Ein weiteres Fragment einer (vielleicht bald entstehenden) Parodie bildet folgender Abschnitt. __________________
Er besteht wiederum (fast) nur aus Dialog, welcher diesmal jedoch Selbstzweck ist.
Sie blickten sich kurz um und probierten die nächste Tür. Sie war offen. Sie hasteten in den dahinterliegenden Raum und sahen sich irritiert um – der Raum ähnelte einem Dachgeschosszimmer. Das Zentrum bildete ein Schreibtisch mit einer alten Schreibmaschine. Urplötzlich begann diese, wie von Geisterhand, Anschläge auf das Papier zu bringen...
„Was ist das?“
„Keine Ahnung.“
„Aber, ich meine, das... das geht doch nicht mit rechten Dingen zu...“
„Was meinst du?“
„Ja, findest du das denn nicht reichlich unheimlich und erschreckend?“
„Ich weiß nicht... Vielleicht abgedreht und sonderbar.“
„Aha! Also findest du es auch unheimlich!“
„Na ja.“
„Das ist doch echt schräg!“
„Ja, schräg. Und abgefahren. Und du findest das unheimlich?“
„Es IST unheimlich!“
„Schon.“
„Na also!“
„Was, na also?“
„Du findest es auch unheimlich!“
„Das habe ich so nicht gesagt.“
„Aber eben meintest du doch noch...“
„Ja?“
„Also ICH finde das jedenfalls verdammt unheimlich, ja sogar schon recht gruselig, irgendwie.“
„Irgendwie?“
„Ja.“
„Hm.“
„Du nicht?“
„Doch, hast recht. Ist unheimlich.“
„Na, sag ich doch die ganze Zeit.“
„Stimmt.“
„Was?“
„Das sagst du die ganze Zeit.“
„Ja, aber doch nur, weil es eben wirklich verdammt unheimlich ist. Oder etwa nicht?“
„Keine Ahnung. Kann schon sein.“
„Wie, das kann schon sein? Es ist das verdammt nochmal unheimlichste, was ich je erlebt habe!“
„Möglich.“
„Wie meinst du das?“
„Möglich, dass du noch nichts unheimlicheres erlebt hast. Warst du eigentlich schon mal verheiratet?“
„Nein, wieso?“
„Schon gut.“
„Wenn du meinst...“
„Was passiert hier eigentlich gerade?“
„Was meinst du?“
„Ich meine, wir sind so... mir fehlen die richtigen Worte, wir sind irgendwie so...“
„Dialoglastig?“
„Moment mal.“
„Ja?“
„Ja.“
„Was ist?“
„Da stand etwas an der Tür, die in diesen Raum führte.“
„Da stand etwas dran?“
„Ja, sagte ich doch.“
„Stimmt.“
„Was stimmt?“
„Das sagtest du.“
„Richtig.“
„Und was stand daran?“
„Wo?“
„An der Tür!“
„Ach so. Keine Ahnung.“
„Sagtest du nicht gerade, dass...“
„Ich konnte es nicht lesen – ging zu schnell.
„Herrgott, dann lass uns nachsehen.“
„Gute Idee.“
(Blick an die Tür)
„Verdammt.“
„Verdammt – was?“
„Das hier ist der Dark-Room.“
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)