Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Wynn am 10.03.2017 12:13.
Das ist also der erste Roman der Reihe. Robert Bloch war ein guter Freund Lovecrafts - das Verhältnis der beiden Schriftsteller wird (wie bei Festa üblich) in einem ausführlichen und erhellenden Essay (hier von Uwe Sommerlad) dargestellt. Das sind für mich persönlich stets die Highlights dieser Ausgaben.
Obwohl der Roman seine atmosphärischen Momente hat, krankt er doch daran, dass ich Bloch nie in die Riege der besten Autoren um Lovecraft aufnehmen würde. Seien wir ehrlich: ohne Hitchcock, der Psycho bekannt machte, wäre Bloch höchstens noch durch seine Bekanntschaft mit Lovecraft bekannt.
__________________
Zitat:
Original von Wynn
krankt er doch daran, dass ich Bloch nie in die Riege der besten Autoren um Lovecraft aufnehmen würde. Seien wir ehrlich: ohne Hitchcock, der Psycho bekannt machte, wäre Bloch höchstens noch durch seine Bekanntschaft mit Lovecraft bekannt.
Einspruch! Punkt Eins unterschreibe ich sofort, aber Punkt zwei sehe ich anders. Natürlich ist das reine Spekulation, denn Bloch ist nun mal durch Psycho bekannt geworden. Dennoch: Robert Bloch hat sich über Jahrzehnte als ungemein produktiver und bisweilen auch äußerst orgineller Produzent von Kurzgeschichten erwiesen. Wenn man nicht gänzlich unbegabt ist, bleibt bei einem solchen Ausstoß fast zwangsläufig etwas hängen und so stehen auch bei Bloch zahlreiche Geschichten auf der Plus-Seite, die auch bei wiederholter Lektüre noch für gesteigertes Lesevergnügen sorgen.
Und wenn man sowas mag: auch seine Drehbuchbeiträge z.B. für die Filme der Amicus können sich zum Teil durchaus sehen lassen
Es sei selbstverständlich nicht verhehlt, dass Bloch auch genügend Unfug veröffentlicht hat. Frei nach der Devise: Wo viel Licht, da viel Schatten.
Ich behaupte daher jetzt einfach mal - natürlich genauso spekulativ -, dass Bloch sich zumindest bei Freunden des Phantastischen auch ohne Psycho oder Lovecraft fast zwangsläufig eine gewisse Beliebheit erschrieben hätte.
Ich gebe Dir freilich recht: Der Roman ist einigermaßen schwach. Die Ausgangslage ist dabei gar nicht mal unoriginell und - Du erwähntest es schon - auch atmosphärisch weiß der Roman stellenweise tatsächlich zu überzeugen. Der Plot ist aber letztlich viel zu umständlich und es ist nicht wirklich originell, wenn sich die vorgeblich Guten einmal mehr als die Bösen entpuppen. Das ist dann doch etwas zu lasch. Schade eigentlich, denn an der nötigen Konsequenz mangelt es Bloch durchaus nicht, wie man zum Ende des Romans lesen kann. Nur wirklich unterhaltsam ist das über weite Strecken eben nicht.
"Rosebud" C.F.Kane
Da haben's Waldfee und ich leichter: Wir hatten mal einen gemeinsamen Bekannten, der uns versicherte, dass man diesen Namen "Schultu" auszusprechen hätte. __________________
Aber mit deinem Einverständnis steht ein nimmermüder Mod bereit, diese Buchstabenersparnis gnadenlos auszumerzen.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene