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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » John Sinclair » JS1001-1200 » Band 1124 : Aus dem Reich der Toten
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Umfrage: JS Band 1124 : Aus dem Reich der Toten
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Michael Michael ist männlich
Administrator




Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 5214

05.10.2008 08:00
Band 1124 : Aus dem Reich der Toten
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Aus dem Reich der Toten

Für den Killer mit dem Gesicht meines Vaters war das Singen der Kettensäge eine überirdische Musik. Für Nora Thorn und mich klang es wie die Melodie aus der Hölle. Davor schützten uns auch nicht die Holzwände des Blockhauses am See, in das der breite Steg ins Wasser reichte. An dessen ende stand das Haus wie ein Denkmal. Es war der zweite Schock, der mich innerhalb kurzer Zeit erwischt hatte. Der letzte lag ein paar Minuten zurück. Da hatte ich Nora im Bad gefunden, und sie hatte ausgesehen wie eine Leiche.

Cover: Del Nido

Erscheinungsdatum: 24.1.2000

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.

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Marvin Mondo
Koenig




Dabei seit: 21.05.2018
Beiträge: 947

04.01.2023 22:52
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Ich stelle an dieser Stelle bewusst den Hinweis voran, dass aus meiner Sicht der "Lalibela-Zyklus" an dieser Stelle endgültig beendet wird. Wer möchte, kann "alternativ" gerne den Band 1973 für sich dazu zählen, ich tus nicht.

Worum gehts in diesem zweiten Teil? Sinclair und Nora Thorn schlagen sich in der Hütte am See mit dem Kettensägen-Killer herum. Nach einer Verfolgungsjagd in Richtung Lauder kommt Thorn auf die Idee, den Killer dank einer waghalsigen (und einem normalen Menschen unmöglichen) Stuntnummer von seinem Motorrad zu werfen. Sie weist Sinclair an, den Killer zu zersägen - und er kommt diesem Wunsch sogar nach. Sinclair und Thorn zersägen den Killer, der sich dann in Licht und Nebel auflöst.
Im Anschluss führt der gemeinsame Weg zur Ruine des ehemaligen Sinclair-Hauses, wo sich Thorns Auftraggeberin zu erkennen gibt. Es handelt sich um Janine Helder, eine Jugendfreundin des alten Sinclairs, die uns im Taschenbuch 205 "Nachtgespenster" vorgestellt wurde.
Seinerzeit erlöste Sinclair Doreen del Monte von ihrem Vampir-Dasein. Nora Thorn wird von Helder als del Montes Halbschwester vorgestellt - Nora del Monte.
Heraus kommt, dass der Killer einer der "Engel" oder Helfer Lalibelas gewesen sei. Die Bedrohung sei noch immer gegeben, doch Sinclair lehnt (einmal mehr) weitere Unterstützung durch Helder und Torn/del Monte ab. Er sei als "großer Held" schließlich unbesiegbar und müsse seinen eigenen Weg gehen.
Sinclair fährt zum Friedhof von Lauder, wo er natürlich in eine Falle Lalibelas und dessen "Engel" läuft. Sie wollen den "großen Held" auf dem Grab seiner Eltern plattmachen und lassen die Chance durch zu viel reden aus. So greift Nora Thorn ein, lenkt Laibela ab und Sinclair zerbläst Lalibela und dessen Entourage, indem er das Kreuz aktiviert. In dessen Licht wird Nora Thorns Körper geröngt und er erkennt, dass sie metallische Einschlüsse im Körper aufweist. Thorn enthüllt, dass sie ein "Testobjekt" sei, mehrfach bereits von Außerirdischen entführt wurde und weiter entführt wird. Sie verabschiedet sich und kündigt Sinclair weitere Zusammentreffen in der Zukunft an.

Auweia, der Zyklus wird mMn exakt auf jenem Niveau abgeschlossen, den er seit Band 1000 vor sich hergeschoben hat, und das ist kein gutes.
Gut hat mir hier wieder weitgehend die Handlungsführung gefallen, auch der Twist mit Janine Helder war erfreulich, die Figur Nora Thorn hatte Charme - bis dieser Blödsinn mit den Außerirdischen-Entführungen als Erklärung kam. Okay, jetzt also auch noch Anleihen bei den "X-Files" sowie den Super Soldiers - mein Gott, es lebe der Zeitgeist!

Die Auflösung zum Killer - recht billig, wenngleich es mal erfrischend war, in dieser Situation einen konsequenten Sinclair zu erleben, wenngleich Nora Thorn den "Hund zum Jagen tragen musste".

Nun zu den Fehlern und unlogischen Handlungsmomenten:
Dass Suko die Reihenfolge der Handlungsfelder Sinclairs in Lauder in falscher Reihenfolge wiedergibt (S. 27) - geschenkt, das hat keinen entscheidenden Einfluss auf die Handlung, zeigt nur, dass Dark keinen unbedingten Wert auf Details legt, schon gar nicht in Mehrteilern dieser Phase.

Und was Sinclairs Handlungsmuster innerhalb des Zyklus angeht, sind wir die Muster ja gewohnt:
Erst die bekannte Mischung aus Dummheit, Naivität, Arroganz und Anmaßung - zunächst, als er sich weigert, Suko und auch Terrence Bull Auskunft zu geben, dass der Killer beseitigt wurde (S.36/37). Man bedenke dabei, dass Bull ihn erst auf die Spur des Traumkillers und die Hütte am See brachte - aber was spielt logisches Handeln schon für eine Rolle? Die Polizei-Kollegen in Edinburh könnten ja nur einen ungeklärten Doppelmord zu den Akten legen. Aber klar, was schert das einen Geisterjäger im Ego-Wahn?

Noch stereotyper agiert Sinclair, als er sich partout weigert, weitere Unterstützung von Nora Thorn und Janine Helder anzunehmen (S.45). Wenn man auch nur ahnt, wie wertvoll Thorns Hilfe sein kann (Stichwort Stunttour) - wie dumm und über die Maßen arrogant kann man sein/bleiben, sich allein allem und jedem stellen zu müssen? Nichts gegen das "Einsamer Wolf"-Syndrom, sofern es einen Hauch von Sinn ergibt. Sinclair fällt mit diesem Standpunkt ja nur zum etwa siebten, achten mal im Zyklus auf die Schnauze. Fragt sich, wer angesichts eines solch wiederholt stereotypen Verhaltens das echte Problem ist - die Figur, die partout nichts lernt (oder lernen soll/darf) bzw. der Autor, der sich so nicht eben das Siegel der Glaubwürdigkeit erwirbt? Ein Mechanismus, der umso mehr nervt, weil er sich seit Band 1000 durch den gesamten Zyklus zieht und mir in bisher keiner vergleichbaren Sinclair-Situation so extrem negativ aufgefallen ist. Vereinzelt kann das vorkommen, keine Frage - aber so konstant und konsequent, das stellt schon ein Kunststück dar.

Sinclairs zweites typisches Verhalten, man ist ja dielektisch unterwegs - Heulen und Wehklagen ob des eigenen Fehlverhaltens: "Gleichzeitig musste ich mir eingestehen, dass ich die Lage unter- und mich selbst überschätzt hatte." (S. 53). Nichts Neues an dieser Stelle.

Wenn Sinclair dann mehrfach Gedanken an sein mögliches Ende hat (S. 54), kommt man kurzzeitig zum Gedanken, dass es, wenn Lalibela und Co. an dieser Stelle mehr gehandelt statt nur gelabert hätten, nicht einmal unverdient gewesen wäre, hätte Sinclair abtreten müssen. Er hätte sich nicht beschweren dürfen angesichts selbst verschuldeter "Vorarbeit". Naja, zum Glück gab es Nora Thorn in diesem Fall.

Dann bliebe noch die Behauptung, Horace F. Sinclair sei in seiner Jugend Mitglied der Lalibela-Loge gewesen, habe sich dann schnell von ihr losgesagt (S. 47). Wie verträgt sich das mit dem Zweiteiler um die blutenden Schatten (1048/1049)? Dort hieß es noch, der Alte hätte die Statue Lalibelas erst wenige Wochen vor seinem Tod angeschafft und sei darüber in ihren Bann geraten. Passt nicht so ganz zusammen.

Zu Lalibela: Sinclair sagt, er habe Lalibela noch nie gesehen (S. 50). Stimmt so auch nicht ganz, weil er sein Gesicht sowohl auf der Templersäule als auch der besagten Statue im Zuge der blutenden Schatten bereits sah. Und dann ist plötzlich nur noch von einer in Kooperation mit den Templern in Ätiopien errichten Felsenkirche die Rede. Zuvor waren es allerdings noch zwölf (S. 50) - man weiß es nicht so genau.

Das Kreuz nimmt Lalibela und seine Diener nicht als Feinde wahr (S. 52) - wie war das bei der Totenwache (1007), als Sinclair den Geist Lalibelas per Kreuz vertrieb? Und am Ende fällt Sinclair plötzlich ein, er könne ja mal das Kreuz aktivieren- hmmm...

Die Wahl der Lalibela-Engel ist dann auch stereotyp - Punker, Rocker, Killer, kennen wir auch gut genug aus dem Serien-Universum.

Sinclairs unsägliche Dauer-Flucherei ist ein selbstverständliches Element, was auch nicht gerade den Lesegenuß fördert.

Fazit: Von dem Zyklus hatte ich mir bei der Re-Lektüre tatsächlich etwas vermacht, weil ich das Ganze positiver in Erinnerung hatte. Weia, habe ich mich getäuscht! Wenigstens kein völliger Fehlschlag, Nora Thorn und Teile der Handlungsführung "heben" das Ganze noch auf ein "schlecht".

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