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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
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Zitat:
Original von geisterwolf
Weiß jemand, bei welchem Roman das Lonati-Bild des GK 1 ursprünglich verwendet wurde? Ich tippe mal auf einen Silber-Grusel-Krimi.
"Das Totenhaus der Lady Florence" (SGK 327)
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Habe mir gestern Nachmittag bei Nieselregen und dunklen Wolkengebilden (passte einfach toll dazu) den Roman in der Trafik gekauft, die die Romanhefte am schönsten von allen anderen in speziellen (alten) Ständern einsortiert hat. __________________
Dennoch weist das besterhaltene Exemplar (von 2 Stück) einige leichte Knickstellen auf sowie auf der Rückseite eine größere Knickfalte. Aber die Hefte stehen ja auch schon einige Tage dort herum ...
Dann werde ich einmal nachlesen, was der gute Herr Wunderer da so geschrieben hat ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Nach dem Scheitern der Horror Factory habe ich mich sehr auf eine Neuauflage der GK gefreut. Ich mag diese unabhängigen Einzelgeschichten aus mehreren offensichtlichen Gründen. Das Ausgang der Romane ist total ungewiss, theoretisch könnte auch mal das Böse gewinnen und alle guten Figuren sterben. Und selbst wenn ganz klassisch das Gute siegt, ist es offen, welche Personen auf dem Weg sterben. Außerdem sind die Hauptprotagonisten oft keine Helden mit mächtigen magischen Waffen, sondern normale Menschen wie du und ich. __________________
Natürlich habe ich mich darauf eingerichtet, hier ein Heft aus den 70ern oder 80ern zu lesen und nicht zu viel erwartet. Leider enttäuscht mich direkt die erste Geschichte und ich muss überlegen, ob ich dafür weiter Geld ausgeben möchte. Ist das die normale Qualität der GKs?
Ich möchte auch gar nicht so sehr auf den Handlungsablauf eingehen, sondern direkt meinen großen Kritikpunkt anbringen. Der Roman wird in der zweiten Hälfte total unglaubwürdig. Er beginnt überschaubar mit dem Ausblick auf eine Geisterschloss-Geschichte. Schnell entwickelt er sich aber in eine ganz andere Richtung. Mysteriöse Erdspalten im Boden, die Menschen verschlingen. Und die verschrobenen Betreiber und Angestellten des Schlosses. Klingt erstmal ganz gut.
Die Idee, dass das Schloss als Hotel für Urlauber dient, kam von Anfang an nicht bei mir an. Das macht keinen Sinn. Warum macht man Urlaub in so einer Gegend, in einem Hotel das einen total schlechten Ruf hat? Ok, für ein besonderes Paratouristen-Klientel würde das passen, die wenigen Besucher sind aber ganz normale Familien und ältere Leute. Außerdem wird noch erwähnt, dass die Dörfler eindringlich davor warnen, dort einzukehren. Und dass das Hotel wohl sehr teuer ist. Alles Gründe dafür, hier eben keinen Urlaub zu verbringen. Aber gut, der Autor braucht Opfer für die Erdspalten. Deshalb habe ich das akzeptiert.
In der zweiten Hälfte gibt es erstmal die total überraschende Wendung, dass der Butler nicht zur Gegenseite gehört, sondern selbst Nachforschungen anstellt. Dafür wurde er zuvor zu extrem dargestellt. Sein Verhalten passt nicht. Eine holprige Figurenzeichnung, das hätte Frederic Collins sich besser zurechtlegen und ausarbeiten müssen. Auch das habe ich noch hingenommen, es handelt sich hier um einen Roman für leichte Unterhaltung aus einer Zeit, wo man sich das als Heftromanautor noch erlauben konnte.
Aber Collins hätte unbedingt bei seiner ersten Idee bleiben müssen. Es ist schon seltsam, warum die Geister jemanden im Schloss ermorden, wenn sie Personen aus der Ferne zu sich in die Erdspalten rufen können. Beim ersten mal wurde ihr Opfer gerettet. Pech! Ja und, was hindert sie daran, es jetzt einfach nochmal zu versuchen?
Der Schlosseigentümer als Magier hat die Geschichte für mich dann total zerstört. Von der anfänglichen Idee bleibt nicht mehr viel übrig. Er kann die Urlauber also gezielt hypnotisieren und zu den Spalten schicken, damit sie von einem Geist besessen werden und zu ihm zurück kehren?Das heißt, er will gar nicht ihren Tod? Und es wird noch chaotischer, ich habe direkt bei Heft 1 den Rest unwillig schnell fertig gelesen.
Aus meiner heutigen Lesersicht weiß ich ja, dass der GK keine hochanspruchsvolle Serie ist. Deshalb möchte ich auch simple Geschichten, die kann man nicht groß kaputt machen.
Es gibt natürlich kleine Ungereimtheiten. Ein Beispiel. Als die Erinnerungen der Urlauber verändert werden ist Bud im Ort und entgeht dem Zauber. Aber was ist mit Helen, müsste die nicht auch betroffen sein? Nein, die kann klar denken, damit sie am Ende des Romans erst übernommen werden kann.
Es waren nur anderthalb Euro, das ist verschmerzbar. Wenn ich aber weiter Geld in solche Romane stecke, bin ich selbst Schuld. Der Schreibstil, die Logiklöcher und die klischeehaften Elemente stören mich nicht, behaupte ich mal. Aber die Grundhandlung muss für mich annehmbar sein, sonst wird das nichts.
PS. Weil es zuverlässig meine schlechte Laune vertreibt muss ich wieder den Vergleich mit Dorian Hunter bringen. Unglaublich, dass beide Geschichten aus der gleichen Heftoman-Epoche stammen.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
@Olivaro und @geisterwolf und @Das Gleichgewicht haben schon so ziemlich alles aus ihrer jeweiligen Sicht zu diesem Roman gesagt. Ich möchte da gar nicht mehr groß eine Rezension schreiben, sondern nur einen Punkt zu bedenken geben: __________________
1973 wurde die Reihe "Gespenster-Krimi" aus der Taufe gehoben. Damals gab es eigentlich außer dem "Silber Grusel-Krimi", dem "Vampir-Horror-Roman", dem damals schon sehr harten "Dämonenkiller" noch den oben genannten "Gespenster-Krimi" sowie dem meines Erachtens relativ zeitgleich erscheinenden "Macabros". Sonst war es noch recht ruhig auf dem Gruselromansektor. Eventuell war auch schon der "Geister-Krimi" aktiv, aber das weiß ich gar nicht so genau und war mir auch nie wirklich wichtig.
Was ich aber hier andeuten möchte, ist, dass die Bastei-Reihe die Betonung auch auf dem Wörtchen "Krimi" im Reihentitel hatte und neuerdings noch ebenso hat. Das bedeutete eben, dass es sich eher nicht um reine Horror- oder Gruselromane handeln sollte, sondern wohl eher um Krimis mit Gruselelementen (wie dies bereits beim "Silber Grusel-Krimi" der Fall war. Obwohl die Nr. 1 "Die Nacht des Hexers" von Jason Dark schon stark in Richtung Grusel abzielte, erfüllte die Nr. 2 "Der Unheimliche vom Todesschloß" von Rebecca LaRoche eher diesen Vorsatz: ein Krimi mit Gruselelementen zu sein. Und das geschah wohl immer wieder.
So auch bei diesem Roman von Richard Wunderer alias Frederic Collins. Bastei wollte vielleicht gar nicht so sehr die harte Gruselwelle auflegen (was ich aber nicht beweisen kann und auch nicht will), aber mit der Nr. 156 hätte dies schon weiter fortgeschritten sein können. Wenn mich nicht alles täuscht, so handelt es sich hierbei um den Erstling von Herrn Wunderer beim Bastei-Verlag, womöglich gar um den ersten Gruselroman von ihm überhaupt ... Auf jeden Fall aber gehörte damals auch dazu, dass die Leser weitaus leichter mit dieser Art von Grusel-Feeling zufrieden waren und/oder damit zurechtkamen, als dies heutzutage der Fall ist.
Vergessen wir auch nicht, dass es in der Zwischenzeit erheblich viele Romanserien im Gruselbereich auf dem Markt gab, dass es weitaus härtere Horrorbücher gab und gibt sowie einen Wust an Filmen, die die Grusel- und Horrorschwellenlatte sehr niedrig legten. Das, was heute als gemäßigter Grusel angesehen wird, wäre damals gewiss als viel heftigerer Grusel empfunden worden. Daher sollte man diese nun neu aufgelegten Romane auch in diesem Kontext in erster Linie betrachten. Ich persönlich war gar nicht so abgeneigt, den hier vorliegenden Roman als Erstling der neuen/alten "Gespenster-Krimis" zu akzeptieren. Ich habe eben die Erwartungshaltung nicht sonderlich hoch angesetzt.
Dass der logische Ablauf bei diesem Roman recht zu wünschen übrig lässt, ist auch mir bewusst, und ich wage zu behaupten, wenn es in dieser Machart die nächsten zehn, zwanzig Romane so weitergeht, werde ich dieser Serie wohl den Rücken kehren. Zwei, drei von diesen eher schwachen Romanen mag ja angehen, aber dann sollte schon etwas Anspruchsvolleres wieder aufgelegt werden. Wie ich den Kommentaren und Rezis zur Nr. 2 entnehmen konnte, ist dies aber noch nicht der Fall, doch dieser Roman erschien immerhin als Band 15, das heißt erst dreißig Wochen nach der Nummer 1.
Fazit: Es ist sicher ein Wagnis, heute eine "Grusel-Klassiker-Reihe" wiederbeleben zu wollen, vor allem dann, wenn man nicht ausschließlich auf die "Nostalgie-Fans" der frühen Stunden abzielt. Somit bleibt nur zu wünschen übrig, dass die Verantwortlichen bei Bastei nicht gar zu sehr den "Soft-Grusel-Romanen" verhaftet bleiben werden. Ob dies der Fall sein wird, wird die Zukunft wohl weisen ...
Ich vergebe für diesen Roman ein "Gut".
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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Zitat:
Original von Shadow
So auch bei diesem Roman von Richard Wunderer alias Frederic Collins. Bastei wollte vielleicht gar nicht sosehr die harte Gruselwelle auflegen (was ich aber nicht beweisen kann und auch nicht will), aber mit der Nr. 156 hätte dies schon weiter fortgeschritten sein können. Wenn mich nicht alles täuscht, so handelt es sich hierbei um den Erstling von Herrn Wunderer beim Bastei-Verlag, womöglich gar um den ersten Gruselroman von ihm überhaupt ... Auf jeden Fall aber gehörte damals auch dazu, dass die Leser weitaus leichter mit dieser Art von Grusel-Feeling zufrieden waren und/oder damit zurechtkamen, als dies heutzutage der Fall ist.
Zur Zeit der Erstveröffentlichung (September 1976) hatte Richard Wunderer bereits seine 44 Monstrula-Romane geschrieben, und der 36. Rick Masters-Roman kam ebenfalls in diesem Monat an den Kiosk. Für den Gespenster-Krimi war es sein fünfter Beitrag.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Zitat:
Original von Olivaro
Zitat:
Original von Shadow
So auch bei diesem Roman von Richard Wunderer alias Frederic Collins. Bastei wollte vielleicht gar nicht sosehr die harte Gruselwelle auflegen (was ich aber nicht beweisen kann und auch nicht will), aber mit der Nr. 156 hätte dies schon weiter fortgeschritten sein können. Wenn mich nicht alles täuscht, so handelt es sich hierbei um den Erstling von Herrn Wunderer beim Bastei-Verlag, womöglich gar um den ersten Gruselroman von ihm überhaupt ... Auf jeden Fall aber gehörte damals auch dazu, dass die Leser weitaus leichter mit dieser Art von Grusel-Feeling zufrieden waren und/oder damit zurechtkamen, als dies heutzutage der Fall ist.
Zur Zeit der Erstveröffentlichung (September 1976) hatte Richard Wunderer bereits seine 44 Monstrula-Romane geschreiben, und der 36. Rick Masters-Roman kam ebenfalls in diesem Monat an den Kiosk. Für den Gespenster-Krimi war es sein fünfter Beitrag.
Also dann wundert es mich schon sehr, dass er hier keinen besseren und vor allem stimmigeren Roman ablieferte. Da kann man wahrlich nicht mehr von einem "Erstlingsroman" reden ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Ich habe hier ein 'gut' vergeben. Ein Stand-alone Gruselroman, der viele klassische Elemente aufweist, aber ohne großes Hurra daher kommt. Im Hinblick auf das Alter des Romans geht die Bewertung m.E. voll in Ordnung. Heutzutage wäre er allerdings im Hinblick der bereits veröffentlichten Romane (siehe Post von Olivaro zwei drüber __________________ ) ungenügend.
Ich erwarte von der Serie nicht sehr viel; ich lasse mich berieseln. Da ich erst 1987 mit JS eingestiegen bin, habe ich die GK natürlich auch nicht verfolgt.
Einige Anmerkungen: Wieso wurde überhaupt ein Sekretär gesucht? Nur für die Buchhaltung? Wenn es die Erdspalten schon immer gab, warum gab es in der Vergangenheit nicht mehr Opfer? Die einige wirkliche Überraschung war die Wandlung des Butlers.
Fazit: Für mich als Einstieg okay, man hätte das Ganze aber auch entweder logischer aufbauen können, oder aber kürzen...
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Zitat:
Original von geisterwolf
Der Autor Richard Wunderer hat es mir schon immer angetan. Er versteht es meisterhaft, eine unheimliche Stimmung aufzubauen, auch die Spannung reißt bei ihm nie ab. Dabei verzichtet er weitgehend auf die klassischen Figuren wie Vampire und Werwölfe, sondern bevorzugt Geister und Untote - letztere haben allerdings nichts mit den Zombies gemein, wie wir sie heute aus diversen Filmen kennen. Sein Stil ist präzise und flüssig, man merkt sofort: Hier schreibt ein Autor, der sein Handwerk beherrscht.
Weiterer Pluspunkt: Seine Protagonisten sind keine Superhelden, sondern Durchschnittsmenschen, die zum ersten Mal in ihrem Leben mit den Bedrohungen des Übernatürlichen konfrontiert werden. Da gibt es keinen schnellen Griff zu irgendeiner Spezialwaffe, sondern der Held muss überlegen, wie er sich seinen Gegner stellen kann, um sie zu besiegen.
In diesem Roman gab es aber ein Amulett mit besonderen Kräften, das den Ausschlag gab, aber es stimmt, dass hier ein Durchschnittsmensch mit dem Unheimlichen konfrontiert wird. Ich fand den Roman handwerklich sehr solide, nicht alles ganz logisch, und nicht alles wird erklärt, aber wie genau das mit den Geistern in den Erdspalten funktionierte, war auch nicht wesentlich. Anscheinend gaben sie dem Schlossherrn irgendwelche Kräfte, die er dazu benutzte, den Geistern Opfer zuzuführen. Er war also eine Art Medium. Das reicht eigentlich, um die Geschichte zu verstehen.