Eine der ganz raren Übersetzungen in dieser Reihe bringt diese Geschichte, von der bei der Kürzung zum Heft nicht mehr viel übrig geblieben ist (das Original umfasst 160 Seiten). __________________
Der Handlung beginnt wie eine klassische Gespenstergeschichte mit Schauplatz Cornwall und verrufenen Minen in den Bergen, in die sich niemand mehr wagt. Langsam nähert sich der Roman dann an Lovecraft an, mit unsichtbaren Gefahren hinter Türen in den Stollen, die durch neugierige/habgierige Menschen befreit werden, mit einem unterirdischen Tempel mit unheilvollen Zeichnungen an den Wänden und Wahnsinn, der aus den Bergen kommt und schließlich die Bevölkerung und Tierwelt erfasst. Von schnell verfaulenden Leichen (die Cole von Lovecrafts Kühler Luft übernommen hat, der sich wiederum bei Poes Tatsachen im Fall Waldemar hat inspirieren lassen) bis hin zu allzu wissbegierigen Zeitgenossen, denen die unbedacht geweckten Kräfte Leben und Verstand kosten. Man es aber auch so zusammenfassen: Adrian Cole hat seine eigene Lovecraft-Geschichte geschrieben und dabei The Crazies von George Andrew Romero angeschaut. Denn am Ende der Geschichte werden die letzten Überlebenden vom Militär eliminiert.
Dieses Heft nimmt sich im Silber-Grusel-Krimi wie ein grausiger Fremdkörper unter all den Romanen um PSA, Ghost Squad und Unknown World Agency aus und hätte eher in die Reihe Vampir-Horror-Roman gepasst, die auch vor Un-Happy Ends keine Angst hatte.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene