… und er starb. Aber wie!
Nachdem in Teil eins erklärt wurde, wer mit wem und wer zu wem gehört und wer mit wem paktiert, um etwas Bestimmtes zu erreichen, ging es hier dann in die Vollen.
Pandora war da … und outete sich als Rasputins und Chandras Beschützerin.
Das mit dem blauen Licht ist aber auch irritierend, benutzen Luzifer und sein erster Diener das doch ebenfalls.
John geht also erstmal auf Pandoras Handel ein, was anderes bleibt ihm in seiner Situation auch gar nicht übrig.
Pandora ist die Unheilbringerin … sie sorgt für Unheil. Also will sie genau das mit Rasputin nun wieder durchziehen und Matthias samt el Cheffe Luzifer nerven dabei etwas.
Karina hat also Chandra und Ruffo. Zu Demonstrationszwecken sägt sie Ruffos Kopf auf und nimmt das Hirn raus. Igitt, fiese Szene. Fand Chandra wohl auch.
Aber dann macht Karina noch was ekligeres und mir kamen Zweifel, ob das überhaupt noch die Karina ist. Als sie davon spricht, dass da hoffentlich die richtigen Infos enthalten sind und es dann isst, hatte ich so allmählich doch ne ganz andere Assoziation … denn Hirn mit Infos verleibt sich doch eigentlich nur eine ein …
… und kurz drauf trifft John auf Karina im Alexander-Palast, nachdem Pandora ihn aus dem Knast geholt hat.
Doch Karina kann sich an ihr Treffen mit John in der Hotelbar nicht erinnern.
Einerseits war ich erleichtert, weil sie dann (noch) nicht tot ist und andererseits bestätigte das so ein bisschen meinen Verdacht, was Kühlkammer-Karina angeht.
Suko ist in der Zeit mit Mongush unterwegs und besichtigt Rasputins einstige Wohnung.
Dort finden sie auch Hinweise und machen sich auf den Weg zum Hafen. Dort kann Mongush dann durch seine Fähigkeiten abchecken, wo genau sie hinmüssen … und da erwartet sie neben Chandra auch noch das absolut Böse!
Die Darstellung, wie Luzifers Höllenfeuer sich anfühlt, wie es wirkt, lähmt, welches Feeling es hervorruft, etc. fand ich irgendwie total bedrückend.
Suko hat das Gefühl, in Säure zu fassen, alle sind geringfügig bewegungsunfähig, Gleichgültigkeit macht sich breit, keiner ist mehr in der Lage, zu handeln … alleine wären sie da niemals rausgekommen. Ein sicheres Spiel für Luzifer!
Doch da taucht der FSB unter der Leitung von Semjonow auf und der Mann war bei mir wieder etwas rehabilitiert Außerdem hatte er noch Johns Waffen dabei.
Während Luzifer sich verzieht, taucht aber Pandora auf und nimmt die sicher gefangen geglaubte Chandra mit sich.
Bildlich gesehen eine sehr coole und spannende Szene, mit nem starken FSB-Auftritt …. Aber Mooooment … Luzifer, das absolute Böse, verzieht sich, als das Kreuz in den Händen Semjonows in seinem Blickfeld erscheint?!
Man möchte jetzt behaupten, dass ihm das nichts ausmachen sollte, wenn sogar Matthias die Anwesenheit des Talismans aushält. Ich könnte mir eher vorstellen, dass das so geplant war.
Schließlich wurden Suko und Mongush mit den Hinweisen in Rasputins Museums-Wohnung ja förmlich drauf gestoßen, wo sie hin sollten. Pandora, Rasputin und Chandra gehen Luzifer gehörig auf den Sack, aber er machts halt nicht wie Pandora und quatscht John persönlich an, um ihn ins Boot zu holen. Er macht das subtiler und hat außerdem nochn bisschen Spaß dabei, die Menschen mit seinem Höllenfeuer und seiner Aura zu quälen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Da macht es ihm dann am Ende wohl nicht viel aus, sich vermeintlich zurückzuziehen, damit jetzt endlich gemeinsam gegen Rasputin vorgegangen werden kann. Die anderen für einen arbeiten lassen … ist doch ein nettes Motto für die Hölle?! Während ihre nervigen Gegner (Team Rasputin) automatisch beseitigt werden, kann man sich ja schon wieder etwas Neues einfallen lassen, um dann den temporären Helfershelfern (Team Sinclair) einen reinzuwürgen.
Mich hat an dieser Aktion vom Lesefeeling her irgendwie so gar nix gestört, es hat sich einfach “nur“ spannend gelesen.
edit: Nachher sinniert John ebenfalls über Luzifers Abgang und er kommt zum gleichen Schluss, wie ich. Schlauer John! Und eigentlich ist es auch nur logisch …. Luzifer hätte sich ja niemals “einfach so“ zurückgezogen, also musste das ja wohl einen triftigen Grund haben!
Derweil werden John und Karina Zeuge, als Ruffo auf Matthias trifft. Der tote Ruffo wohlgemerkt … aber halt, da war ja noch was. Karina hatte doch sein Hirn gegessen … und kurz drauf bewahrheitet sich der Verdacht: bei Ruffo handelt es sich um keine Geringere, als Carnegra!!
Yiiieeehaaa, die Mutter aller Monster is back! Und sie hat noch immer ordentlich mit ihren Identitäten zu kämpfen, wobei sich nun auch noch Jennifer Gould hinzugesellt hat.
Matthias erscheint, wie gesagt, und bevor er zum Handeln kommt, betritt auch Pandora die Bühne. Sie schlägt Höllenmatze in die Flucht und eröffnet Carnegra, dass sie ihre Mutter ist!
Holla …
Nicht zu vergessen der Strang um Rasputin in der Vergangenheit.
Der hatte es echt in sich und ich hab ihn förmlich aufgesaugt. Als es zum Komplott kommt und er seinen Mördern gegenübersteht, wurde es irgendwie so fies, dass ich Mitleid mit ihm, sowie nen fetten Kloß im Hals hatte! Ne regelrechte Beklemmung machte sich breit, als Purischkjewitsch, Dimitri, Jussopow, Lasowert und Suchotin ihr Ding durchziehen und Rasputin foltern, mehrfach erschießen, verprügeln und im Fluss versenken.
Doch da erscheint Pandora in den Fluten und sagt ihm, dass er leben wird, wenn er will.
Er will … und stirbt.
Auch so ein Satz, der mir Gänsehaut bescherte. Obwohl der ja eigentlich nicht schlimm ist. Aber irgendwie .. ich weiß auch nicht.
Er bezieht sich zwar auf später, quasi auf die Wiedervereinigung von Körper und Geist zu gegebener Zeit, aber hier und jetzt klang das schon traurig, endgültig, fies … irgendwie sowas. War auch mehr ein Feeling, als dass es in Worte zu fassen ist.
Eine ähnliche Szene gabs dann am Schluss: Rasputin ist dabei, von Pandora gerettet zu werden, nachdem er John und Karina ein bisschen foltern wollte … als John sein Kreuz aktiviert. Pandora wird vertrieben und Rasputin geht in Flammen auf, bevor er in den Fluss stürzt. Karina sieht rot, klaut John den silbernen Nagel und springt hinterher … Ooookay, das ist doch kalt!!! … aber John ebenfalls.
Daran kann man ja schon sehen, welchen Hass Karina antreibt und John endlich einen Schlussstrich ziehen, sowie Karina nebenbei wohl auch noch unterstützen will.
Dann kommts: als John was erkennen kann, sieht er Karina und hinter ihr erscheint der stark verkohlte Rasputin, dessen Augen aus dem schwarz verfärbten Gesicht hervorstechen. Karina bemerkt durch Johns Blick, dass da was hinter ihr ist und dreht sich mit dem Nagel in der Hand um. Sie rammt ihn geistesgegenwärtig in Rasputins Schläfe …. was ihn vernichtet. Nicht ohne Fiesitäten … in Form von rausquellenden Augäpfeln, die sich dann als Schlieren im Wasser verflüssigen und verteilen … Na guten Appetit!
Das war echt gruselig! Allein das Bild vor Augen, als der Verbrannte mit diesem Blick auftaucht, das hat sich für den Moment sowas von in mein Hirn eingebrannt!
Das war mehr als eindrucksvoll ge- und beschrieben ….
Für Karina hat diese ganze Sache nicht soooo schlimme Konsequenzen, außer ein bisschen Innendienst zu schieben … bis es wieder brennt.
In der Hinsicht kann man ihre Vorgesetzten schon irgendwie verstehen, wenn man bedenkt, dass sie die Erben Rasputins eliminiert hat. Bleibt dann noch die ethische Frage, bzw. die Frage nach der Richtigkeit eines selbstjustizischen Rachefeldzuges, weswegen Johns Sorge ihretwegen nicht unbegründet ist.
Die Verabschiedung zwischen John und Karina fällt dann etwas .. wie soll man das nennen … dünn oder kühl aus?! Irgendwie angeschlagen …
John schenkt ihr eine neue Kreuzkette, doch Karina legt sie nicht an, sondern behält sie erstmal nur in der Hand … und Johns Sorge um sie bleibt …
Rasputin muss sterben … und er starb.
Irgendwie fand ich es gut, dass er hier einen würdigen Abgang hatte, irgendwie auch nicht.
Letzteres aber nur wegen seiner Vorgeschichte. Eigentlich war er ja im Glauben, einen religiösen Weg zu gehen, zumal ihm der Geistliche ja auch noch bestätigte, dass er als Kind wohl die heilige Jungfrau Maria gesehen hatte. Gut, über ein paar Eskapaden oder seinen Lebenswandel mag man vielleicht den Kopf schütteln, aber irgendwie … ich weiß nicht. Sein erster Tod, dieses Komplott, die Folter und der Mord an ihm 1916, den fand ich schon happig. Alles, was danach geschah und was er angestellt hat, der Kometensplitter, Smarow, Galina, Kunasjanow die Körper-Bomben, etc. das ist dann wieder der Teil, sein zweiter Tod, seine endgültige Vernichtung, das ich dann völlig ok und gerechtfertigt fand!
Der Rasputin-Zweiteiler, besonders die Vergangenheitsszenen und die rasante Action, die Fallenstellerei, die Bedrängnis, in die unsere Helden oftmals gesteckt wurden, die Beschreibungen so manch fieser Szene und das unbekannte Schicksal Karinas (bes. in Bezug auf Matthias), etc. fand ich sehr gelungen.
Aber speziell in diesem zweiten Teil kam für mich dann noch dieses Feeling, die emotionale Schiene und eben deren Beschreibung dazu, gerade in Bezug auf Grigori Jefimowitsch Rasputin, die mich irgendwie dauernd ergriffen und teilweise auch echt aufgewühlt hat … und deswegen gibt es hier ein top!
Ach ja, Pandora hatte Carnegra ja noch gesteckt, dass das Mädel ihre Tochter sei. In der Kannibalin tobt aber auch noch Jennifer Gould und das alles zusammen könnte noch echt spannend werden, denn immerhin hatte Matthias Jenny ja mit Kräften ausgestattet, die schon irgendwo und irgendwie an seine ranreichen.
Außerdem will Pandora ihr noch jemanden vorstellen, dem sie aber schon mal begegnet ist …
Chandra vielleicht? Denn immerhin ist auch sie ein Schützling der Unheilbringerin und die Kugelfeste ist ja momentan sozusagen “herrenlos“ …
Die Sprüche/Zitate, die schon mal am Anfang eines Kapitels, speziell die Vergangenheit betreffend, gewählt wurden, fand ich auch sehr schön passend. Besonders der eine von Rasputin, an seinem Todestag, den 30.12.1916.
Da prophezeit er, dass wenn er ermordet wurde und einer von des Zaren Leuten das war, dass dann auch er und die Seinen keine zwei Jahre mehr leben werden.
Dimitri war doch bei dem Komplott dabei …
Wenn ich mich recht erinnere, ist es dann auch so eingetreten … denn die Zarenfamilie wurde doch im Juli 1918 ermordet … ?!
Das Cover fand ich vom Bild her ganz ok, obwohl mich der blaue Ring, der wahrscheinlich Pandoras Füllhorn-Reisegefährt darstellen soll, eher an das Stargate erinnert
Und die Armee von Zombies/Untoten/Leichen … gabs in der Form auch nicht unbedingt. Vielleicht und mit viel Wohlwollen könnte man sie noch für die Wachspuppen halten …
Aber wie gesagt, das Bild an sich finde ich nicht schlecht!!
Die Briefe aus der Gruft beinhalten Erklärungen und kurze Abrisse zum Rasputin-Zyklus, außerdem noch eine Auflistung aller zugehörigen Romane.
Wenn man die entsprechenden Romane kennt, kommt einem das natürlich sehr bekannt vor. Aber selbst dann war es noch echt interessant zu lesen. Beeindruckend, in wie wenig Worten man das alles, also alles Wichtige, zum Thema Rasputin in Worte fassen kann!
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"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"