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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Was für ein absolut magischer Roman zur Jahreswende... __________________
Dieser Band hatte für mich einfach alles was ich an diesem Zyklus so klasse finde... einen stimmungsvollen Start mit den Taratzen von Parii und einen absolut denkwürdigen Auftritt in Beelin..
Kramer, ich bin dein Fan... wie hier so herrlich salopp und überbordend sarkastisch zelebriert wurde war allererste Sahne... wiederholt hervorragende Bewältigung von vergangenem im Stile eines modernen Kämpfers der weiß was er will und was er kann, zumindest bis zum großen, dann doch nicht so überraschenden Finale... aber der Spaß bleibt... Humor ist eben doch eine großartige Medizin... und das alles ohne den Ernst der Lage zu verkennen...
Eigentlich sind in diesem Heft die wirklich wichtigen Protagonisten mit ihren Geschichten ganz andere, nehmen wir nur Thomas und Marie... oder dieser Ulf... kleine Leute ganz groß... Im Grunde genauso wie GRÜN... man, was der uns alles über die verschiedenen Welten erzählen könnte...
Geniale Erweiterung der Hexenjagd 2.0 ... ohne Frage setzt sich dieser Roman damit an die Spitze meiner liebsten Art des Lesens... diese geniale Verarbeitung hat einen formidablen Touch, auf all diese kleinen sich stapelnden piesackenden Problemchen derzeitiger Lebensart lässt es für das persönliche Chaos am Ende zum Glück alles viel unwichtiger aussehen als gedacht... diese Art von Blickwinkel ist mehr als ein Danke für dieses Highlight wert... verhext und zugenäht, oder so ähnlich...
( 7 von 7 bürokratische Hürden überwindend )
PS.: Jetzt schnell noch mit Worrex und Hertha eine Runde Zug fahren bevor ich aufwache...
...derzeitige Favoriten; Castor Pollux & Isaac Kane
Die Helden schließen in Paris den Weltenriss. Wer aus dem Parallelwelt-Paris wieder in die MX-Welt zurücksiedeln will, kann hier leider nicht mehr leben, weil die Stadt komplett verwüstet wurde. Sie nimmt man nach Berlin mit, wo man den nächsten Riss schließen will. __________________
Dort werden die emanzipierten Hexen geduldet, nachdem sie Kanzler Razingers Leben gerettet haben. Der böse Großinquisitor Jakob Kramer will sie aber immer noch tot sehen. Und jetzt sollen sie auch noch Refugees aufnehmen? Das geht zu weit! Dieser „Gutmensch“ Matt schleppt ungebildete gewalttätige Barbaren an, die in ihrem Berlin nur herumlungern werden und kein Interesse an ehrlicher Arbeit haben. Wie hier wieder das Refugee-Thema und die bösen rechten Ausländerfeinde bemüht werden, toll.
Da haben wir dann auch das Problem der Woche. Jakob Kramer versucht sowohl auf dieser Seite als auch beim Erkunden des „anderen“ Berlins jenseits des Risses die Mission zu sabotieren. Durch genügend Heftromanglück gelingt es Aruula zusammen mit den Amazonen und Hexen, dem Großinquisitor das Handwerk zu legen. Und der Attentäter, der Matt im anderen Berlin aufhalten soll, trifft im Heftromanzufall ausgerechnet auf eine alte Liebe, die sich als Hexe entpuppt. Er muss sich entscheiden. Zwischen seiner Mission und seinem Pflichtbewusstsein als Inquisitor und seiner Marie. Natürlich entscheidet er sich für die Liebe und damit scheitert auch dieser Teil von Kramers Plan.
Worrex ist indes damit beschäftigt, den Pariser Flüchtlingstrekk sicher nach Berlin zu führen. Die werden in einem Sumpfgebiet von Guulen angegriffen. Halt, an der Stelle möchte der Roman nicht verallgemeinern und diskriminieren. Nicht alle Guule sind böse. Es sind „extremistische Guule“. („Ihr könnt nicht alle Guule über einen Kamm scheren, nur weil es eine Gruppe von Aggressoren gibt.“) Ganz wichtig. Ich will mich in meinen Spannungsromanen schließlich nicht triggern lassen.
Ende gut alles gut. Jetzt haben alle Berliner, die in dieser Welt bleiben, die Mammutaufgabe vor sich, die Refugees einzugliedern und sich daran zu gewöhnen, dass Frauen hier gleichberechtigt und emanzipiert sind. Aber wie sagt Matt so schön: „Zu meiner Zeit war Berlin eine Multikulti-Stadt und stolz darauf.“
Ein weiterer realpolitischer Roman, der einseitig gewisse Botschaften verbreitet. Vielleicht reagiere ich nur so gereizt darauf, weil es ständig passiert. Und naja, ich bin eh kein Berlin-Fan, dem bei den ganzen Kommentaren das Herz aufgeht, wie toll es doch im Realberlin ist, das Matt von seiner preapokalyptischen Zeit kennt. Zum Urlaub in bestimmten Vierteln ganz gerne, leben wollen würde ich dort nicht.
Das Abenteuer an sich ist ein typischer emanzipierter Lucy Guth mit Heftromanzufällen. MITTEL
(4 von 10 Kometen). Zwei weitere bekannte Weltenrisse abgehakt, auf zum nächsten.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller