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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Dämonenkiller » Zaubermond-Verlag » Coco Zamis/Das Haus Zamis » Band 34: Das Haus Zamis - Sonst fressen dich die Raben!
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Umfrage: Band 34: Das Haus Zamis - Sonst fressen dich die Raben!
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02.01.2018 15:43
Band 34: Das Haus Zamis - Sonst fressen dich die Raben!
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Kaum hat sich Coco Zamis mit dem Café Zamis in Wien etabliert, kündigt sich neues Unheil an: Ihr verschwundener Bruder Volkart schwebt in Gefahr. Schon einmal befand er sich in der Gewalt eines Nekromanten, von dem er sich erhofft hatte, seinen vor Jahren ermordeten Zwillingsbruder Demian zum Leben zu erwecken. Volkarts Schwarzes Tagebuch ist die einzige Spur, die er diesmal hinterlassen hat. Karl und Lilian wittern eine Falle und beschwören Coco, ihr Refugium, das Café Zamis, nicht zu verlassen...

(Klappentext auf Das Haus Zamis Taschenbuch 34)


Sonst fressen dich die Raben!

Das Haus Zamis-Taschenbuch Nr. 34

203 Seiten

Erschienen 2013

Enthält die folgenden Romane:

"Der Nekromant" von Susanne Wilhelm

"Sonst fressen dich die Raben!" von Catalina Corvo

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Dabei seit: 24.09.2008
Beiträge: 11490

06.08.2018 16:55
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Der Nekromant

von Susanne Wilhelm



Nach dem Verbindungsband mit DH liest sich die Situation bei CZ wirklich wie ein Neuanfang. Gefallen tut mir diese Ausgangslage aber nicht wirklich. Coco hat jetzt ihr eigenes Café. Zusammen mit Lilian Hunter, dem perversen Gnom Vindobene und dem ehemaligen Wirt Karl. Sie ist nach der Sache mit dem Dämonenkiller jetzt die Feindin aller Dämonen in Wien. Asmodi, Skarabäus Toth, ihr eigener Clan. Alle wollen sie töten. Zum Glück stellt das Café neutralen Boden dar, allein hier ist die junge Hexe sicher. Ist das ein erstrebenswertes Leben? Immer in dem Gebäude leben zu müssen, nie mehr nach draußen zu kommen? Und irgendwie muss man ja auch Vorräte beschaffen, spätestens da wären Coco oder ihre Freunde am Arsch. So richtig durchdacht ist das alles nicht und wird viel zu positiv dargestellt. Außerdem ist Coco direkt bei der ersten Liebesnacht von Dorian schwanger geworden und muss sich überlegen, ob sie das Kind behält.

Ablenkung und den Einstieg in einen neuen Plot gibt es, als Georg sie besucht. Als einziger Zamis ist er ihr noch halbwegs wohlgesonnen. Er bringt das verschlossene Tagebuch von Volkart (nicht zu verwechseln mit Volkmar, ist mir kurzzeitig passiert) vorbei, der nach Dorians Angriff spurlos verschwunden ist. Als mächtige Hexe kann Coco das Buch natürlich öffnen und lesen.


So gibt es den obligatorischen Vergangenheitsabschnitt. Nach dem Tod seines Bruders Demian wird Volkart in ein Sanatorium für Dämonen eingeliefert. Wieder wird einfach die normale Welt auf Monster projiziert. Es gibt Therapiegespräche und einen bunten Kessel Insassen wie eine kleptomanische Vampirin, einen Werwolf mit Schlafstörungen oder einen Dämon, der kein Blut sehen kann. Außerdem in einem gesonderten Trakt auch menschliche Patienten. Irgendwo muss ja das Fleisch herkommen, das die Dämonen hier essen.

Volkart sieht immer wieder seinen toten Bruder. Und dann verwechselt eine menschliche Patientin ihn mit Demian. Ist er nicht gestorben, sondern irgendwo auf dem Gelände? Welche Spielchen werden hier gespielt? Als der Hexer der Sache weiter nachgehen will hat die Frau sich zufällig in der Nacht die Zunge herausgeschnitten. Vokart glaubt nicht an Heftromanzufälle und wird erst recht misstrauisch. Guter Mann! Zum Glück hat er sich inzwischen ein wenig mit der kleptomanischen Vampirin angefreundet. Sie schleust Textnachrichten zwischen ihm und der Menschenfrau hin und her. Bis Volkart es nicht mehr aushält und sich heimlich in den Trakt der Menschen schleicht. Dort erfährt er, dass sein Bruder tatsächlich vor einiger Zeit hier gefangen gehalten wurde, bevor er selbst eintraf.

Das Trio aus Mensch, Vampirin und Hexer macht sich auf die Suche nach Demian. Dabei müssen sie einen der dämonischen Pfleger töten, nun gibt es keinen Weg mehr zurück. Und sie finden ihn. Als Geist, der nur noch durch Maschinen und Magie am Leben gehalten wird. Als Volkart sich ihm nähert wird er orientierungslos und da auch noch Pfleger aufgetaucht sind, kann er ihn nicht retten oder erlösen. Mission gescheitert, Chance vertan.

Hier endet das Tagebuch. Wir wissen nur, dass Volkart dann doch noch irgendwie entlassen wurde und zurück in Wien war. Volkarts Geschichte im Sanatorium hat mir gut gefallen. Wieder mal ist die Vergangenheit bei CZ besser als die Gegenwartshandlung. Nichts besonderes, aber ich kann an keiner Stelle wirklich meckern.

Nun geht es in Wien weiter. Wo die Guthexe Coco unbedingt mehr heraus finden muss. Über einen Kellergang gelangt sie zu einer U-Bahn-Station und fährt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Zamis-Villa. Mir kann keiner erklären, dass sie weder in der Bahn noch an der Station von keinem einzigen Dämon gesehen wird, beziehungsweise zufällig kein einziger Dämon in der Nähe ist. Sie wird wie Freiwild gejagt, die Situation wird am Anfang klar und deutlich beschrieben. Aber wenn es wichtig wird ziehen die Autoren das nicht durch. Ohne entdeckt zu werden gelangt sie bis zur Zamis-Villa. Dort stellt sich ihr Dorian Hunter, der neue Wächter des Hauses, in den Weg. Es wird noch einmal rekapituliert, was im letzten Band geschehen ist. Und ich muss nochmal die Experten fragen, ob ich etwas falsch verstanden habe. Dorians dämonische Seite war erwacht und er drehte durch. Immerhin war er ein dämonischer Sohn von Asmodi. Ist dem so? Ich dachte im DK wurde aufgelöst, dass das alles ein Test von Asmodi war. Um zu sehen ob Dorian auf dieses Schauspiel herein fällt und seine Vergangenheits-Leben vergessen hat. Was nicht funktioniert hat. Demzufolge dürfte Dorian keine „dämonische Seite“ haben, die erwachen kann.

Wie dem auch sei. Dorian greift Coco an, die kann entwischen und will in der Villa ihren Vater konfrontieren. Das geht schief und er versucht sie zu töten. Als Serienheldin kann sie ihn dann aber doch noch überwältigen. Michael ist ein wenig beeindruckt und erzählt ihr bereitwillig alles, was er über Volkart und Demian weiß.

Also bekommen wir eine zweite Handlung in der Vergangenheit, dieses mal aus einer anderen Sicht. Michael hält seinen Sohn nämlich keinesfalls für verrückt und stellt eigene Nachforschungen an. Dabei erfährt er vom mächtigen Dämon Osama Siris. Der steht über den Regeln der Schwarzen Familie. Damit wäre er mindestens auf der Stufe mit den Urdämonen im Erdinneren. Michael erkundigt sich bei Skarabäus Toth. Dieser hat nichts gutes zu berichten. Der Gesuchte ist für die Schwarze Familie „so etwas wie der Schwarze Mann für Menschen“. Oha. Ein neuer Überdämon, der seine Stärke nie voll ausnutzt und zum Plot-Finale enttäuschend einfach getötet wird? Genauer gesagt handelt es sich um den Dämon Osiris, der im alten Ägypten als Gott verehrt wurde. Von dem hat man schon gelesen, als es um Nocturno aka Ammut ging, der sich mit Osiris und den anderen Gottdämonen anlegte. Eigentlich waren das alles wirklich Urdämonen, die in der Antike noch über die Erde wandelten. Ob die Autoren sich an diese Fakten erinnern werden, die sie in Band 26 aufgestellt haben? Oder haben sie einfach einen schnittigen neuen Dauergegner erfunden und schon wieder vergessen, dass er schon mal (sogar namentlich) erwähnt wurde?


Michael stellt den Leiter des Sanatoriums zur Rede. Denn Demians Geist müsste noch Leben, weil Osiris ihn haben wollte. Der Leiter hält seinen Geist wirklich hier gefangen. Als Versuchskaninchen, um irgendwann an das Wissen verstorbener Hexer und Dämonen zu kommen, indem man es aus ihren Geistern extrahiert. Soweit, so gut. Da gibt es aber einen riesigen Logikfehler. Volkart hat bei seinem Aufenthalt im Sanatorium den Geist seines Bruder angelockt, damit er dann festgehalten werden konnte. Das widerspricht total der Aussage, dass Demian vor seinem Bruder hier gesehen wurde. Sogar in fleischlicher Form, aber bei diesem Detail könnte ich mir noch etwas zurecht denken.

Wie nicht anders zu erwarten war, rächt sich Michael dafür, dass er so hintergangen wurde. Er tötet den Sanatoriumsleiter, befreit Demians Geist und lässt das Gebäude in Flammen aufgehen. Natürlich rettet er auch Volkart und bringt ihn nach Wien.

Nun hat ihr Vater Coco alles erzählt. Sie verspricht, Volkart zurück zu bringen. Umarmt Michael sogar noch. Dieser lässt ihr zehn Minuten Vorsprung, bevor er Asmodi informiert, dass sie hier war. Erst hat er einen Riesenhass auf sie und will sie sofort töten. Dann doch irgendwo noch Gefühle für seine Tochter. Das würde ich bei Menschen akzeptieren, bei Dämonen (wie sie von den Autoren immer charakterisiert werden) aber niemals! Wie die Autoren es brauchen. Das ist jedes mal so. Seit 34 Bänden baut Coco Scheiße und ist eine Schande für ihre Familie. Aber wenn es eng wird hält man plötzlich zu ihr, bis sie wieder etwas gutes tut und ihre Familie sie angeblich nicht mehr als ihre Tochter sieht. Das ist inzwischen dermaßen lachhaft und unglaubwürdig.

Auf dem Rückweg wird Coco dann doch noch erkannt, schafft es aber natürlich noch ganz knapp, in letzter Sekunde und gerade rechtzeitig um Haaresbreite zurück ins Café.

Da haben wir also den neuen Plot. Volkart finden und mit dem Plotgegner Osiris verfahren. Das dreht sich sicher wieder im Kreis. Für Altleser gibt es immerhin eine schöne Verbindung zu den alten Abenteuern um die Winkler-Forcas, als Demian damals getötet wurde.

Susanne Wilhelm als Neuzugang darf auch nicht vergessen werden. Hier macht sie ihre Sache relativ gut. Die Vergangenheitspassagen sind schön geschrieben. Auch in der Gegenwart geht es niveauvoll zu. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis Voehl sie darauf hinweist, dass mehr „Erotik“ bei CZ sein muss. Coco als Café-Besitzerin ist für mich in der Art ein totaler Schuss in den Ofen. Wird zum Glück nur am Anfang und am Ende thematisiert. Wie immer kann man noch keine Aussage zur neuen Handlung treffen, ich ahne wie immer nichts gutes.



großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff Baff (6,5 von 10 Freaks) Ich muss erstmal wieder in die CZ-Skala reinfinden. Vielleicht wäre 7/10 angebrachter.

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Dabei seit: 24.09.2008
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06.08.2018 17:06
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Sonst fressen dich die Raben!

von Catalina Corvo


Statt direkt die Suche nach Volkart fortzusetzen oder zu beginnen, fängt der Roman mit einer neuen wichtigen Szene aus Cocos Vergangenheit an, die komischer Weise bis jetzt nie zur Sprache kam. Als junges Mädchen wird sie während eines Angriffs von Raben aus der Villa entführt. Wer auch immer damit zu tun hat, es muss ein mächtiger Gegner sein. Nicht nur kann er die Schutzzauber am Gebäude umgehen, sondern auch alle Anwesenden bannen, damit sie nichts unternehmen. Als Coco später einfach wieder mit einer Gedächtnislücke auftaucht, schafft man es nicht, herauszufinden, was in dieser Zeit passiert ist.

Die erwachsene Coco entdeckt auf dem Bordstein vor dem Café einen Raben, der ihr seltsam vorkommt. Schnell spurtet sie nach draußen, um ihn kurz zu inspizieren. Der Vogel ist davon nicht begeistert und Coco wird von einer Rabenschar attackiert. Die Viecher versammeln sich in einer Unzahl vor dem Café. Mich wundert eher, warum keiner von Cocos Gegnern (eigentlich außer Georg jeder einzelne Dämon in Wien) jemanden abgestellt hat, der das Gebäude rund um die Uhr im Blick behält und nur darauf wartet, dass die Hexe nach draußen tritt, um sie zu töten oder wenigstens zu ergreifen. Coco ist nicht nur mehr denn je eine Erzfeindin der Schwarzen Familie. Sie sitzt auch mitten in Wien in einer neutralen Zone, wo man ihr nichts antun kann oder darf. Das muss die blanke höhnische Provokation für Asmodis und Konsorten sein. Ich bleibe dabei, die ganze Café-Sache ist eine dumme Idee. Klar, die Hauptheldin hat jetzt eine sichere Basis für ihre Abenteuer. Aber es lässt sich einfach nicht ohne Logikfehler umsetzen, dass alles außerhalb eine Todeszone für sie ist. Würde man das durchziehen, es würde Coco zu stark begrenzen.

Nach dem Vorfall mit den Vögeln erscheinen mysteriöse Kapuzengestalten und überreichen Coco ein Pergament mit Siegel. Als sie wieder gehen, verschwinden auch die Raben. Coco kümmert sich nicht direkt um die Sache und am nächsten Morgen sind die Vögel wieder da. Sie belagern das Cafe, greifen Menschen und Dämonen an. Coco versucht das Siegel zu entschlüsseln, vergeblich.

Da taucht Skarabäus Toth persönlich im Cafe auf. Er hält sich an den Deal, sie hier nicht anzugreifen. Aber eigentlich macht es keinen Unterschied, ob er als Quest- und Stichwortgeber vor der Villa oder im Cafe antanzt. Er weiß nicht nur, dass Coco das Pergament erhalten hat, er berichtet ihr darüber hinaus, dass es das Siegel von Osiris ist. Und dass Volkart schon einmal damit zu tun hatte.

Spoiler, hat Volkart nicht. In seinem gesamten Vergangenheitsrückblick wird das Siegel nicht ein einziges mal erwähnt. Das ist nur ein misslungener Aufhänger, um Gegenwart und Vergangenheit zu verbinden. Was Toth vermutlich meint, ist dass Volkart mit dem Osiris-Thema allgemein zu tun hatte.


Den Zamis verschlägt es nämlich bei seinen Recherchen zu Osiris nach Berlin, weil Toth ihm den Tipp gibt. Wie üblich wird Berlin extrem klischeehaft und „übertrieben“ dargestellt. Dieses mal lasse ich es durchgehen, Berlin entspricht in der Realität ziemlich den Klischees. Dennoch mag ich diese „Reiseabenteuer“ bei CZ nicht. Dabei liefert der DK doch so eine gute Vorlage, wie man es richtig macht. Volkart will hier mehr über das Alte Ägypten herausfinden, kann jedoch keine Informationen über Osama Iris zusammentragen. Toth hat wohl vergessen ihm zu sagen, dass das nur der Deckname von Osiris ist und er ist auch nicht von selbst darauf gekommen. Aber wären die zahlreichen Details zu Osiris glaubwürdig? Sie wurden schließlich von einfachen Menschen zusammengetragen, die den Dämon aus dem Erdinneren für einen Gott hielten.

Bei seinen Nachforschungen lernt Volkart immerhin die süße Studentin Pythia kennen. Erfreulicher Weise ohne die üblichen Passagen. Er könnte sie einfach hypnotisieren, um sie gefügig zu machen und sie danach hart durchficken. Oder so. Er verhält sich bisher eher nett, erinnert an seine Schwester. Im Serienverlauf sind dem Leser einige Charaktere begegnet, die der Hexe ähnlich sind. Der Aufmacher, dass Coco so etwas besonderes ist und das total einmalige Weiße Schaf in der Schwarzen Familie stimmt längst nicht mehr. Wenn Cocos Guthexentum auch sehr extrem ausgeprägt ist, das stimmt.

Über Pythia kommt Volkart an einen Professor, den er hypnotisiert und sich Fachliteratur zu Osama Iris bringen lässt. Was für ein Zufall, dass gerade dieser Prof Nischenwissen über den Dämon hat. Eher Geheimwissen, dahinter steckt mehr. Eine Art Kult. Zufällig findet auch direkt ein Schwarzer Sabbath statt. Nur echt mit Mädchenopfer und Dämonen, die sich mit Sterblichen vergnügen. Hier offenbart der Hexer sich und muss sich gegen die Kultisten zur Wehr setzen. Zum Glück handelt es sich nur um Menschen und schwache Ghouls. Die Kette setzt sich fort, über den Anführer des Kults stellt Volkart Kontakt zu Abdelhamid Ibrahim Pascha her. Der steckt hinter dem Kult und könnte eine entscheidende Spur zu Osiris sein. Oder wie auch immer er sich nennt. Seinen lächerlichen Tarnnamen brauche ich nicht.

Nach einer Prüfung wird Volkart Teil des echten Kultes um Osiris. Bestehend aus starken Dämonen und Hexern. Und während andere Mitglieder Monate oder gar Jahre auf die zweite Prüfung warten müssen, wird Volkart ihr direkt unterzogen. Weil Pascha großes mit ihm vor hat. In einer wirklich gut geschriebenen Szene erlebt er sozusagen rückwärts den natürlichen Verfallsprozess von Staub zu einer frisch einbalsamierten Mumie. Der Kult des Osiris ist mit seinem Todesmotto passend auf Osiris zugeschnitten und stimmig beschrieben.

Schließlich offenbart Pythia sich als Sterbliche, die von Osiris persönlich gesegnet wurde. Das erklärt einiges, zum Beispiel dass Volkart von seiner „Zufallsbekanntschaft“ gezielt auf die entsprechenden Wege geleitet wurde, um jetzt hier anzukommen. Und auch, warum er sich ihr gegenüber nicht wie bei CZ üblich als sadistischer Arsch verhalten durfte. Sie hätte ihn fertig gemacht und das hätte den Plot blockiert. Ich bin dankbar dafür, jede Seite ohne sexistische Szene ist eine gute Seite.

Dass die Geschichte sich so schnell entwickelt ist Schade. Allein dieses Abenteuer in Berlin hätte Stoff für einen Band mit seinen zwei Geschichten gegeben. Es geht jetzt alles Schlag auf Schlag, an einem Abend. Man hätte aus dem Berliner Kult und seinem „Marionettenunterkult“ aus Sterblichen und niederen Dämonen mehr machen können.

Pythia kann als Auserwählte nicht nur frei im Jenseits umher reisen und dann wieder in die Welt der Lebenden zurück kehren. Sie lebt auch ewig, indem sie den Menschen sozusagen ihre Seele aussaugt.

Und Volkart ist natürlich wichtig für den Kult, weil seine Bande zu Demian so stark sind oder waren. Dabei gibt es sicher viele Dämonen mit verstorbenen Geschwistern, die eine sehr enge Beziehung hatten. Ist der entscheidende Punkt, dass Demian von Osiris geholt wurde? Für Volkart erfüllt sich sein Wunsch schneller als erhofft. Mit Hilfe des Kultes gelangt er ins Jenseits, wo er Kontakt zu seinem Bruder herstellen kann. Der ist hier gefangen und leidet Qualen. Weitere Einblicke erhält der Leser nicht, man bleibt klassisch. Auf der anderen Seite gibt es zum Finale eine Auseinandersetzung zwischen Pythia und Pascha. Die üblichen inneren Streitereien eines mystischen Geheimbundes. Pascha kann ihr verdorbene Seelenenergie zuführen und das war es dann auch schon mit der Auserwählten des Osiris. So richtig rund fühlt sich das nicht an, wollten die Autoren schnell alle Fäden kappen und die Sache mit dem Kult abschließen?

Volkart jedenfalls gelingt es gerade so, in seinen Körper zurück zu kehren. Er weiß jetzt, dass sein Bruder noch irgendwie existiert und es ihm nicht gerade gut geht. Aber was soll er damit anfangen? Erst einmal geht es zurück nach Wien, wo er Toth brav alles ausführlich erzählt. Wieso? Einfach, damit er es Coco und dem Leser berichten kann. Nach diesem Erlebnis war Volkart verschlossen und trug die Ausstrahlung des Wahnsinns in sich, die Dämonen so hassen. Aber er war keineswegs irre, die Eindrücke auf der anderen Seite haben vielmehr seine Aura verändert.


Nun muss man nur noch den Bogen zur aktuellen Handlung schlagen. Das Siegel ist eine Todesbotschaft. Und neben Coco haben auch Michael Zamis und Toth selbst eines erhalten. Eine Woche haben sie, bis sie sterben werden. Aha. Toll. Diese Art Handlung hatten wir schon. Coco im Kampf gegen die Zeit, weil sonst ihr oder ihrem Umfeld etwas ganz schlimmes passieren wird. Wie einfallslos!


Das passt auch nicht wirklich zusammen. Das Vergangenheitsabenteuer von Volkart hat Catalina Corvo ordentlich geschrieben. Der Todeskult ist interessant, seine Aspekte in Verbindung zu ägyptischer Mythologie sehr stimmig. Pythia ist ein schöner Charakter, Schade dass sie direkt wieder aus der Serie geschrieben wurde. An einigen Stellen hapert es an der Logik. Was ich von Osiris als Gegner halten soll, weiß ich immer noch nicht.

Und bei Coco? Mhh, mal schauen. Die muss sich jetzt mit Toth und ihrem Vater zusammen raufen, um einen gemeinsamen Feind zu besiegen, bevor sie alle sterben. Oder so. „Es bedeutet, dass Sie innerhalb einer Woche sterben werden. Osiris Todesboten überbringen nicht nur das Siegel, sie verrichten die schmutzige Arbeit auch selbst.“. Reichlich wage. Sitzen die Kapuzenkerle jetzt sieben Tage herum und trinken Kaffee, um ihre Ziele dann am achten Tag zu töten? Was bringt der Zeitaufschub eigentlich, wenn sie danach sowieso sterben müssen? Stirbt man durch einen Zauber oder Fluch aus der Ferne oder wird man direkt ermordet? Wenn Toth die Bedeutung des Siegels kennt – woher auch immer – wieso kennt er dann keinerlei weitere Details?

Am Ende wird Coco Osiris besiegen und durch ihre Mithilfe zähneknirschend ihren Todfeind-Status verlieren. Wie jedes mal. Coco wird seit Band 1 von der Schwarzen Familie gehasst und baut seit bald 35 Bänden nur Scheiße, schlängelt sich aber durch alles hindurch. Das ist wie bei DH, wenn Coco einem Dämon versprochen ist, Dorian verzweifelt und am Ende landet sie doch wieder in seinen Armen. Wobei, bei DH habe ich mehr Hoffnung, dass diese Plotstruktur mal durchbrochen wird. (Jetzt merke ich, dass ich das in meiner vorherigen Rezi ja schon geschrieben habe...)



großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff (7 von 10 Freaks)

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