersatz für die in der Neuauflage weggelassene Nr. 7: AMOKLAUF eingeschoben, soll aber weit mehr als ein Lückenfüller sein. In der DK-Serie klafft nach dem Zamis-Zyklus eine Lücke von ca. 3 Wochen; wichtige Ereignisse aus dieser Zeit wurden in den Folgebänden nur erwähnt. Nun wollen wir sie aufrollen und ein wichtiges Bindeglied schaffen.
1. Wir wollen die Figur der Sandra Thornton beleben, die in Nr. 31: HEXENSABBAT als bösartige Hexe und Cocos Lehrerin Erwähnung findet (p 16)
2. In Bd. 34 wird im Finale geschildert, wie Coco und Dorian auf Schloß Behemoth und auf der Flucht vor der untoten Agnes Houlkmann (Cocos "Mutter") in ein Spiegelzimmer geraten.
Bekanntlich stürzte die Untote in einen dieser Spiegel; Dorian sah als Spiegelbild, wie Coco von der Untoten gewürgt wurde und dabei wirklich das Bewußtsein verlor. Wir sagen in diesem Band nun aus, daß, als Agnes in die Spiegelwelt verschlagen wurde, ein Etwas, ein Schatten, die rachsüchtige, lebenshungrige Seele eines der Opfer von Graf Behemoth, ins Diesseits verschlagen wurde und nun ein besonderes Verhältnis, eine Art Abhängigkeit, zu Coco hat und diese bedroht.
3. In Bd. 44, p 60 erinnert sich Dorian an eine Liebesnacht in Wien, bei der ihr gemeinsamer Sohn gezeugt wurde, und in Bd. 46, p 55 wird auf eben diesen Aufenthalt in Wien eingegangen.
Dort wird das Hotel "Imperial" genannt, wir sollten es allerdings auf das fiktive "Kaiserkrone" umtaufen. Herr Delfs müßte diesen Namen dann aber auch in Bd. 46 ändern!
Die unter 3. festgehaltenen Aussagen sollten u.a. Ausgangspunkt für diesen Roman sein. Als Anfangsepisode sollte jedoch ein Ereignis stehen, daß scheinbar nichts mit der Haupthandlung zu tun hat.
Anfangsepisode:
Ein Gestüt irgendwo in Südfrankreich. Es gehört dem schwerreichen Sektkönig George Arnod, ein richtiger Pferdeliebhaber. Von diesem Gestüt kommen die besten Galopper, die horrende Preise erzielen und wahre Siegläufer sind. Vater dieser Vollblüter ist der schwarze Hengst "Capricorn", eine lebende Legende bereits, schier unerschwinglich und natürlich unverkäuflich.
Aber irgendein Fanatiker hat sich in den Kopf gesetzt, diesen Hengst in seinen Besitz zu bringen. Er hat anonym einige Angebote gemacht, wurde von Arnod aber nur verlacht. Als sein Lizitieren nichts fruchtete, hat er gedroht, sich "Capricorn" eben auf andere Weise zu beschaffen. Auf dem Gestüt ist es zu verschiedenen merkwürdigen Zwischenfällen gekommen, die der Anonymus angezettelt haben könnte (Autoreninfo: Bei dem Anonymus handelt es sich um einen Dämon). Es ist alles wie verhext...
Es herrscht Aufbruchsstimmung auf dem Gestüt. Capricorn und ein paar andere Pferde sollen nach Cannes gebracht werden, wo zur Wintersaison einige Rennen stattfinden und sich Trainer aus ganz Europa treffen.
Für zusätzliche Hektik sorgt eine trächtige Stute, deren Beschäler "Capricorn" ist, von der man jede Stunde ein Fohlen erwartet. Arnod ist so nervös als wäre er der Vater des Fohlens.
Endlich ist es soweit. Aber anstatt eines gesunden Fohlens wirft die Stute eine unförmige, zuckende Fleischmasse, aus dem sich ein unförmiger Schädel mit Raubtiergebiß reckt etc. Man kann sich Arnods Entsetzen vorstellen. Er ist auch um den Ruf von Capricorn besorgt, denn wenn bekannt wird, daß der Hengst Vater eines Monstrums ist...
Der Autor kann den Kampf gegen das unheimliche Monstrum schildern, wie es schließlich besiegt und verbrannt wird, um alle Spuren zu verwischen. Zeuge ist nur der Jockey Charles Casprin.
Inzwischen meldet sich aber wieder der Erpresser bei Arnod und sagt, daß dies nur ein Vorgeschmack dessen sein wird, wenn Arnod nicht endlich Capricorn ihm überläßt.
Der Autor kann das nach Belieben ausschlachten.
Haupthandlung:
Um die unheimliche Stimmung gleich anzuheizen, aus der Warte der Sandra Thornton beginnen. Sie ist eine große, magere Frau mit gelblicher, vertrockneter Haut und einem Geiergesicht, stechendem, bösartigen Blick, grobknochigen, gichtig wirkenden Händen, verbitterten Gesichtszügen. Also der Prototyp einer alten Jungfer und bösen Hexe. Letzteres ist sie auch, ersteres nicht, denn sie kann auf ein ausschweifendes Leben zurückblicken. Uralt.
Sie wollte bei Behemonts Vermählung mit Coco dabei sein, kam aber verspätet und fand das Schloß in Flammen vor. Als sie von den panikartig flüchtenden dämonischen Gästen hört, daß Coco und ihr Gefährte Hunter, der in der Schwarzen Familie bereits sattsam bekannte Dämonenkiller, für Cyranos Tod und das Inferno verantwortlich sind, schwört sie furchtbare Rache.
Sie folgt den beiden unbemerkt nach Wien, quartiert sich im selben Hotel im Zimmer darüber, nämlich 345 ein. Dort beobachtet sie und wartet auf ihre Gelegenheit.
Dorian und Coco (ihr Zimmer haben sie mit Dämonenbannern gesichert) trafen in der Hotelbar Marvin Cohen, der gekommen ist, um den Puppenmann Donald Chapman nach London mitzunehmen. Er hat einen speziellen Aktenkoffer, in dem er Chapman durch den Zoll bringen will. Cohen so unsympathisch wie je schildern, er
quält den Puppenmann wo er kann. Er schlägt ihm vor, ihn in einer ausgestopften Katze zu transportieren, oder ihm eine Spritze zu verpassen, die ihm vorübergehend todesähnliche Starre verursacht, so daß er wirklich als Puppe gelten kann. Der Autor kann sich auch andere Gags einfallen lassen. Jedenfalls sollte man es so darstellen können, daß Don in der schummrigen Bar nicht auffällt, und wenn doch, so wird der Betroffene seinen Augen nicht trauen.
Coco und Dorian wollen sich von den Strapazen erholen und einige Tage Urlaub machen und gemütlich nach London zurückkehren. Bitte erwähnen, daß der O.I. Trevor Sullivan noch nicht wieder aufgetaucht ist.
Als Coco mal zur Toilette geht, wird sie von einer Gruppe junger Leute an der Bar angepöbelt. Es handelt sich um Elmar Lang und seine Clique, die mit einem Privatjet noch diese Nacht nach Nizza fliegen, um beim dortigen Pferdespektakel dabei zu sein. Sie laden Coco ein, sie zu begleiten. Obwohl Cohen kein Deutsch versteht, erkennt er die Situation, und weil Dorian keinen Finger rührt, stürzt er sich auf Lang und gibt ihm eins auf die Nase. Die Gemüter beruhigen sich aber. Nachdem Cohen mit Chapman abgereist ist, versuchen Dorian und Coco ihr Wiedersehen gebührend zu feiern, dabei tut Coco auch den Ausspruch, daß sie sich von Dorian ein Kind wünscht (bitte wie in Bd. 44, p 60 wörtlich übernehmen).
Dorian nimmt das nicht sonderlich ernst, tut das als Ausbruch ihrer Gefühle nach den bestandenen Gefahren ab. Ein Kind würde ihm gerade noch fehlen, das wäre wie ein Klumpfuß im Kampf gegen die Dämonen. Das denkt er sich aber nur.
Später bestellt Dorian zur Feier des Tages Sekt aufs Zimmer. Coco ist bis auf ein Halstuch völlig nackt (damit bedeckt sie ihre Würgemale).
Als es läutet, will Dorian hin, weil er den Zimmerkellner erwartet. Coco benimmt sich auf einmal seltsam, fleht ihn fast an, die Tür geschlossen zu lassen, ihre Stimme bricht.
Als Dorian dennoch öffnet, sieht er zwar den Zimmerkellner, doch mit dem passiert Unheimliches. Er wird von einem schwarzen Etwas eingehüllt, das eine Eiseskälte ausstrahlt und dem Mann offenbar die Körperwärme und Lebensenergie entzieht. Dorian gelingt es, das unheimliche Etwas mit einem Dämonenbanner zu verjagen, bevor es den Kellner getötet hat.
Inzwischen gebärdet sich Coco wie eine Besessene. Sie reißt sich das Tuch vom Hals, und Dorian sieht, wie ihr Würgemal anschwillt und wie eine Wunde aufzubrechen droht. Dabei kommt es im Zimmer zu seltsamen Phänomenen, als sei trotz der Dämonenbanner Schwarze Magie im Spiel. Schließlich beruhigt sich Coco und die Effekte ebben ab.
Da Dorian kein Dummer ist, nimmt er an, daß der Geist der untoten Agnes Houlkmann Coco immer noch bedroht. Doch Coco, ziemlich erschöpft, verneint das. Von ihrer "Mutter" Agnes drohe ihr bestimmt keine Gefahr mehr. Aber es wäre vielleicht doch ganz gut, Wien zu verlassen. Sie weiß auch schon, auf welche Weise und wohin. Ohne lange zu fackeln kleidet sie sich an und begibt sich mit Dorian in die Bar (vorher muß der Hotelarzt verständigt werden, der sich um den "unterkühlten" Kellner kümmert). Dort findet sie Lang und seine Clique vor. Sie hypnotisiert ihn (macht ihm "schöne Augen"), und daraufhin lädt er sie beide wie uralte Freunde zum Flug nach Nizza ein.
(Die Hexe Sandra hat das alles natürlich mitbekommen. Und wenn der Autor glaubt, sich damit nichts zu vergeben, kann er zu ihr umblenden. In diesem Fall muß er es aber so darstellen, daß sie den Schatten nicht auf Coco gehetzt hat, diesen sogar ein wenig fürchtet. Dennoch hofft sie, daß der Schatten sich Cocos Körper bemächtigen wird, denn das ist offenbar seine Absicht).
Der Flug nach Nizza und das Drumherum soll dem Autor dazu dienen, Lang schildern zu lassen, was sich in Cannes in Sachen Pferdesport tut - und daß er mit seinen Freunden vor allem des legendären Capricorn wegen hinfliegt. Zum anderen kann der Autor durch Action aufzeigen, daß der Schatten Coco weiterhin folgt.
Der Clique gehört auch Katja Leiner an, ein Nymphchen, die's mit jedem treibt. Sie macht auch dem attraktiven Dorian schöne Augen. Als sie jedoch einen Blick von Coco einfängt, wird ihr auf einmal ganz anders. Sie leidet an Erstickungsanfällen, ihr Gesicht schwillt an, etwas Schwarzes wirbelt um sie herum und eine Eiseskälte hüllt sie ein. Coco leidet synchron unter ihrem Würgemal, aber mit letzter Kraft begibt sie sich zu Katja, und durch die körperliche Berührung wird der Schatten verscheucht.
Dorian registriert den Vorfall mit Besorgnis, aber Coco beruhigt ihn. Wenn sie erst weiter vom Ort des Geschehens entfernt sind, wird alles gut.
Aber nach der Landung in Nizza stellt Dorian fest, daß Katja nicht mehr unter ihnen ist. Er sucht nach ihr, findet in einem dunklen Winkel einen Kältepol vor - und einen Haufen schmelzender Eiskristalle, der annähernd noch menschliche Umrisse zeigt. Zu Coco zurückgekehrt, stellt er die abklingenden Symptome von Atemnot bei ihr fest. Sie beteuert, daß alles in Ordnung sei. Dorian läßt sich aber nicht mehr hinhalten, verlangt, daß sie Dieter Houlkmann nachreisen, um den Spiegel zu zerstören, den er im Andenken an seine Mutter mitgenommen hat.
Coco sagt wieder, daß Agnes ihr nichts mehr anhaben könne, gibt aber zu, daß irgend etwas anderes aus dem Spiegel auf sie übergesprungen sein muß. Sie fürchtet nun, daß sie eine Spur des eiskalten Todes hinter sich nachziehen wird...
(Und das soll in der Folge auch so sein. Der Autor soll sich ähnliche Episoden einfallen lassen, in denen der Schatten immer wieder zuschlägt, nach Möglichkeit aber immer einen Dreh finden, wie Dorian das Schlimmste verhindert. Das gibt Action am Rande).
...und möchte sich mit Dorian von den anderen absondern.
Aber Lang besteht darauf, daß sie mit der ganzen Clique auf dem Gut eines befreundeten Züchters wohnen. Es ist ein Deutscher mit Namen Günter Zemann und Besitzer der Stute "Halloween", die dem schwarzen Hengst an Feuer kaum um etwas nachsteht. Lang deutet auch an, daß Arnod und Zemann übers Kreuz sind, verrät aber
vorerst nicht den Grund.
Dorian und Coco werden von Zemann als Langs Freunde herzlich aufgenommen, können es aber erreichen, daß sie in einem abseits gelegenen Bungalow wohnen dürfen.
Der Autor soll nun ein geselliges Beisammensein mit Fachsimpeleien schildern. Dabei kommt auch der Streit zwischen Zemann und Arnod zur Sprache. Der Grund ist der, daß Zemann Capricorn zum Beschäler für Helloween haben wollte, die beiden konnten sich aber nicht einigen, und seit damals stehen sie auf Kriegsfuß. Als der Schatten in diesem Augenblick zuschlägt - Dorian gerade noch das Schlimmste verhindern kann - und auch das Mobiliar durcheinanderwirbelt, behauptet Zemann, daß nur Arnod daran schuld sei. Er sagt: "Der ist ja mit dem Teufel im Bund Capricorn ist der Teufel!" Die anderen lachen darüber, Zemann aber scheint es ernst zu meinen.
In der folgenden Nacht erwacht Coco durch einen seltsamen Singsang, der ihr bekannt vorkommt. Sie folgt ihm (es ist ein "Wiegenlied", mit dem Sandra Coco als Halbwüchsige in ihren Bann geschlagen hat, um sie zähmen zu können) und gerät fast in eine magische Falle, durch die der Schatten Macht über sie bekommen hätte. Sie erwacht im letzten Augenblick durch Dorian aus der Trance, der ihr gefolgt ist. Coco weiß aber nun, daß außer dem Schatten noch jemand hinter ihr her ist. Daß das Wiegenlied von Sandra stammt, weiß sie nicht. Aber sie kann sich zusammenreimen, daß jemand sie dem Schatten ausliefern will.
Der Autor soll nun Rennatmosphäre machen. Auf dem Rennplatz kommt es zu einem Zusammenstoß zwischen Arnod und Zemann, bei dem einer dem anderen nichts schenkt. Zwischen den Leibwächtern kommt es sogar zu Handgreiflichkeiten. Und der Schatten mischt mit, indem er zwei Streithähne unterkühlt.
Coco schnappt auf, daß Arnod vorhat, die bekannte Hellseherin Leva Croison aufzusuchen und entschließt sich ebenfalls zu einem Besuch. Die Croison gilt als wirklich begabt und mit dem zweiten Gesicht ausgestattet. Coco will von ihr erfahren, wie der Name des Schatten ist, um etwas gegen ihn unternehmen zu können.
In der Folge - und auch schon vorher - kann der Autor um der Action willen immer wieder zu Arnods Stallungen umblenden. Dort kommt es immer wieder zu schrecklichen Vorfällen, die der Sektkönig immer wieder vertuscht. Einmal dreht Capricorn durch und trampelt seinen Stalljungen nieder. Nachts schleicht sich ein unbekannter "Schlächter" in die Stallungen, trotz der Bewachung, und köpft wertvolle Pferde.
Daraufhin meldet sich der anonyme Erpresser, der sich nun tatsächlich als "Schlächter" vorstellt, und droht, dasselbe mit Capricorn zu machen - die Möglichkeit dazu hat er ja, wie er bewies.
Arnod verdächtigt natürlich sofort seinen Erzrivalen Zemann der Tat. In seiner Verzweiflung beschließt er, die bekannte Hellseherin Leva Croison aufzusuchen.
Die Croison wohnt einsam und abgelegen in einem verfallen wirkenden Haus an der Küste, nahe von Cannes. Arnod trifft zum vereinbarten Termin ein. Außer der Croison sitzen noch drei Medien am Tisch. Die Seance beginnt. Arnod will wissen, wer der Erpresser ist. Zu diesem Zweck hat er einige von der Croison verlangte Utensilien mitgebracht. Speichel, Haare und Blutprobe von Capricorn etc.
Die Croison selbst ist bis zur Unkenntlichkeit vermummt, sie wirkt unter den Tüchern jedoch krumm und verwachsen - eine unheimliche Ausstrahlung. Sie versetzt sich in Trance und beginnt sich bald unter Qualen zu krümmen, stöhnt furchterregend. Sie sieht vergangene und kommende Schrecken, Blut: Pferdeblut, einen verstümmelten Pferdekadaver usw. Sie stammelt, daß auf Capricorn ein Fluch laste. Arnod will davon nichts wissen, er verlangt den Namen des Erpressers, und die Croison meint klagend: Der ihn erschaffen hat und der ihm am nächsten ist, wird den Hengst im Augenblick des Sieges rituell richten. Und sie schildert den Zieleinlauf eines Rennens, bei dem Capricorn bei erreichen der Ziellinie förmlich in einer Blutorgie endet.
Weiter kommt die Croison nicht, denn plötzlich ist eine Eiseskälte im Raum, eines der Medien wird von einem Schwarz bedroht und ist dem Erfrierungstod nahe.
Da platzt Coco, die Arnod heimlich gefolgt ist, in den Raum und sprengt so die Seance. Arnod, der sie bei Zemann gesehen hat, verdächtigt nun auch Coco. Doch bevor sich die Situation zuspitzen kann, greift Dorian ein und Arnod wird hinauskomplimentiert.
Der DK, Coco und die Croison sind nun allein. Coco erzählt ihr von dem Schatten der sie bedroht und schildert ihr sogar die näheren Umstände, sie vertraut der Croison. Diese will wissen warum, da lüftet Coco ihre Tücher, darunter kommt ein häßliches, verwachsenes Weib zum Vorschein. Coco sagt ihr ins Gesicht, daß sie mal eine Hexe der Schwarzen Familie war, jedoch von dieser ausgestoßen wurde und nun als Freak leben muß. Aber Coco glaubt, daß sie immer noch das zweite Gesicht hat, darum vertraut sie sich ihr an.
Die Croison verspricht, Coco zu helfen. Sie legt ihre Hände auf Cocos Würgemal und versinkt in Trance. Dorian ist aufmerksamer Beobachter. Die Croison ruft den Schatten, bekommt Kontakt mit ihm. Sie erfährt, daß sein Name "Craft" war und er vor vielen Jahren, noch vor Cocos Zeit auf Schloß Behemoth, ein Opfer von Behemoth wurde, der ihn des Körpers beraubt und ihn in einen Spiegel seines Spiegelkabinetts bannte. Seit nun Craft aus diesem Gefängnis befreit wurde, ist er auf der Suche nach einem Körper. Er steht in besonderer Beziehung zu Coco, denn sie ist sein Bezugspunkt in der Realwelt, andere Körper kann er nicht übernehmen, bei jedem solchen Versuch erstarren diese zu Eis.
Das ist die Erklärung dafür, daß Coco eine Fährte des kalten Todes hinter sich nachzieht.
Die Croison dringt tiefer und bekommt heraus, daß Behemoth oft mit einer Frau ins Spiegelzimmer kam, um ihn, Craft, zu quälen. Diese Frau haßt der Schatten noch mehr als Behemoth. Als Coco die Beschreibung dieser Frau hört, erkennt sie sofort: Sandra Thornton, und sie erinnert sich nun auch sofort des Wiegenliedes. Damit steht für sie fest, daß diese Hexe ihr nachstellt.
Die Seance endet damit, daß sich der lebenshungrige Schatten der Croison bemächtigen will. Gleichzeitig dringen Schläger ins Haus ein, die es auf Coco und Dorian abgesehen haben, in einem von ihnen erkennt Dorian einen Leibwächter von Arnod. Arnod gibt offenbar alle Schuld ihnen. Coco und Dorian müssen flüchten. Als sie zu Zemanns Gut kommen, stellt Coco fest, daß Sandra ihr zuvorgekommen ist. Die Hexe befindet sich bei dem Pferdezüchter und hetzt ihn gegen sie auf. Sie müssen sogar befürchten, daß Zemann derjenige ist, der Arnod erpreßt und mit Sandra sich verbündet hat.
Den beiden bleibt nur noch Arnod selbst als letzter Ausweg. Schildern, wie sie sich in der kommenden Nacht durch den Bewachungsring zu Arnods Herrenhaus durchschlagen. Dabei fällt ihnen eine kleine, dunkle Gestalt auf, die in den Stall schleicht und sich an Capricorn heranmacht, mit dem Hengst irgend etwas anstellt. Coco und Dorian sind überzeugt, daß es sich um einen Dämon handelt. Der letzte Beweis wird erbracht, als sich Cocos Schatten auf die Gestalt stürzt, von dieser aber abgewehrt wird. Dabei verliert der Unbekannte aber etwas.
(Dieser Gegenstand sollte auf einen Jockey hinweisen). Coco und Dorian untersuchen Capricorn und stellen fest, daß sich auf seinem Fell ein schwarz-magisches Zeichen befindet, mit dem Dämonen Opfertiere kennzeichnen. Coco verändert dieses Zeichen, so daß es eine ganz andere Wirkung hat.
Nun suchen die beiden Arnod auf, wecken ihn aus dem Schlaf. Coco macht ihn durch Hypnose gefügig und erfährt von ihm die wahren Hintergründe:
Arnod hat sich als Pferdenarr mal auf einen Packt mit einem Dämon eingelassen. Der Dämon hat ihm dafür Capricorn geschenkt, das feurigste Pferd - das tatsächlich "den Teufel im Leibe" trägt - das es je gab. Der Dämon hat aber verlangt, daß er Capricorn am Gipfel seines Ruhmes zurückbekommt, um das Pferd schlachten zu können. Damals hat Arnod dem zugestimmt, doch nun weigert er sich, die Abmachung einzuhalten. Er kann doch nicht zulassen, daß ein solches Pferd einem heidnischen Ritual geopfert wird.
Coco und Dorian können sich nun einiges zusammenreimen. Als sie erfahren, daß Capricorn beim morgigen Rennen starten soll, ist es für sie klar, daß der Zieleinlauf gleichbedeutend mit dem Opferzeremoniell sein soll. Sie begeben sich zum Rennplatz und finden im Zieleinlauf die gleichen magischen Symbole wie auf Capricorns Fell vor. Coco ändert auch diese.
Nächster Tag. Rennatmospähre. Wir kommen zum Finale, in dem Capricorn gegen Halloween antreten soll. Ich habe zwei Varianten für den Schluß ausgearbeitet, die ich noch mündlich mit dem Autor besprechen will.
Die erste Variante sieht vor, daß Capricorn vor Halloween ins Ziel kommt, sozusagen um Nasenlänge. Während des Zieldurchlaufs verwandelt sich der Jockey Charles Casprin in eine haarige Gestalt. Er ist nämlich der Dämon, so eine Art Vampir, der es auf das Blut edler Tiere abgesehen hat, und er giert daher nach Capricorns Blut. Die von ihm angebrachten magischen Symbole sollten bewirken, daß er Capricorn während des Einritts opfern kann. Die Croison hat es in einer Vision gesehen, wie er sich im Reiten über den Hals des schwarzen Hengstes beugt und sich mit seinem Raubtiergebiß festsaugt. Wäre das ein Spektakel gewesen, eines Opferrituals würdig - vor Tausenden von Zeugen, die gar nicht wirklich mitbekommen, was wirklich passiert. Da Coco die Symbole jedoch verändert hat, wird der Jockey-Dämon jedoch von Capricorn abgeworfen und niedergetrampelt.
Die 2. Variante ist vielleicht besser, weil sie im Finale alle Handlungsstränge vereinigt und einen runderen Schluß ergibt: Durch Cocos Manipulation mit den magischen Symbolen geht der schwarze Hengst mit seinem dämonischen Jockey durch, folgt sozusagen dem Stallgeruch.
Dorian, der sich mit Coco unter die Zuschauer gemischt hat, entdeckt in der Nähe eine häßliche dürre Frau, auf die die Beschreibung von Sandra paßt. Gleichzeitig ist ein ferner Singsang zu hören (Wiegenlied). Als sich Dorian während des Zieleinlaufs nach Coco umblickt, ist diese verschwunden. Er will sich auf die Suche nach ihr machen, wird aber von Arnods Leibwächtern gestellt und gewaltsam mitgenommen. Die Leibwächter handeln aber offenbar nicht in Arnods Auftrag, sie wirken dämonisiert und scheinen unter fremdem Zwang zu handeln.
Dorian wird von ihnen zu Arnods Stallungen gebracht. Hier herrscht eine unheimliche Atmosphäre, die Ausstrahlung von Dämonen ist fast körperlich zu spüren. Als Dorian in den Stall gebracht wird, ist dieser bereits für eine Schwarze Messe hergerichtet. Sandra Thornton und der Casprin sind die Hohepriester. Es soll sozusagen eine Multi-Media-Opferung werde, bei der Capricorn, Arnod und Coco gleichzeitig drankommen - und nun auch der DK.
Doch nun kommt Cocos Manipulation mit den Symbolen zum Tragen. Capricorn wird auf einmal tollwütig und trampelt den Dämon, seinen Schöpfer, Casprin nieder. Und nun ruft Coco auch den Schatten Craft an und demaskiert ihm Sandra Thornton als seine Peinigerin von Schloß Behemoth. Sandra versucht natürlich, dem Schatten Cocos jugendlichen Körper schmackhaft zu machen, aber Crafts Haß ist stärker. Er stürzt sich auf die Hexe und läßt alle ihre Lebensenergie und ihre Körperwärme in einer eisigen Explosion frei werden. Der Stall wirkt daraufhin wie eine Tiefkühlhalle - und Capricorn erliegt den abbekommenen Erfrierungen (Ich stelle mir vor, daß den erhitzten Hengst der Schlag treffen könnte).
Damit ist die Sache gelaufen, alle Probleme erledigt. Coco und Dorian schlagen Arnods Einladung aus, wollen irgendwo auf dem Land in einem einsamen Haus für einige Tage ausspannen, bevor sie nach London zurückkehren, ihre Schwierigkeiten mit dem Secret Service (der Inquisitions-Abteilung geht es an den Kragen) lösen und nach Trevor Sullivans Aufenthalt forschen.
Damit den Roman beenden.
Schlußbemerkung:
Es braucht wohl nicht extra vermerkt zu werden, daß der Autor für den Handlungsablauf freie Hand hat, auch gegen den im Expo festgelegten Rahmen. Die Ausarbeitung wird zeigen, wie der den Ablauf ab besten aufbaut.
Das im Expo zitierte Wiegenlied ist kein Schlummerlied für Babys, sondern mehr ein Bannlied für Hexen-Novizinnen, mit dem sie im Zaume gehalten werden.
Mir ist dazu ein Text eingefallen, den der Autor verwenden kann (oder auch nicht), wenn er ihm als nicht zu blöd erscheint:
Kleine Hexe, schlafe, schlafe,
Zähl die Wölfe, nicht die Schafe,
Denk an Schlangen, Würmer, Unken,
Bis Du in den Schlaf gesunken,
Träum von Hexen und Dämonen, Kind,
Die doch Deine Geschwister sind.
Bei Kurt Luif wusste Ernst Vlcek seine Exposés in guten Händen, immerhin haben die beiden die Serie mehr (Vlcek) oder minder (Luif) ins Leben gerufen und ihr Kind über die ersten 20 Romane alleine begleitet. Wenn man die Exposés mit den fertigen Romanen der anderen Autoren vergleicht, so haben diese sich ungleich mehr an die Vorgaben gehalten, als dies bei Kurt Luif geschehen ist. Neal Davenport lag die Serie wie keinem anderen am Herzen, wie man auch an den neuen Romanen der Zweitauflage feststellen konnte.
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
__________________
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Hier mal ein wieder ein kleiner Blick hinter die Kulissen der DK-Serie, ein Auszug aus DK-Exosé Nr. 35: Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Talis am 12.06.2018 08:19.
DAS DORF DER KANNIBALEN
DIE KANNIBALEN
Der Dämonenkiller 35
Schauplatz; Dorf in England (fiktiv)
Zeit: März (Gegenwart)
Autor: Baumann-Willow
Titelbild: (liegt als Dia vor - "MURIANA - 6 TE")
schlanker Mann in blauem, enganliegenden Mantel (sieht NOSFERATU ähnlich) kommt eine Holztreppen herunter; sein Schädel ist kahl, hat gelblichen Teint und Spitzohren; hat überdimensional große Pranken, die mit Krallen bewehrt sind.
Ach ja: große Glubschaugen mit durchdringendem Blick, Oberlippenbart geht in Kinnbart über, fletscht Zähne, deren obere Reihe aus langen, kreuz und quer stehenden Nagern besteht.
Keine Vampirzähne! Wir interpretieren, daß es die eines Kannibalen sind. Im Hintergrund an der Wand hängt Bildnis eines blonden Mädchens in einem weißen, bodenlangen Kleid.
Vorbemerkungen:
Mit Herrn Baumann dürfen wir einen neuen Autor in unserem Team begrüßen, der in der VAMPIR-Reihe unter dem Pseudonym John Willow ein bemerkenswertes Debut gefeiert hat. Um ihm den Einstand bei OK zu erleichtern, bekommt er ein Separatabenteuer zur Ausarbeitung, bei dem er sich nur auf die Charakterisierung der Person unseres Helden Dorian Hunter zu konzentrieren braucht.
Da dieses Exposé noch vor den Nummern 33 und 34 gemacht wird, in denen die Zamis-Saga abgeschlossen wird, sollte der Autor auf vorangegangene Geschehnisse nur eingehen, die im Handlungsteil des Exposés extra erwähnt sind.
Was die Person des Dorian Hunter betrifft, so ist dessen Charakterisierung aus den vorliegenden Bänden ersichtlich, und zum Teil aus den Exposés. Es sei aber noch einmal darauf hingewiesen, daß Dorian keine Unsterblichkeit mehr besitzt, daß er keine übernatürlichen Fähigkeiten hat - aber andererseits hat er ein Gespür für Dämonen entwickelt, was aber Irrtümer nicht ausschließt. Er ist im Besitz eines altägyptischen Amuletts, das aber bisher nur von Davenport-Luif in den Romanen erwähnt wurde und dortselbst zum Einsatz kam. Näher beschrieben wurde es nicht. Unser DK hat auch großes Wissen um die Magischen Künste, schwarze wie weiße, das ihm im Kampf gegen Dämonen sehr nützlich ist. Er trägt ständig irgendwelche Dämonenbanner mit sich herum, die aber kein solches Volumen haben, daß sich seine Taschen ausbeulen. Wenn er eine besondere Ausrüstung in einen Einsatz nimmt, kann man ihm ja auch ein Hebammtäschchen tragen lassen. Sein altägyptisches Amulett benützt er hauptsächlich dazu, um Besessene zu erkennen und Dämonen zu entlarven. Aber meistens sind Dämonen nicht so blöd, um nicht Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Noch ein Wort zu den Dämonen, die (nach Asmodis Tod weniger) in der Schwarzen Familie zusammengeschlossen sind. Die Dämonen können sehr individuell geschildert werden, diese Möglichkeit haben wir uns offengelassen. Viele von ihnen, ob nun Vampire, Werwölfe etc. haben sich aber unter die normalen Menschen gemischt, um unerkannt ihren abartigen Neigungen frönen zu können. Sie versuchen natürlich, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten, können gegen ihre widernatürlichen Triebe aber nicht an. Wenn aber zum Beispiel Vampire nicht auf Jagd sind, dann sieht man ihre charakteristischen Langzähne nicht; sie sind in der Regel auch nicht den Vollmond- oder anderen Zyklen unterworfen. Aber es kann auch Vollmondvampire geben, solche, die sich bei der Jagd in Fledermäuse verwandeln u. ä.
Anders verhält es sich da mit den Opfern der Vampire, also Menschen, die von ihnen gebissen und gesaugt wurden. Diese werden zu echten Untoten, die im Tageslicht zu Staub werden, kein Spiegelbild und keinen Schatten haben. Andererseits wirken Knoblauch, Kruzifix, Weihwasser und Eichenpfahl auch gegen die vampiristischen Dämonen.
Auf die in diesem Band vorkommenden Dämonen wird noch besonders eingegangen.
Situation:
In Band 27 wurde ausgesagt, daß der Observator Inquisitor Trevor Sullivan, kurz O.I. genannt, während einer Attacke der Dämonen-Drillinge lebensgefährlich verletzt wurde (bitte nachlesen!). Luif-Davenport wurde angewiesen, über die Verletzungen keine konkreten Aussagen zu machen, und daran soll sich auch der Autor dieses Bandes halten.
Weiter wurde dem Leser krümelweise beigebracht, daß die Existenz der Inquisitions-Abteilung (die uns als Autoren in dieser Form lästig wurde) von der Auflösung bedroht ist. Dies soll auch in diesem Band zur Aussage kommen, aber darüber hinaus, den Leser in Ungewißheit lassen. Der neue Autor soll damit noch nicht belastet werden, sondern sich voll und ganz auf die Story konzentrieren können, die, wie ich meine, einiges an guten Horror-Effekten hergibt.
Kommen wir nun, nach dieser langen aber erforderlichen Einleitung, zur Sache.
Anfangsepisode:
Ein Vertreter kommt mit einem Mädel, das er keine Meile von hier aufgelesen hat, nach Witchcraft. Er kennt das Dorf nicht, hat noch nie davon gehört, obwohl er viel im Land herumgekommen ist. Er sieht nette Menschen, lebenslustig, freundlich und gesellig, gepflegte Häuser. Und bei der Dorfeinfahrt steht ein Motel. Er wundert sich, daß er noch nie durch dieses Dorf gekommen ist. Seine Begleiterin, die von hier stammt, erklärt ihm, daß nicht jedermann nach Witchcraft kommen könne, nur besonders Auserwählte.
Das ist der erste Hinweis für den Leser, daß hier etwas nicht stimmen kann. Aber nur andeuten, nicht herausstreichen.
Der Leser soll im unklaren bleiben, was er wissen darf, das sagt ihm der Titel.
Unser ahnungsloser Vertreter, ebenfalls ein geselliger Typ, wird sofort von dem Trubel angesteckt. Außerdem glaubt er, daß das Mädchen Eva nicht abgeneigt ist, ein Schäferstündchen mit ihm zu verbringen. Sie ist ein teuflisch kokettes ging, und man weiß, wie man bei ihr dran ist, ohne vom Bett zu reden.
Eva sagt, sie fahre den Wagen schon in die Garage. Er solle schon voraus zur Rezeption gehen. Dort empfängt ihn eine freundliche Dame, im Festsaal spielt Musik, dort wird getanzt. Die nette Alte führt ihn über eine Holztreppe ins Obergeschoß. An einem Treppenabsatz bleibt er überrascht stehen, dort hängt an der Wand das Bildnis von Eva, die er im Auto mitgenommen hat. Er bekommt sein Zimmer zugewiesen. Die Koffer wird man ihm nachbringen. Nach einer Weile geht er wieder nach unten. Immer herrscht noch fröhliche Ausgelassenheit. Irgendwie erfährt er, daß Eva in der Sauna ist. Danach gelüstet auch unseren Vertreter. Er darf, warum auch nicht? Er macht sich auf den Weg zur Sauna, die im Motel untergebracht ist.
Diesen Weg (der ihn ja geradewegs in die Bratpfanne führt) bitte entsprechend gruselig ausschmücken. Grusel durch die Stimmung allein erzeugen, ohne Konkretes auszusagen! Plötzlich
ist unserem Vertreter, als sei das Fest abgebrochen und es herrsche Stille. Erwartungsvolle Stille. Er hat das Gefühl, als würden alle darauf warten, daß er in die Sauna geht. Er fühlt sich auch während des Auskleidens beobachtet, ohne jedoch jemanden zu sehen.
Dann geht er in die Saunakabine. Dort ist Eva. Doch in der plötzlich dampfenden Luft - eigentlich ein Anachronismus - ist sie ihm entschwunden. Es wird immer heißer - wie in einem Bratofen.
Bitte nur eine geschickte Andeutung machen, die den Leser zu der Annahme bringt, der Vertreter könnte gebraten werden. Dann abblenden.
Haupthandlung:
Gleich damit beginnen, wie Dorian mit Eva (dem Mädel aus der Anfangsepisode) im Wagen fährt und durch das Gespräch, oder die Gedanken des DK die Vorgeschichte kurz aufrollen.
Der Secret Service, das je seine Inquisitions-Abteilung finanzierte, hat alle Kontakte zu ihm abgebrochen. Man sagt Dorian nicht einmal, in welchem Hospital sich der O.I. Trevor Sullivan zur Behandlung befindet. Und dann wurde Dorian, der im Wagen durch die nördlichen Vororte Londons fuhr, von einem Mädchen angehalten: Eva. Sie sagte, sie hätte eine Botschaft von Trevor Sullivan. Sie sei Krankenschwester und betreue den O.I., der ihr aufgetragen hätte, ihm, dem DK, eine Botschaft zu überbringen. Sullivan brauche schnell seine Hilfe. Auf seine Frage, wo sich Sullivan aufhalte, sagt sie, der Secret Service habe ihn in Witchcraft untergebracht. Sullivan könne das Dorf nicht verlassen.
Dorian hat vorerst einen Grund, Mißtrauen zu schöpfen, und ich glaube nicht, daß ihn der Leser, der ja mehr weiß, deshalb für blöd halten wird.
Dorian braucht nicht lange zu fahren, um nach Witchcraft zu kommen. Als er sich jedoch den Weg hierher in Erinnerung zu rufen versucht, gelingt ihm das nicht. Bitte immer solche Andeutungen hineinstreuen, die den Leser neugierig machen.
In Witchcraft herrscht ausgelassenes Treiben. Als Dorian wissen will, was denn eigentlich gefeiert wird, bekommt er von Eva irgendeine nichtssagende Antwort. Entweder tausendjähriges Bestehen des Dorfes, oder was Ähnliches, deswegen man das große Festessen - bitte dies herausstreichen und immer wieder einstreuen - veranstaltet.
Dorian wird von Eva zum Motel geführt. Dort werde er Sullivan treffen, doch er, Dorian, müsse so tun, als sei er ein Tourist. Deshalb Eintragung ins Meldebuch - diesmal ist jedoch keine nette Alte hinter der Rezeption, sondern eine Schönheit von einem Mädel, das eine gewisse Ähnlichkeit mit Coco Zamis hat. Dorian ist sofort fasziniert. Eva fährt inzwischen den Wagen in die Garage (Wichtig!).
Dorian wird von der Schönen aufs Zimmer geführt. Beim Hinaufgehen glaubt er, im Festsaal unter den Feiernden auch den O.I. gesehen zu haben. Als er jedoch in den Festsaal stürzt, findet er ihn nicht. Er entschuldigt sich bei der Schönen damit, daß er glaubte, einen Bekannten gesehen zu haben. Sie lächelt wissend, bringt ihn aufs Zimmer, das ganz nach Dorians Geschmack eingerichtet ist - er weiß, hier wird er sich pudelwohl fühlen.
Er beschließt sofort, ein Bad zu nehmen. Steigt in die Wanne... das Wasser wird immer heißer, beginnt zu broddeln. Er springt raus, will aus dem Badezimmer, doch das ist versperrt. Fenster gibt es keines. Es wird immer heißer.
Er rechnet schon damit, hier gesotten und gebraten zu werden - ohne jedoch die Wahrheit zu vermuten.
Da geht endlich die Tür auf. Sie springt wie von Geisterhand geöffnet auf. Er kann aus der tödlichen Falle fliehen. In seinem Zimmer stellt er dann aber fest, daß seine sämtlichen Dämonenbanner verschwunden sind.
Wütet hastet er zur Rezeption hinunter - nicht ohne sich angezogen zu haben - sagt, was ihm beinahe widerfahren wäre und daß er bestohlen wurde. Die schöne Coco-Kopie kann ihn diesmal mit ihrem Charme nicht beruhigen, beschwört ihn, doch nicht so einen Krach zu schlagen, von wegen des guten Rufes des Motels.
Da passieren zwei Dinge gleichzeitig, die Dorian auf andere Gedanken bringen. Erstens kommt eine Reisegruppe ins Motel, und aus den aufgeregt durcheinander gellenden Stimmen der Touristen erfahren Dorian und der Leser, daß ihr Autobus zwei Meilen vor Witchcraft eine Panne hatte und daß man, weil die Dunkelheit hereingebrochen sei und man nicht im Freien nächtigen wollte, zu Fuß auf die Lichter zugegangen sei. Und nun bereut es niemand, in Witchcraft zu sein.
Achtung: Information für den Autor, die er aber erst gegen Ende des Romans an den Leser weitergeben darf, um die Spannung nicht zu töten. Diese Touristen haben Dorian das Leben gerettet. Er sollte gerade "zubereitet" werden, da näherten sich völlig unerwartet die Touristen. Sie sind den Kannibalen als Bereicherung des Speisezettels natürlich mehr als willkommen. Sie wären aber kopfscheu geworden, wenn sie zufällig den gargekochten Dorian Hunter gesehen hätten. Deshalb verschonte man ihn vorerst. Vorerst nur so viel dazu.
Das zweite Ereignis, das Dorian ablenkt: Er entdeckt im Festsaal wieder den O.I. Trevor Sullivan. Als er jedoch hinstürzt, kann er ihn wieder nicht entdecken. Dorian sucht auch im Freien nach ihm, doch findet er ihn nicht.
Von nun an auch aus der Perspektive der einzelnen Mitglieder der Reisegruppe erzählen. Andeuten, aber nicht genau aussagen, daß jedem von ihnen etwas anderes an dem niedlichen Dorf Witchcraft gefällt. Das kann auch widersprüchlich sein - sollte es sogar, um die Atmosphäre des Unheimlichen unterschwellig für den Leser entstehen zu lassen.
Der eine, ein alter Lüstling, sieht nur die knusperigen Mädels. Eine alte Matrone glaubt sich plötzlich zu erinnern, daß Witchcraft ein beliebter Wallfahrtsort ist. Ein Koch hat gehört, daß es in Witchcraft eine Spezialität gibt, von der unbedingt das Rezept haben möchte. Ich führe hier absichtlich keine Namen an, um dem Autor für solche Zwischenepisoden völlig freie Hand zu lassen. Aber einige Anregungen möchte ich ihm schon geben, die er in dem Sinne, Gruselatmosphäre zu schaffen, selbständig ausbauen soll.
Blenden wir wieder zum DK um. Der möchte wissen, wo Eva ist, die ihn hergebracht hat. Zuerst Staunen; welche Eva? Als Dorian aber nicht locker läßt, bekommt er eine vage Auskunft. Eva komme sicher her, der DK wird energischer, und man sagt ihm, daß sie in einem Haus, die Straße etwas weiter unten wohne. Man finde das Haus sofort.
Dorian macht sich auf den Weg. Von außen wirkt das Motel so still, wie verlassen. Die Garagen liegen in völliger Dunkelheit. Irgendwie erreicht er das Haus, obwohl die Dorfbewohner, denen er begegnet, ihm den Weg nicht weisem können. Einer sagt sogar, dabei die Augen rollend, mit geheimnisvoller Stimme, daß er, Dorian, besser die Finger von Eva lassen solle. Aber der DK macht weiter, nun ist ihm vieles nicht mehr ganz geheuer, und er findet das Haus, in dem Eva wohnt. Von außen ist es ein Prachtbau, durch das Fenster kann er nicht viel vom Innern erkennen - nur Eva, die wie meditierend dasitzt. Er will gerade ins Haus, als sich drei kläffende Bluthunde auf ihn stürzen. Ein Kampf entspinnt sich, bei dem Dorian aber seltsamerweise keine Verletzung davonträgt. Die Hunde jagen ihn aber in die Flucht.
Dorian beschließt, aus seinem Wagen eine Waffe zu holen.
Es ist die Spezialpistole, die Holzpflöcke und auch Silberkugeln verschießen kann. Er hat das Gefühl, daß er sie gebrauchen kann. Irgendjemand, vielleicht der Secret Service, möchte ihn nicht zu Eva vorlassen. Als er jedoch die Garage sucht, findet er sie nicht. Er ist überzeugt, daß das langegestreckte Gebäude mit den vielen Kipptoren hier gestanden hat - wo sich jetzt nur sumpfiges Gelände befindet.
Schlußbemerkungen:
Es sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Eva der eigentliche Dämon, eine Hexe, ist. Die glatzköpfigen Kannibalen sind nur ihre Opfer, die sie dazu gebracht hat, nach Menschenfleisch zu gieren - womöglich nur deshalb, um bei ihren Menschenschlachtfesten Gesellschaft zu haben.
Als sie Dorian gegen Romanschluß sagt, sie habe keine Macht über die Dämonen, ist das eine bewußte Lüge. Sie könnte vor dem DK ihre Maske fallen lassen, doch das tut sie nicht, weil sie mit ihm spielen möchte - wie eine Katze mit der Maus. Beachten, daß die Hexe, die ja Gedanken lesen kann, alles über Dorian wissen muß - auch, daß er der Dämonen-Killer ist. Als Dorian zu Evas Haus will, so läßt sie absichtlich irgendwelche Ungeheuer entstehen, um ihn zu verscheuchen, damit er sie nicht stören kann. Es steht dem Autor frei, weitere Hindernisse entstehen zu lassen.
Zu der von Eva erschaffenen Scheinwelt, in der sich ihre Opfer befinden, sei gesagt, daß diese nicht materiell ist. Deshalb können die Bluthunde bei ihrem Haus Dorian auch nichts anhaben. Ein berechtigter Einwand wäre, daß Dorian sofort jeden der Dorfbewohner als Trugbild erkennen müßte, wenn er ihn berühren will, jedoch durch ihn hindurchgreift. Diese immateriellen Trugbilder sind ja wirklich nicht stofflich, sie können auch nicht reden, sondern Eva erzeugt diese Illusion nur in ihren Opfern, so wie sie ihnen auch einsuggeriert, daß sie eine Berührung mit ihnen fühlen können. Die Illusion ist perfekt, solange Eva die Muße hat, sich meditierend darauf zu konzentrieren.
Was ihr Bildnis de Treppenhaus des Motels betrifft, so habe ich es nur ins Exposé aufgenommen, weil es sich auf dem Titel¬bild findet. Es ist aber nicht Evas wirkliches Abbild. Im Gegenteil, sie sieht in Wirklichkeit wie einer der spitzohrigen Glatzköpfe aus, und somit ist ihre Schönheit auch nur Illusion - was im Finale das Romans herauskommen sollte. Sie hat also ihre Kannibalen-Freunde nach sich geformt.
Das wär's.
Warum Bodo Baumann, den Roman nicht schrieb. Ich weiß es leider nicht. Da ich die DK-Exposés erst Ende der achtziger Jahre von Kurt Luif erhalten habe, und erst dann erfahren habe, daß Bodo Baumann alias John Willow eigentlich als Autor für DK Nr. 35 vorgesehen war, waren meine Fragen an Ernst Vlcek und Kurt Luif wegen dieser Sache nicht sehr erfolgreich. Die Autoren wurden von der DK-Redaktion in München ausgesucht. Kurt und Ernst hatten keinen Einfluß bei der Auswahl, wer als Autor eingesetzt wurde.
__________________
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Es darf aber nicht vergessen werden, dass auch dieser Fall kein glückliches Ende findet, wie der Romanschluss zeigt: __________________
"Ich frage mich, was aus den anderen werden wird, die schon früher Goddards Verjüngungskur bekommen haben."
"Sie werden irgendwann in den nächsten Wochen rasend schnell altern und sterben."
"Und die jungen Alten, denen wir nicht helfen konnten, bleiben körperlich alt und werden früher oder später an Altersschwäche sterben", sagte der Dämonenkiller. Schweigend fuhren sie weiter.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
__________________
Zitat:
Original von Olivaro
"Und die jungen Alten, denen wir nicht helfen konnten, bleiben körperlich alt und werden früher oder später an Altersschwäche sterben", sagte der Dämonenkiller.
Ich gebe da dem Gleichgewicht recht, wenn er meint: Finde ich gerade gut!
Wenn die ganze dekadente Menschheit mit ihrem "Reichtum" nichts anderes mehr im Sinn hat, als ewig jung zu bleiben, dann würde ich es vielen anderen auch gönnen, auf so eine Art und Weise mit der Vergänglichkeit konfrontiert zu werden!
Fakt ist: Wir alle müssen sterben! Die einen früher, die anderen später. Eine Horrorvorstellung für mich wäre, wenn es sich ein paar Superreiche, die womöglich ihren Reichtum auch noch auf dem Rücken der weniger Begüterten zusammengerafft haben, sich ein gesundes, überaus langes Leben kaufen können. Dann hätte das ganze Leben mit den uns eingetrichterten Moralvorstellungen – die nur dazu da sind, dass wir schön brav "unten" bleiben und nur ja keine Aufstände gegen die da oben starten – absolut wenig bis keinen Sinn mehr. Es passt schon so, dass alle nur eine relativ kurze Zeitspanne auf dieser Erde zur Verfügung haben. Es passt auch, dass die Superreichen es oftmals überaus schwer haben, von dieser Welt abzutreten – und nichts von ihrem vielen Geld mitnehmen können! Frei nach dem Spruch: Das letzte Hemd hat keine Taschen!
Das ist die einzige Gerechtigkeit, die es derzeit auf dieser Welt noch gibt!
Wie lange das noch so bleibt, steht nicht mehr so fest verankert in den Sternen wie früher oder noch vor ein paar Jahrzehnten. Da wird schon sehr, sehr fieberhaft daran gearbeitet, dieses Szenario zu verändern.
Deshalb finde ich es gut, dass Kurt Luif alias Neal Davenport seinen Finger in diese schwärende Wunde der heutigen Gesellschaft bereits in den 1970er-Jahren gelegt hat ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.