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Der warme Sommerwind strich mir durchs Haar. Er trug den unverkennbaren Geruch der Themse mit sich, der an diesem Morgen über ganz London lag. Über den Dächern der Metropole spannte sich ein wolkenloser, blauer Himmel, doch dem schenkte ich keine Aufmerksamkeit. Hastig eilte ich die Lupus Street entlang und suchte die Fassaden der Häuser ab.
Als ich das Haus mit der Nummer 25 erreichte, blieb ich abrupt stehen. Es war ein altes, unansehnliches Gebäude, erbaut aus braunem Backstein, den der Smog über Jahre hatte dunkel werden lassen. Zwischen den weißgetünchten neueren Bauten der Lupus Street wirkte dieses Haus wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit …
Ich hatte das große Glück, extrem gratis an einen Stapel der neuen JB Hefte zu kommen. So kann ich mir jetzt ein Bild dieser „romantischen Spukgeschichten“ machen. Es ist wirklich ein ganz eigenes Heftroman-Genre. Aber, warum nicht? __________________
Anfangs muss sich die Hauptdarstellerin etablieren. Weder glaubt sie an Gespenster, noch arbeitet sie bei der Zeitung. Da werden Abenteuer einer medial begabten Journalistin schwierig. Ihre Feuerprobe führt sie auf das Anwesen einer Gräfin. Eigentlich nur für ein ganz normales Interview, doch die alte Dame hält auch Geisterbeschwörungen ab.
Hoffentlich ist es nicht jedes Heft so, dass Jessi einen neuen starken Kerl zum Liebhaben findet. Hier versteht sie sich blendend mit dem Sohn der Gräfin und die Gefühle verstärken sich. Am Ende bricht sie wieder nach London auf und die Sache bleibt ein romantisches Abenteuer.
Und welche Erkenntnisse nimmt sie mit nach Hause? Es gibt zwei wichtige Entwicklungen. Sie hat den Job als Journalistin erhalten und ihren Chef Mister Stone sogar beeindruckt. Und dem ganzen Okkult-Gebiet steht sie offener gegenüber, nachdem sich ein Traum vom Anwesen der Gräfin als wahr heraus gestellt hat. Dabei hat sie eher zufällig dabei geholfen, einen Kriminalfall zu lösen. Abgesehen von ihrem Traum gibt es an paranormalem Inhalt nur die wenigen geflüsterten Sätze eines Geistes in ihrem Kopf. Da darf ruhig mehr und deutlicher Unheimliches passieren.
Insgesamt genau das, was ich erwartet habe. Extrem viel Klischee in den Rollenbildern der Charaktere. Und auch in der Handlung und Beschreibungen. Das sind noch Groschenhefte, die den Name verdienen. Abgesehen von Rechtschreibüberarbeitungen wurde die Serie nicht modernisiert. Handy und Notebook gibt es also nicht. Bei der Schreibe habe ich schlimmeres erwartet. In anderen Reihen hätte ich darüber gemeckert, zu diesem Untergenre passt es aber wunderbar. Nur ein Hauch Action und ja nicht zu brutal. Dafür viel Liebe, Dialoge und bildhafte Beschreibungen. Jessica Bannister ist sicherlich einer der besseren Vertreter des Spukroman-Genres.
(6 von 10 Spukgestalten)
https://gruselroman.fandom.com/de
Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Ach, ich fand die Spuk-Romane eigentlich in diesem Genre unübertroffen 
Beim "Spuk-Roman" konnte man immer sicher sein, auch tatsächlich eine Geistergeschichte zu erhalten, und meine liebste Autorin dort ist Barbara Branch (= Barbara Storandt), die auch stilistisch überzeugen kann.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Und selbst der Fritz Tenkrat hat gezeigt, dass er mehr kann als Ballard-Action...
Ich finde ohnehin bedauerlich, dass wieder und wieder Serien eingestellt wurden, die dann mit einem Billig-Aufguss ersetzt werden mussten.
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Zitat:
Original von Wynn
Ich finde ohnehin bedauerlich, dass wieder und wieder Serien eingestellt wurden, die dann mit einem Billig-Aufguss ersetzt werden mussten.
"Irrlicht", "Spuklicht" und "Gaslicht" bei Kelter?
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Das war nie so ganz meins. Ich habs da speziell von Bastei Allein bei "Gaslicht" sehen die Cover aus wie von der "Freizeit Revue".
Das meinte ich mit dem genannten "Billig-Aufguss", denn die genannten Kelter-Kelter können in keiner Weise mit Bastei und Pabel mithalten. Wenn man bei Kelter einen Stapel durchblättert, trifft man dort in einer Art Endlos-Schleife, neben anderen deutschen Autoren, vor allem die Romane der nimmermüden Judith Parker (= Ute Süss); zudem waren die Kelter-Sachen sehr aktiv als Zweit- und Drittverwertung. Aufmachung und redaktionelle Arbeit sind keiner weiteren Erwähnung wert...
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene