Leo Perutz: Nachts unter der steinernen Brücke
Wenn sich nachts unter der steinernen Moldaubrücke die Blüte des Rosmarinstrauchs an die rote Rose schmiegt, liegt auf der Prager Burg die schöne Frau des Juden Mordechai Meisl in den Armen des Kaisers. Sie weiß nicht, wie sie hierher kam, er weiß nicht, wer sie brachte: ein Zauber, der mächtiger ist als eines Menschen Macht, hält sie gefangen. Prag um 1600: Die Stadt Rudolfs II., eine Stadt der Träume und Verwandlungen, der Geheimnisse und Dämonen, der Goldsucher und Gottsucher, der Künstler und Sterndeuter, ist "wie mit dem Silberstift gezeichnet" (Eduard Frank). Ein Buch, in dessen Schönheit und Weisheit sich der Leser verlieren und finden kann.
Nachts unter der steinernen Brücke
Verfasst von Leo Perutz
Erstausgabe 1953 (entstanden in der Zeit von 1924 bis 1951)
Einband von Tino Erben
272 Seiten
Erschienen 1975
Paul Zsolnay Verlag
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene