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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von iceman76 am 22.12.2024 13:04.
Der Zweiteiler wird actionarm fortgesetzt. Die Väter zweier von insgesamt acht vermissten Frauen begegnen auf dem Rhein bei Bingen einem Zug von Erscheinungen, die ankündigen, im Sinne Hildegardas Menschen bekehren zu wollen. Unter den Erscheinungen, die völlig sinnfrei als "Rhein-Sirenen" bezeichnet werden, befinden sich auch die Töchter der beiden Männer. __________________
Harry Stahl erfährt vom Direktor einer Nervenheilanstalt, dass es sich bei Hildegarda um eine entflohene Patientin handelt. Dabei kann sich Dark mal wieder nicht entscheiden, zunächst ist von einer "gespaltenen Persönlichkeit" die Rede, später von "Wahnvorstellungen". Nicht der einzige einer Kette von logischen Fehlern im Rahmen der Geschichte.
Als JS und Jane Collins in Bingen ankommen, wird die Collins schnell durch eine der Hildegarda-Schwestern entführt und wird ohne großes Federlesen in deren Kreis integriert. Dabei wird seitenweise gelabert, ohne, dass dies irgend etwas zur weiteren Geschichte beiträgt. Verwunderlich ist dabei insbesondere ein Aspekt: Die Collins wurde im ersten Teil von Hildegarda lebensgefährdend bedroht. Trotzdem wird explizit erwähnt, dass sie die Gefahr durch die Mystikerin nicht ernstzunehmend findet. Wo soll da die Logik liegen? Ein realer Mensch wüsste, dass er sich einer ernsten Gefahr gegenübersehen würde.
Ein weiterer Punkt: Hildegarda wurde durch eine kleine Statue Hildegards von Bingen angeblich von deren Geist erfüllt. Als JS die Statue einem Kreuz-Test unterzieht, wird die Figur beeinträchtigt. Hildegarda meint dazu, durch diese Entwicklung sei sie zusätzlich gestärkt worden. Beim späteren Showdown auf dem Rhein keift Hildegarda dann aber JS an, er habe ihre Statue zerstört. Das passt hinten und vorne nicht zusammen.
Ganz böser Dark-Lapsus: Als es an einer Stelle um die Waffe Hildegrdas geht, die im ersten Teil in London zum Einsatz kam, wird JS hier zitiert, das sei vermutlich die Waffe, die Jane und er in NEW YORK gesehen hätten. Autsch, da war wohl jemand ganz woanders geistig unterwegs. Dark weiß zum Schluss ebenso wenig mehr, dass Sinclair/Stahl von Hildegarda an den Rhein zum Showdown bestellt worden sind. Er schreibt nur noch, es sei aus dem Verhalten ihrer Gegner nicht ablesbar, ob sie erwartet würden.
Und auch das erscheint nicht logisch: Während das Kreuz im ersten Teil nicht oder kaum auf die Mystikerin reagierte, weil sie nicht als Feindin anzusehen sei, setzt JS im Showdown natürlich prompt die Formel ein und das Kreuz vernichtet Hildegarda. Auch das passt nicht, immerhin können aber sämtliche "Rhein-Sirenen" gerettet werden. Das Ganze einmal mehr garniert von "verdammt" in jedem zweiten oder dritten Satz, was sich zusätzlich nervend erweist.
Unter dem Strich eine Geschichte, die sich zäh dahin zieht und aufgrund der viel größeren Inkonsistenz gegenüber dem ersten Teil nochmals deutlich qualitativ abnimmt. Das Ganze bleibt schlicht mit "schlecht" zu bewerten.
Talent is a flame. Genius is a fire...
Hintergrund: Die Mystikerin Hildegard eifert Hildegard von Bingen nach und hinterlässt eine blutige Spur __________________
Geisterjäger: John Sinclair, Jane Collins, Harry Stahl
Gegner: Hildegarda
Ort: Bingen
Weitere Töchter sind verschwunden, und in Bingen machen sich zwei Väter auf die Suche nach ihnen. Auf dem Rhein kommen ihnen die geisterhaften Gestalten mehreren Frauen entgegen. Ihre Töchter sind auch dabei. Harry Stahl verfolgt dabei die Spur einer Hildegard Klose, die aus einer Anstalt geflohen ist und sich für die Reinkarnation der Hildegard von Bingen gehalten hat. Außerdem bekommt er die Aussagen der zwei Väter, die die Geister ihrer Töchter gesehen haben. Und Harry weiß, das John auf dem Weg zu ihm ist. Als John und Jane in Bingen ankommen gerät Jane schnell in den Bann der Hildegarda und verschwindet. Bei der Hausdurchsuchung von Hildegard Klose findet John einen Altar und eine hölzerne Figur der Hildegard von Bingen. Als er diese mit dem Kreuz zusammen bringt, taucht der Geist der Hildegarda auf und warnt John, das sie stärker ist als Hildegard. In der Nacht wird sie die Menschen bestrafen, die es nötig haben, sagt sie noch. Jane befindet sich bei den ‚entführten Frauen‘. Sie haben sich Hildegarda angeschlossen und wollen ihr beistehen, dass Böse auszumerzen. Auch Jane wird von Hildegarda zur Anhängerin gemacht.
In der Nacht machen sich John und Harry mit einem Boot auf den Rhein um Hildegard und ihre Anhängerinnen abzufangen. Als sie sich dem Bott nähern aktiviert John das Kreuz, besiegt Hildegard und rettet die Frauen, und somit auch Jane Collins.
Auch der zweite Teil schließt gut an. Hier wird der Hintergrund Hildegardas näher beleuchtet und obwohl sie eigentlich Gutes will, setzt sie das mit Bösem durch. Ein Zwiespalt, den John natürlich nicht durchgehen lassen kann. Als Hildegarda Jane noch auf ihre Seite zieht, wird es für den Geisterjäger natürlich persönlich. Es gilt die Mystikerin zu stellen und die Frauen zu befreien. Die gelingt John natürlich. Das Finale ist nicht super spannend und dann doch irgendwie abzusehen.
Etwas hat mich gestört, das John und Harry extra ein größeres Schiff leihen und sogar mehrerer Rettungsringe ohne sich dessen bewusst zu sein, warum sie die brauchen können. Als Hildegarda dann besiegt wird und die Frauen ihre feste Gestalt annehmen und im Rhein schwimmen, kommt ihnen das gerade Recht. Da hätte ich mir eine bessere Erklärung dafür gewünscht. Aber auch dieser Roman hat mich gut unterhalten.
Gruselige Grüße
Alexander Weisheit
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Zitat:
Original von Aldyron
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Weitere Töchter sind verschwunden, und in Bingen machen sich zwei Väter auf die Suche nach ihnen. Auf dem Rhein kommen ihnen die geisterhaften Gestalten mehreren Frauen entgegen. Ihre Töchter sind auch dabei. Harry Stahl verfolgt dabei die Spur einer Hildegard Klose, die aus einer Anstalt geflohen ist und sich für die Reinkarnation der Hildegard von Bingen gehalten hat. Außerdem bekommt er die Aussagen der zwei Väter, die die Geister ihrer Töchter gesehen haben. Und Harry weiß, das John auf dem Weg zu ihm ist. Als John und Jane in Bingen ankommen gerät Jane schnell in den Bann der Hildegarda und verschwindet. Bei der Hausdurchsuchung von Hildegard Klose findet John einen Altar und eine hölzerne Figur der Hildegard von Bingen. Als er diese mit dem Kreuz zusammen bringt, taucht der Geist der Hildegarda auf und warnt John, das sie stärker ist als Hildegard. In der Nacht wird sie die Menschen bestrafen, die es nötig haben, sagt sie noch. Jane befindet sich bei den entführten Frauen. Sie haben sich Hildegarda angeschlossen und wollen ihr beistehen, dass Böse auszumerzen. Auch Jane wird von Hildegarda zur Anhängerin gemacht.
In der Nacht machen sich John und Harry mit einem Boot auf den Rhein um Hildegard und ihre Anhängerinnen abzufangen. Als sie sich dem Boot nähern aktiviert John das Kreuz, besiegt Hildegard und rettet die Frauen, und somit auch Jane Collins.
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Dem schließe ich mich gern wieder an!
Fazit: Für diesen zweiten Teil vergebe ich ein "gut". So alles in allem wäre in diesem Zweiteiler sicherlich noch mehr Potenzial drin gewesen. Wie Marvin Mondo schon bemerkte: Das Kreuz verhält sich in diesem Zweiteiler doch inkonsequent (was in der Reihe natürlich häufiger vorkommt!) Und ja, es wird teilweise echt viel um den Brei gequatscht. Lässt sich meiner Meinung aber trotzdem recht flüssig lesen!