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Wynn Wynn ist männlich
Kaiser




Dabei seit: 07.03.2017
Beiträge: 1619

02.03.2020 14:22
Richard & Billy Chizmar: Widow's Point
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Die Bewohner von Harper’s Cove glauben, der Widow’s Point Leuchtturm sei verflucht. Seit dem Bau 1838 ereigneten sich fast zwei Dutzend Todesfälle, darunter unerklärliche Unfälle und kaltblütiger Mord. Der Leuchtturm wurde 1988 endgültig geschlossen. Seither hat ihn niemand mehr betreten.

Bis heute Abend.

Thomas Livingston ist der gefeierte Autor von dreizehn Büchern über das Übernatürliche. Er wird im Widow’s Point Leuchtturm für seinen nächsten Bestseller recherchieren – ein ganzes Wochenende, ohne Kontakt zur Außenwelt.

Und obwohl ein hoher Sicherheitszaun den Leuchtturm umgibt und die Eingangstür mit einer schweren Kette verschlossen ist, wird Livingston dort nicht allein sein ...

Vater und Sohn, Richard und Billy Chizmar, erzählen eine Geschichte, die Sie zwei Mal darüber nachdenken lässt, was im Dunkeln auf Sie wartet.

Buchheim Verlag
Deutsche Erstausgabe
128 Seiten

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Wynn Wynn ist männlich
Kaiser




Dabei seit: 07.03.2017
Beiträge: 1619

02.03.2020 14:23
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Obwohl ich den Buchheim Verlag schon länger verfolge, war es mir bisher nicht vergönnt, auf eine Veröffentlichung aus diesem Hause zuzugreifen. Das lag an meinem Leseprogramm und keineswegs an mangelnder Neugier, denn wie Olaf Buchheim überhaupt zu Büchern steht, ist im Zeitalter des Abfalls und der Lieblosigkeit ein kleines Wunder. Als ausgesprochener Liebhaber von Erzählungen, die bis zur Novellenstärke reichen, war ich natürlich auf die Cemetery Dance-Übersetzungen gespannt. Cemetery Dance Publications wurde 1988 von Richard Chizmar gegründet und gilt weithin als der weltweit führende Spezialverlag für Horror und dunkle Phantastik, also in etwa das, was Festa und Buchheim in unseren Landen abliefern. Anders als bei uns erfährt der Verlag jedoch in den USA landesweite Beachtung und jede große Tageszeitung Amerikas und Englands - angefangen von der New York Times bis hin zum Guardian - hat über das literarische Unternehmen der Nachtseite berichtet. Das erwähne ich nur, um den Kontrast zu unserer kulturellen Mentalität etwas herauszustellen. Darüber hinaus hat das Hauseigene Magazin alle wichtigen Genre-Preise gewonnen und liegt nahezu in jedem Kiosk aus. Die Zahl der Abonnenten steigen jährlich und somit findet hier ebenfalls eine Gegenbewegung zum sterbenden Print statt. Abgesehen von der Qualität ist das Besondere des Verlags, dass hier die größten und hellsten Sterne des Genres veröffentlicht wurden und werden, bevor die großen Verlagen auch nur eine Idee davon bekommen.

Der Buchheim Verlag hat unter der Rubrik "Cemetery Dance Germany" 2018 mit "Widows Point" endlich dafür gesorgt, dass wir diesbezüglich nicht mehr in einer anderen Dimension leben müssen. Und gegenwärtig wird bereits der fünfte Band vorbereitet; und das sind nicht nur inhaltlich interessante Bücher, sondern auch gestalterisch eine Augenweide. Es ist ja ohnehin seit vielen Jahren eine Tendenz zu limitierten Sammlerstücken zu erkennen, die sich nicht mehr mit der isbn-Farce abgeben (oder nur noch in Teilen). Es ist davon auszugehen, dass hier die besonderen Stücke warten, denn tatsächlich ist unsere Leserschaft nicht besonders groß und daher so gut miteinander vernetzt. Man bekommt im Grunde leicht mit, wo sich was tut.

Meine "Widows Point"-Ausgabe trägt die Nummer 818 von 999 und ist - wie jede dieser Ausgaben - von Richard und Billy Chizmar signiert. Das also war mein Auftakt, und zu Beginn war ich etwas skeptisch, denn die Geschichte - geschrieben von Richard und seinem Sohn Billy Chizmar - hört sich auf Anhieb recht abgedroschen an: Das klassische Setting betrifft den Widow's Point-Leuchtturm in Harper's Cove, Nova Scotia. In diesem umzäunten Gebiet, das bekannt ist für seine Selbstmorde, Morde und vermisste Personen, soll es also nicht mit rechten Dingen zugehen. Der Verfasser von Büchern über gespenstische Orte, Thomas Livingston, hat die Erlaubnis erhalten, sich drei Tage lang allein dort aufzuhalten, nur mit einer Kamera, einem Diktiergerät und etwas Proviant versehen.

Und das ist dann auch der Kniff der Erzählung, die im Grunde "nur" wie ein Protokoll der Kamera, des Diktiergeräts und dem von Livingstion gefundenem Tagebuch eines jungen Mädchens, das im Leuchtturm ermordet wurde, abgespult wird. Am Ende wird dann der Polizeibericht, die Aussage eines Psychologen und ein Zeitungsbericht angehängt. Tatsächlich ist das eine Reminiszenz an Edgar Allan Poe, dessen berühmtere Geschichten von jemandem erzählt werden, dessen Glaubhaftigkeit fraglich bleibt. Handelt es sich um tatsächliche Erlebnisse oder ist es Wahnsinn? Diese Erzählhaltung verursacht ein klassisches Gruselgefühl, das heute fast schon außer Mode ist, und wenn nicht, dann kaum gut umgesetzt wird. Hier verhält sich das anders. Zusammen mit den Illustrationen von Glenn Chadbourne zur Förderung der übernatürlichen Stimmung ist Widow's Point definitiv eine Novelle, die dem wahren Kenner das Geld wert sein sollte.

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