Wie alle anderen Charaktere hat auch Suko in der englischen Serie einen neuen Hintergrund verpasst bekommen. Suko, oder Zhou Kou, wie er hier eigentlich heißt. Der Inspektor aus Hong Kong ist seit Jahren hinter dem Kult des Schwarzen Drachen her und folgt dessen Machenschaften nach London. Ein Geschäftsmann wurde mit etwas infiziert, einem bösartigen Organismus. Da man scheinbar in China keine Abteilung für paranormale Fälle hat, soll der Yard ihn untersuchen. __________________
Dazu kommt man aber nicht, denn der Kult klaut den Mann direkt am Flughafen. Dass er die Larve eines uralten Drachen in sich trägt finden die Helden erst im Laufe des Abenteuers heraus. John und Suko sind beide Ermittler und beiden meinen, aus verschiedenen Gründen mehr zu wissen als der Partner. Dieses typische „ungleiche voneinander genervte Ermittlerduo“ ist etwas langweilig. Immerhin sind Sukos Sprüche so frisch wie in den Heften. Gegen Darks Variante mit dem Leibwächter des verstorbenen Li Tse Feng hat die Neuinterpretation keine Chance. Sukos Einführung war und ist für mich ein Glanzstück Rellergers früher Schaffenskunst.
Die Szene mit dem kriminellen Boss und seiner Tochter spielt auch hier eine Rolle, aber eine untergeordnete. Dieser Sache nachzugehen schaffen John und Suko nicht, da ist der erste Teil auch schon zuende. Richtig, jetzt gibt es den ersten waschechten Zweiteiler mit Cliffhanger. Ganz im Stile Rellergerds ist John in einer Notlage. Er wurde von der Gegenseite überwältigt und „es wurde schwarz um mich herum“, wie der Altmeister so gern geschrieben hat.
Die abgeänderte Handlung ist bisher sehr gut. Wieder gibt es eine kurze Charakterzeichnung des Gegenspielers, dessen Motive unmoralisch aber auf seine Art nachvollziehbar sind. Der Kult des Schwarzen Drachen böte Stoff für ein zweites Dauerthema neben Doktor Tod. Einziger Schwachpunkt ist Suko, aber auch nur wenn man ihn mit der Version aus den Heften vergleicht.
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1. John Sinclair
2. Maddrax