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Estrangain Estrangain ist männlich
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Dabei seit: 22.05.2013
Beiträge: 2497

10.11.2017 10:16
Band 45: H. P. Lovecraft - Das Haar der Medusa
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H. P. Lovecraft schrieb einige seiner faszinierendsten Erzählungen für andere, als Ghostwriter oder Mitautor.
Oft, aber nicht immer, verfasste er die Geschichten ganz alleine und übernahm nur einige Grundideen.
Deshalb müsste man viele davon eigentlich als seine eigenen Werke einstufen. Diese Ausgabe enthält alle Erzählungen, die das dunkle Genie zusammen mit anderen Autoren schrieb.

Das Haar der Medusa

Horrorgeschichten 1930-1932

Von H. P. Lovecraft (Zusammenarbeit mit anderen Autoren)

Herausgegeben von Frank Festa

H. P. Lovecraft´s Bibliothek des Schreckens Band 45

Aus dem Amerikanischen von Usch Kiausch und Malte S. Sembten

352 Seiten

Erschienen 2017


Inhalt:

1. H. P. Lovecraft und Zealia Bishop: DAS HAAR DER MEDUSA

2. H. P. Lovecraft und Zealia Bishop: DER HÜGEL

3. H. P. Lovecraft und Henry S. Whitehead: DIE FALLE

4. H. P. Lovecraft und Henry S. Whitehead: BOTHON

5. H. P. Lovecraft und Hazel Heald: DAS GRAUEN IM MUSEUM

6. H. P. Lovecraft und Hazel Heald: DER MANN AUS STEIN

__________________
https://www.facebook.com/Ringos-Buch-und-Kunstecke-1242141035869037/

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Dabei seit: 22.05.2013
Beiträge: 2497

17.11.2017 10:00
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Der zweite Band mit Kollaborationen beinhaltet diesmal 6 längere Erzählungen, die leider größtenteils zuvor schon andersweitig veröffentlicht wurden. Zwar in anderer Aufmachung und in anderer Übersetzung, aber dennoch bereits bekanntes und zuvor gelesenes Material. Ins Deutsche übertragen wurden die Texte – mit einer Ausnahme, die von Malte S. Sembten übersetzt wurde – wieder von Usch Kiausch in ähnlicher Weise wie schon beim Vorgängerband. Das Buch umfasst 352 Seiten und ist gebunden Mit Schutzumschlag in Leder-Optik. Entkleidet man den Band, kommt ein wunderschönes umlaufendes Kunstwerk von Dean Samed zum Vorschein!

DAS HAAR DER MEDUSA

ist eine von 3 Kollaborationen Bishops mit Lovecraft und erschien erstmals 1939, 2 Jahre nach dem Tod des Autors. Die Story ist eine Mischung aus Lovecrafts Cthulhu-Mythos und der antiken griechischen Mythologie. Der Plot ist recht simpel und leicht zu durchschauen, die Story ist aber dennoch glänzend erzählt und besticht durch ihre dichte Atmosphäre und des sich stetig steigernden Grauens. Bemerkenswert an dieser Geschichte ist sein stark rassistischer Grundton. So wirkt die grauenvolle Enthüllung am Ende der Geschichte „… sie hatte schwarzes Blut in sich“ heutzutage mehr als absonderlich. Für Lovecraft muss die Tatsache, dass sich Weiße mit Schwarzen vermischen wohl ungeheuerlich gewesen sein.
DER HÜGEL wird als Zusammenarbeit mit Zealia Bishop (1897–1968 ) tituliert, stammt in Wahrheit aber ausschließlich von Lovecraft. Bishop engagierte im Jahre 1929 den Autor als Ghostwriter, der eine unheimliche Geschichte nach ihren Angaben verfassen sollte:“ Da gibt es einen alten, indianischen Hügel der von einem kopflosen Geist heimgesucht wird, der manchmal eine Frauengestalt ist.“
Dieses mehr als spärliche Expose verarbeitete der Meister gekonnt zu einer epischen 120-Seiten Erzählung, die eins seiner Lieblingsthemen behandelt: die Beschreibung einer geheimnisvollen, bislang unbekannten unterirdischen Kultur die vor Äonen von den Sternen auf die Erde gelangte und seither im Verborgenen lebt.
Es ist somit auch keine eigentliche Horrorstory, vielmehr sprengt die Erzählung die Grenzen der Genres. Was anfangs wie eine gewöhnliche Ghost-Story beginnt, entwickelt sich nach und nach stetig zu einer wilden Mixtur aus Science Fiction, Fantasy, Abenteuer und ein wenig kosmischen Grusel. Der Handlungsort K'n-yan wird übrigens auch in Lovecrafts meisterhafter Novelle „Der Flüsterer im Dunkeln“ erwähnt, sowie unter dem Namen „Knan“ in der ebenfalls in diesem band enthaltenen Story BOTHON.

DER HÜGEL

erschien nicht mehr zu Lebzeiten des Verfassers, sondern erst 1940 in stark gekürzter Form. 1989 erstmals dann ungekürzt und in voller Länge.

DIE FALLE

ist eine originelle und unterhaltsame Kurzgeschichte über eine Dimensionsreise durch einen verhexten Spiegel. Sie entstand zusammen mit Henry S. Whitehead (1882-1932), einem Erzdiakon (!), der nebenbei auch als Schriftsteller recht fleißig war. Lovecrafts Einfluss ist hier übrigens sehr gering, wenn überhaupt vorhanden. Sei Kosmisches Grauen, die üblichen kryptischen Unterwelten und die seit Äonen vergessenen Wesen und Gottheiten kommen diesmal nicht vor; dafür aber ein gewöhnlicher Lehrer, einer seiner ebenso gewöhnlichen Schüler sowie ein skandinavischer Hexenmeister, welcher einen äußerst ungewöhnlichen Weg gefunden hat, Unsterblichkeit zu erlangen. Die Geschichte ist sehr spannend und flüssig geschrieben. Ganz nebenbei erfährt man auch noch eine Menge über die Farblehre…

BOTHON

ist die zweite Kollaboration mit Whitehead, und hier ist der Einfluss des Meisters auch wieder stärker vorhanden. Erzählt wird, was eine ganz zufällige und an sich harmlose Kopfverletzung für schwerwiegende Folgen haben kann: Der Leser erlebt zusammen mit der Hauptperson eine Art Traum-Rückführung in eine frühere Existenz. Er wird Zeuge einer nach etlichen Umwegen letztendlich glücklich endenden Romanze während der letzten Tage des sagenhaften Atlantis.
Hierbei handelt es sich abermals um keine Horror-Story, die Geschichte lässt sich eher der Fantasy zuordnen.
Erwähnt sein noch, dass auch in dieser Geschichte wieder das Reich K'n-yan erwähnt wird, diesmal namentlich leicht verändert als Knan. Ebenso tauchen die ghoulischen und halbmenschlichen Arbeitssklaven aus DER HÜGEL auf, die Gyaa-yothn, hier als Gyaa-Hua bekannt. Die Story wurde von Malte S. Sembten übersetzt und hält sich in Ausdrucksweise schon enger an den Quelltext.
DAS GRAUEN IM MUSEUM ist wieder eine klassische Gruselgeschichte ganz im Stile Lovecrafts. Der verrückte Gelehrte – diesmal ein vorgeblicher Künstler - der von bizarren und unglaublichen Dingen zu berichten weiß , fehlt ebenso wenig wie sein Gegenpart, der standhafte Zweifler; auch der übliche, undurchsichtige, ausländische Helfer und selbstverständlich ein tentakelschwingende Schrecken aus grauer Vorzeit sind mit dabei. Die Story ist gut und flüssig erzählt, allerdings ist der Plot leider sehr kalkulierbar und somit leicht vorauszusehen.
Geschrieben wurde die Geschichte von Lovecraft vermutlich weitgehend als Ghostwriter für Hazel Heald (1896–1961); zu ähnlich ist nämlich das Grundthema zu seinen eigenen.

Die letzte Erzählung DER MANN AUS STEIN

entstand ebenso wieder zusammen mit Hazel Heald, und entbehrt abermals die Lovecraft´schen kosmischem Monstrositäten, obwohl es auch hier wieder einen verrückten Gelehrten gibt, welcher ein schreckliches Verbrechen aus Eifersucht begeht, wie sein nach seinem Ableben gefundenes Notizbuch schwatzhaft zu berichten weiß. Die Story ist recht kurz und ganz amüsant, mehr aber auch nicht. Besonders ärgerlich ist hier die Übersetzung: moderne umgangssprachliche Begriffe wie „hinterfotzig“ oder „Schleimer“ sind unangebracht und wirken in etwa so passend wie Kieselsteine auf einer Pizza.

Fazit:

Insgesamt ist das vorliegende Buch ausgewogener als sein Vorgänger, auch ist die Qualität der enthaltenen Texte besser. Die Geschichten sind durchgehend alle spannend und gut. Das Buch erscheint einem zwar aufgrund seines Umfangs als richtiger Wälzer, lässt sich aber bequem an zwei Abenden lesen.
Ich vergebe 4 von 5 Haarbürsten aufgrund der Übersetzung und der an sich nicht korrekten Bezeichnung „Horrorgeschichten“.

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