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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Vasraa wird von allen für tot gehalten, doch sie wurde von Verbrechergesindel um Gangsterkönig Curd gerettet. Der wird natürlich so richtig ekelhaft beschrieben, das kann Florian Hilleberg. Vergewaltigt Frauen, quält und tötet Kinder, ist ein richtiges Sadistenarschloch. __________________
Vasraa weiß als einzige, dass der Kormak in Fort Knox nicht der ist, für die ihn alle halten. Sie könnte jetzt ihre Rache planen. Wenn sie nicht ihr Gedächtnis verloren hätte. Klassiker. So ist sie den Lügen der Gangster natürlich ausgeliefert.
Zwischendurch schwenkt die Handlung zu den im Elend lebenden Straßenkindern, die unter den Gangstern zu leiden haben, sich aber trotzdem durchschlagen. Beim nächsten Überfall auf die Kinder ist Vasraa mit dabei. Es wird vergewaltigt, gemordet und versklavt. In der knallharten postapokalyptischen Welt von MX müssen versklavte kleine Mädchen anschaffen gehen. Das ist nicht unlogisch, wenn man mal darüber nachdenkt. Aber will ich darüber nachdenken? Will ich sowas lesen? Ist irgendwo die Grenze der „Unterhaltung“ in Unterhaltungsliteratur erreicht?
Vasraa spürt innerlich, dass sie mit diesen Vorgängen nicht einverstanden ist. Sie glaubt weiterhin, zu den Gangstern zu gehören. Die Gefühle für die armen Mädchen überwiegen jedoch und sie verhilft den gefangenen Kindern zur Flucht, bevor ihnen schlimmes wiederfährt. Vasraa weiß zwar immer noch nicht, wer sie ist, aber eine böse Verbrecherin ist sie sicher nicht. Also schließt sie sich den Kindern an.
Da mich der Kormak-Handlungsstrang von Florian Hilleberg immer weniger interessiert und immer mehr nervt, habe ich dieses Heft fix runtergelesen. Es passiert eh nichts Wichtiges. Vasraa hat ihr Gedächtnis verloren, damit wird es vor ihrer Rache an Kormak also ein paar Zwischenabenteuer geben. Bis sie ihre Erinnerungen im größtmöglich dramatischen Moment wiedererlangt und Kormak überführt, nehme ich an.
Und auch sonst ist das die Art von Hilleberg-Handlung, die ich nicht lesen möchte. Leser von PZ und JS kennen es auch. Ekelhafte böse Männer und arme Kinder/Mädchen, die unter ihnen leiden. Das wird nicht einfach nur grob erwähnt, sondern es geht mit dem Finger tief rein in die Wunde, damit der Leser sich nach dem Lesen schön dreckig fühlt und ja keine positiven Gedanken wegen einem locker-leichten Abenteuerroman bekommt.
Rein handwerklich ist das wie immer gut geschrieben, nur frage ich mich, wie der Autor sowas eiskalt auf Papier bringen kann. Ich könnte das nicht, ich würde da zu emotional mit leiden und mich ekeln. Hat halt jeder eine andere Grenze. (4 von 10 Kometen) und ein SCHLECHT nach meinem Geschmack.
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1. John Sinclair
2. Maddrax