Ernst Vlcek hatte nach über 20 Jahre wieder ein Coco Zamis-Abenteuer verfasst, daß mir überhaupt nicht gefiel. Wenn man diesen Text mit seinen letzten Dämonenkiller-Arbeiten vergleicht, hat man das Gefühl ein anderer Autor hätte den Text verfassen. Dem Roman fehlt das übliche DK-Feeling, vom seinem früheren Gespür für Coco Zamis findet man auch nichts. Selbst der Handlungsort Wien konnte da nicht mehr helfen. Vielleicht lagen einfach zuviele Jahre des Autorendasein dazwischen...
Das habe ich genauso empfunden. Da war nichts mehr von "alter Liebe" oder einem DK-Feeling zu verspüren. Ebenso erging es mir mit der Fortsetzung des Ferdinand-Dunkel-Lebens; da hatte ich mir einen wahren Kracher erwartet. Und es ist schlichtweg unverzeihlich, wie Ernst Vlcek seine Schöpfung im Band "Advokat der Toten" behandelt hat. Solch krankes Zeug wie die geschilderte Massenvergewaltigung kennt man von Uwe Vöhl, aber nicht vom Serienschöpfer, von dem man erwartet hätte, dass ihm diese Figur über die Jahrzehnte ans Herz hätte gewachsen sein müsse und sie nicht diesen widerlichen Handlungen ausgesetzt hätte. Von einem so profilierten und verdienstvollen Autor hätte ich dieses niedrige Niveau (in allen Bereichen) wirklich nicht erwartet.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene