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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Ich habe den Roman gestern in einem Rutsch gelesen und war begeistert. __________________
Auch wenn es sich 'nur' um eine bislang unerzählte Geschichte aus der gemeinsamen Vergangenheit von Nicole und Zamorra handelt, die zufällig um Weihnachten herum spielt, war ich extrem angetan von dem Roman.
Die Einführungs -und Schluszene war sehr gut in Szene gesetzt und ich konnte die Weihanchtliche Stimmung förmlich vor meinem geistigen Auge sehen. Und was dazwischen erzählt wurde, war einfach nur toll geschrieben..sogar mit dezenten Anleihen bei Lovecraft.
Alles sehr bildhaft und stimmungsvoll in einer klassischen Gruselgeschichte verpackt...Timothy Stahl in Bestform
Ich will gar nicht großartig weiter spoilern...lest es selbst.
Nur das Cover fand ich ziemlich unpassend.
Trotzdem 10/10 Amuletten von meiner Seite!
In diesem Sinne: ein frohes Fest
Lese PR, PZ und MX
Racing is life, anything that happens before or after is just waiting
Wie fast jeder Roman von T.Stahl einfach genial. Der Schreibstil sowieso, aber auch die Geschichte kann mich überzeugen.
Ich liebe diese Formulierungen, z.B.
"Geh schon", drängte Nicole. "Beeil dich!" Zamorra ging. Und beeilte sich.(S.54)
Wenn er sich hingegen den Hals brach, bevor er ins Wasser fiel, weil er vorher auf einen Felsen schlug...Er schlug auf einen Felsen.(S.56)
Zamorras Kopf schmerzte, als hätte jemand versucht, ihn mit einer Axt zu spalten - und dann aufgehört, obwohl er fast fertig gewesen wäre...(S.57)
Weihnachtsstimmung gut eingefangen, die Auflösung bis zum Ende hinausgezögert und dann natürlich Rocky Robson (Trucker-King)! Mir gefiel dieses Froschteil besonders gut. Stehe auf so Viecher. Würmer, Ameisen und sonstiges Zeug...
Den Zweiteiler zu Halloween fand ich allerdings noch ganz knapp besser.
9 von 10 Amuletten
Ich war sehr enttäuscht von diesem "Weihnachtsroman". Aber so ist es eben mit hohen Erwartungshaltungen: Eine Enttäuschung dieser führt dazu, dass man selbst Durchschnittliches als schlecht empfindet...
Wie vom Spätaufsteher beschrieben, blitzt an wenigen Stellen alter sprachlicher Witz auf, ansonsten erinnert mich auch der dritte Versuch von Timothys "Wiedereinstieg" beim Professor an ein Kaugummi. Da wird ein höchst magerer Plot, der vielleicht eine nette Kurzgeschichte abgegeben hätte, auf Heftromanlänge aufgeblasen. Die Blase zerplatzt und das Kaugummi wird weiter in die Länge gezogen.
Timothy schafft es nicht, den Leser mit irgendeiner Figur mitfiebern zu lassen. Stattdessen von jedem Protagonisten statt Aktion endlose innere Monologe, in denen der so Denkende hin-und-her grübelt. Und wieder hin. Oder ist es vielleicht doch so... (siehe nur als Beispiel Seite 31).
Natürlich kann ein Autor so auch Spannung erzeugen, z.B. Adrian Doyle schafft es so gekonnt, auch ohne Action den Leser mitzuziehen.
Hier bei Timothy Stahl wird aber die Schraube gnadenlos überdreht, wobei er es ohnehin nicht schafft den Leser z.B. für den Jungen und sein Schicksal wirklich mitfühlend zu interessieren. Man bleibt teilnahmslos.
Auch da der Autor nicht subtil vorgeht, sondern sofort mit dem Holzhammer. Da faucht schon anfangs die Kälte wie ein Tier, Timothy überstrapaziert "gruselige" Bilder von Anfang an so, dass keine Steigerung möglich ist, die Atmosphäre so verpufft.
Neben meiner Hauptkritik der endlos gedehnten, überstrapazierten inneren Monologe hat mich aber enttäuscht, dass der Roman auch in Sachen "Weihnachtsroman" eine doppelte Mogelpackung war. Eine "Rückblende" eingepresst in ein (tatsächlich schön beschriebenes) sechsseitiges Weihnachtsambiente im Schloss.
In der rund 60 seitigen "Rückblende" kommt dann zwar Weihnachten vor, es hätte aber auch eine Geburtstagsfeier oder sonstiges sein können.
Auch hatte ich mir eine Weihnachtsstory mit den üblichen Zamorra-Figuren gewünscht.
Zudem passt einiges zeitlich in der Rückblende nicht mit Abläufen der "Zamorra"-Serie zusammen.
Für mich, den die auf Heftlänge aufgeblasene Story schnell gelangweilt hat, nur vier von zehn Amuletten.
Der gelungene Zamorra-Winter-Roman dieses Jahres bleibt für mich das Vorgängerheft, "Der kalte Tod", ein sehr gelungenes Debüt (falls die Autorin nicht zuvor bereits unter anderem Namen für "Zamorra" geschrieben hat...)
Da merkt man einmal, was immer noch meine Hauptserie ist, an der mein Herz hängt. Beim Weihnachtsroman von JS von 2017 war ich sofort hin und weg. Die Feier bei PZ lässt mich eher kalt, ein schönes Gefühl stellt sich natürlich trotzdem ein. Ein wenig Besinnlichkeit ist stets angenehm. Und was da an bekannten Figuren alles dabei ist. Während die JS-Feier eher im kleinen Kreise zwischen Familien und Pärchen bei den Conollys statt fand sind hier viele Singles im Schloss. Schon ein wenig traurig, dass diese Leute bei Zamorra feiern und nicht mit einem Partner oder der Familie. Vielleicht hätte man eher eine Silvesterfeier daraus machen können? __________________
Mehr passiert in der Gegenwart nicht. Man erinnert sich an ein vergangenes Erlebnis, um das sich die eigentliche Geschichte dreht.
Der kleine Tommy flüchtet aus dem Waisenhaus und macht sich auf eine Reise. Die richtige Stimmung ist direkt da. Aber die Handlung zieht sich doch ein wenig. Auch als Zamorra und Nicole eingeführt werden. Es gibt keinen konkreten Fall für sie, wo man direkt loslegt. Sie sind einfach bei Nicoles alter Studienfreundin Audrey in Amity Rock eingeladen. Ansonsten aber immer noch nichts spannendes. Da zuckt mal jemand zusammen oder sieht eine unheimliche Gestalt im Nebel. Ansonsten alles normal. Wie aus dem Tagebuch des Para-Professors, es kann ja nicht jeden Tag ein Dämon angreifen.
Stahl setzt fast ausschließlich auf die Stimmung und nicht auf eine packende Handlung. Das gelingt ihm, keine Frage. Auch im Anwesen herrscht eine bedrückende Atmosphäre. Und irgendetwas ist mit Sadie, der Tochter des Butlers, passiert, vor vielen Jahren. Nur sehr minimalistisch bekommt man hier und da ein Informationshäppchen hingeworfen, mit dem man aber noch nichts anfangen kann.
Es dauert bis zur zweiten Hälfte des Romans, als wenigstens ein Huch des Unheimlichen entsteht. Die Hausherrin offenbart, dass sie das Gefühl hat, es würde hier spuken. Immer wieder verschwinden Gegenstände, nur einige tauchen wieder auf. Ich muss zugeben, der Autor reizt das Spiel gegen die Langeweile des Lesers aus. Richtig flüssig konnte ich den Roman bei diesem Stil nicht lesen. Wo bei „richtigen Abenteuern“ die Seiten nur so dahinfliegen und plötzlich das Heft zuende ist, habe ich hier regelmäßig auf die Seiten geschielt. Nach dem Motto „irgendwann muss doch mal was losgehen“.
In der Nacht verschwindet ein weiterer Gegenstand, denn jemand klaut Zamorra das Amulett. Kein Problem, schließlich kann es es mit einem Gedankenbefehl zurück rufen. Der Dieb entwischt ihm aber. Dafür klopft der Fischer aus dem Dorf an, verletzt und blutend. Er redet von einem Jungen und sackt dann ohnmächtig zusammen.
Die Ereignisse spitzen sich zu. Aber keine Spur vom paranormalen. Bis jetzt fällt das ganz klar in die Kategorie „unheimlicher Krimi“. Könnte ein Fall für Sherlock Holmes sein und am Ende gibt es für alles eine wissenschaftliche Erklärung.
Endlich erzählt der Butler dem Professor die Geschichte seiner Tochter. Wie sie mit 18 ausgerissen ist und auf stürmischer See ertrank. Wie ihre Mutter daran zerbrach und selbst ins Wasser stieg, um ihr Kind zu suchen. Auch sie wurde nie wieder gesehen.
Offenbar ist Sadie nun wieder da, sie wurde mehrfach als Geist gesehen. Der Butler bittet Zamorra um eine Beschwörung, damit er sich von ihr verabschieden kann. Was dann aber ins Zimmer platzt ist kein Gespenst, sondern ein verwahrloster und entkräfteter Mensch, dem Tode Nahe. Sadie lebt also. Dann stürmt auch noch Tommy in den Raum. Und ein froschartiges Monster.
Die Spannungsteigerung bis zur Klimax hat Stahl extrem langsam angesetzt. Da muss der Leser ausdauernd sein. Aber wenigstens gibt es einen Höhepunkt. Ein Element, das eindeutig in den Bereich des Professors fällt. Damit ist der Roman nicht völlig am Thema vorbei. Dies war mir wichtig, darauf habe ich die ganze Zeit gewartet. Wo sowas in anderen Geschichten nach einer Einleitung passiert, musste ich mich hier bis zum letzten Viertel gedulden.
Die Kreatur nimmt Sadie mit sich. Zamorra und Tommy eilen hinterher. Das Amulett erkennt den Entführer nicht als Feind. Somit bleibt die Geschichte sich treu, es gibt keinen eindeutigen Gegner, sondern nur einen tragischen Fokus. Die beiden Männer stürzten bei ihrer Verfolgung den Steilhang hinunter und Zamorra erwacht in einer Meereshöhle wieder.
Dort gibt es einen ziemlichen Bruch. Ja, ich wollte, dass dieser seichte Gruselkrimi sich entfaltet. Nun wird er aber ziemlich fantastisch, als Zamorra in Höhlenzeichnungen die Geschichte sieht, wie das froschartige Volk sich vor sehr langer Zeit vor den Ureinwohnern Amerikas ins Meer zurück zog, als die ersten Menschen sich dort immer weiter ausbreiteten. Das Amulett zeigt Zamorra den Rest und Nicole erfährt von ihrer Gastgeberin Audrey alles. Ganz nach der Zamorra Regel „Es ist alles ganz anders, als es am Anfang erscheint.“
Man muss sich auch keinen Kampf liefern. Zamorra ist vielmehr Zeuge und darf ein wenig mit helfen, die Sache doch noch zu einem halbwegs guten Ende zu führen.
Genau so eine Erzählung hätte ich mir in der Gespenster-Krimi-Neuauflage gewünscht. Zu PZ passt sie nicht wirklich. Das ist nicht schlimm. So eine ungewöhnliche Geschichte als Sonderfall zu Weihnachten kann ich hinnehmen. Timothy Stahl hat zwar auch schon den „Mottoroman“ zu Halloween über die tragische Geschichte eines ungewöhnlichen Kindes geschrieben, aber da gab es mehr Action gegen den Hexenzirkel und eine alte Gottheit.
(7 von 10 Amuletten). Ich habe mich mit der Bewertung nicht leicht getan. Schließlich gibt es von mir aber sogar einen kleinen Bonus dafür, dass es mal eine andere Erzählstruktur ist. Das möchte ich anerkennen. Solange es nur in wenigen ausgewählten Romanen über das Jahr verteilt eingestreut wird.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Ich würde dem Roman ein MITTEL geben.
Irgendwie "bornert" der Autor enorm rum und das mag ich gar nicht. Vor allem kommt plötzlich eine Art Enität als "Endboss" zum Einsatz... und wirklich Weihnachtlich ist das ganze auch nicht.
Aber Anfang und Ende ein 1A. Der das Dazwischen ... gerade so, als hätte diesen Teil wer anders geschrieben...
By the way: Manfred Weinland war schon ewige Zeiten nicht mehr beim Professor dabei ...
Leider konnte ich die Geschichte direkt an Weihnachten noch nicht lesen, aber dafür jetzt. __________________
Und da wir immer noch Baum und Weihnachtsdeko stehen haben (wenn auch aus "organisatorischen" Gründen, wobei die Weihnachtszeit ja eigentlich eh noch bis zum 2.Feburar geht ) war das Ambiente für diesen Roman also immer noch zugegen.
Und ebendieses Ambiente lebte durch den Roman auch nochmals zum vollen Weihnachtsstern auf ... sogar am 14.1. noch
Die Beschreibungen des Heiligen Abends, mit Messe, Predigt und Krippenspiel, war die perfekte Einleitung.
Gut fand ich, als auch erwähnt wurde, dass eben nicht alle der Einladung des Professors gefolgt sind, um auf dem Schloss zu feiern. Schließlich ist Weihnachten ja nicht unbedingt die Fete schlechthin, sondern auch ein "Familiending". Trotzdem gab es ja auch noch genug Leute, die dabei waren, was so auch authentisch rüber kam.
Zamorra und Nicole ziehen sich dann zwischendurch mal zurück. Niedlich. Also sehnt man sich doch (auch wenn die Einladung an die Leute aus dem Dorf sicher ehrlich und nett gemeint war) nach Zweisamkeit beim Fest der Liebe. Und während dieser Zweisamkeit, der weihnachtlichen Gemütlichkeit, dem winterlichen Blick nach draußen mit den weihnachtlichen Lichtern und natürlich dem Genuss von Glühwein erinnern sich Zamorra und Nicole an eine Episode aus ihrem Leben, an ein Geschehnis, das ebenfalls an Weihnachten stattfand ...
Die Geschichte von damals beginnt mit dem ca. 18jährigen Tommy, der aus dem fürsorglichen Kinderheim verschwindet und sich auf den Weg macht, weil ihn etwas dazu treibt. Man erfährt noch nicht, was es ist und wird immer neugieriger. Trucker Rocky Robson hat ihn dann ein Stück weit mitgenommen. Ich mag es ja, wenn auch etwas tiefgründiger auf "Nebencharaktere" eingegangen wird und man persönliche Dinge oder etwas von ihrer Denkweise erfährt. Ich hatte mich nur ein bisschen gewundert, weil es hier, beim Trucker, eben doch sehr ausgiebig passierte. Nach der LKS wusste ich auch wieso (ich kannte Trucker King ja nicht wirklich, hatte nur den Namen schon mal gehört) und fand es doppelt gut!
Nicole wird zu einer alten Freundin eingeladen und das natürlich mit Begleitung. Auch wenn der gute Prof während der Zugfahrt ein wenig "auf Krawall gebürstet" erscheint ... aber auch das war nachzuvollziehen. Schließlich hätte er Weihnachten lieber traditionell gefeiert, bzw. war er ja derzeit dabei, diese Tradition zu einer richtigen Tradition werden zu lassen
Und dann diese Einladung! Nicole zuliebe fährt er mit ... und wie sich nachher herausstellt, sollte das auch nicht zufällig oder aus lauter weihnachtlicher Feierlaune heraus geschehen sein ..
Das alles hatte einen Grund: Spuk im Haus auf Cavendish (Malenaki) Island. Und Audrey wusste da näheres ...
Die ganze Geschichte, mit dem froschähnlichen Wesen ... dem Geist von Sadie oder Sadie alive ... Tommy, der nach irgendwas sucht und erst später weiß, dass es Zamorras Amulett ist: dem für die Story wichtigen "Weihnachtsstern", der den richtigen Weg weist ... dem armen Butler Mr. Barrow, dem man seinen Kummer so deutlich ansehen konnte ... den Mitgliedern der Familie Cavendish, die von Spuk redeten, aber eigentlich konkreter ahnten, um was oder eher, um wen es sich dabei handelte ... und schließlich Audrey selbst, die das alles eigentlich sogar verursacht hatte ..
Ich fand gut, wie man immer mehr Brocken vorgeworfen bekam, die allmählich ein Gesamtbild kreierten ... Tommy, von dem man anfänglich noch nicht wirklich wusste, wie er da reinpassen würde ... Obed Walsh, dessen Boot Sadie hieß, wie Barrow's Tochter und den ein schreckliches Erlebnis quälte ...
Dieses Erlebnis "erlebte" Zamorra dann noch höchst selbst, wenn wohl eher durch Walsh's Augen, da er ja damals nicht zugegen war, hier aber noch etwas "korrigiert" werden musste oder sollte ... mittels des "Sterns". Und Tommy war erst der "Lockvogel", aber anschließend auch der gute Geist an seiner Seite, der ihm gut zuredete und damit für die Vollendung, bzw. Berichtigung der damaligen Geschehnisse sorgte.
Und das alles am 24.12., mit wegweisendem Stern, einer traurigen Geschichte, die im Grunde ja noch eine teilweise gute Wendung bekommt, einem riesigen Weihnachtsbaum, Eggnogs in Hülle und Fülle, dem riesigen Kamin mit den fiesen Köppen als Verzierung drauf (irgendwie erinnerte mich die Beschreibung der Dimensionen des Kamins an den aus "Das Geisterschloss" ) ... also da war für mich das weihnachtliche Ambiente auf jeden Fall gegeben! Zumal sich immer noch im Hinterkopf befand, dass Nicole und Zamorra an Heilig Abend in der Gegenwart an diese Geschichte zurückdenken, verständlich ... schließlich geschah das ja ebenfalls an Heilig Abend ... vor vielen Jahren ... und durch die "Geburt" des zweiten Kindes hatte es sehr wohl noch zusätzlich etwas seeeeeeehr weihnachtliches an sich ...
Diese echt gute Geschichte und ihr noch besserer (Spannungs)Aufbau (die Sache mit den Bröckchen der zunehmenden Erkenntnis und des Zusammenhangs) fand ich wieder mal sehr genial und das Lesen hat total Spaß gemacht.
Dazu dann die "stahlige" Ausdrucksweise, die immer wieder mordsmäßig erfrischend ist und nicht fehlen darf!!
Ich zitiere an dieser Stelle mal den Spätaufsteher, der ebendiese Passagen so nett schon rausgesucht hat
Zitat:
Original von Spätaufsteher
Ich liebe diese Formulierungen, z.B.
"Geh schon", drängte Nicole. "Beeil dich!" Zamorra ging. Und beeilte sich.(S.54)
Wenn er sich hingegen den Hals brach, bevor er ins Wasser fiel, weil er vorher auf einen Felsen schlug...Er schlug auf einen Felsen.(S.56)
Zamorras Kopf schmerzte, als hätte jemand versucht, ihn mit einer Axt zu spalten - und dann aufgehört, obwohl er fast fertig gewesen wäre...(S.57)
Besonders die zweite Formulierung, die musste ich direkt meinem Gatten vortragen ... einfach nur saucool!
Dazu dann noch die lovecraft'schen Einschläge ... und irgendwie hatte ich deshalb dann bei der "Kreatur" eher mit ner Art von "Octopus" gerechnet, als mit nem "Frosch"
Aber natürlich war das "Froschwesen" auch cool!
Die ständigen Beschreibungen des Geruchs nach Fisch, Tang, Meer, etc. hatten dann zur Folge, dass ich erstmal Bock auf ein Fischbrot hatte und anschließend den ganzen Tag meinte, Fisch und Co überall zu riechen^^
Also fast schon ein 4D Erlebnis^^ Und dadurch, dass die Story auch eher "seicht", als "actionreich" war, dazu aber trotzdem noch genug "unheimlich" wirkte und schließlich auch etwas "helfendes" an sich hatte, war es die perfekte, weihnachtliche Mischung!
Auf jeden Fall macht das satte und gern gegebene 9/10 Amulette ... und ja, ich für meinen Teil würde mich über weitere solcher Episoden-/Themenromane zur entsprechenden Jahreszeit mit ihren Feierlichkeiten mordsmäßig freuen!!
Dementsprechend ansprechend fand ich auch die LKS, auf der Timothy Stahl von Weihnachten schreibt, eine Erklärung zu "Rocky Robson" gibt und Tilo Schwichtenberg diese netten kleinen Vampir-Limericks rausgehauen hat
Auch das Bild, das man ja z.B. schon als Weihnachtsgruß bei FB bewundern durfte, fand ich echt schick.
Die Idee mit dem "Selbsttestquiz" (der Con) fand ich auch gut ... muss aber so ganz nebenbei gestehen, dass ich da (noch) total "abgelost" hätte^^ *schäm ... aber dafür könnte ich bei den aktuellen Romanen doch schon mitreden ... würde ich mal behaupten ...
Das Cover war zwar weihnachtlich, passte aber inhaltlich mit dem Blockhüttenstyle nicht so ganz zu dem riesigen Herrenhaus auf Cavendish Island .... oder es zeigt eine Hütte der Natives, wobei die dann wohl nicht unbedingt einen Weihnachtsbaum aufgestellt hätten ...
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Man nehme einen ( sehr guten ) Gespenster Krimi, ändere die Namen der beiden Hauptdarsteller in Zamorra und Nicole und schaffe ein paar Zeilen um das Ganze Serienkonform zu machen. __________________
Das Ganze umrahme man mit einem weihnachtlichen Epilog und Prolog auf Chateau Montagne.
Genau so wirkte das Heft auf mich.
Gefallen hat es mir aber trotzdem.
Wann genau die Handlung spielte war irgendwie schlecht feststellbar. Anfangs grübelte Zamorra über die Zukunft und stellte sich selbst als alten Mann auf Chateau Montagne vor.
Daraus könnte man auf eine Zeit vor Band 500 schließen. Da hatten er und Nicole zwar schon aus der Quelle des Lebens getrunken, wussten dieses aber noch nicht.
Später im Heft wunderten sich alle über Nicoles unverändertes Aussehen und Zamorra dachte bei sich, das sie ihnen den Grund sicher nicht auf die Nase binden würde.
Ein Widerspruch, wie ich finde.
Der Tod hat etwas erschreckend Endgültiges, während das Leben doch immer Möglichkeiten bietet.