Der Roman bedient sich der klassischen Horror-Figuren Vampire und Werwölfe - die zueinander in Konkurrenz stehen - , wobei Letztere grundsätzlich sympathischer rüberkommen. Im Unterschied zu den meisten Gruselromanen, in denen die Geschöpfe der Finsternis aus Sicht der Menschen geschildert werden, wird die Geschichte hier aus der Sicht eines Werwolfs erzählt, der zu Beginn noch nicht weiß, dass er die wölfische Veranlagung in sich trägt, und schließlich zum Gegner der Vampire wird. Ein interessanter Ansatz, der zwar nicht ganz neu ist - was auch nur schwer möglich ist -, der Thematik aber neue Facetten verleiht.
Der Roman beginnt mit einem Kampf Vampire gegen Werwölfe, der aus heutiger Sicht schon über drei Jahrhunderte her ist. Viele der beiden Spezies sterben und nur wenige können fliehen. __________________
300 Jahre später. Nick ist in der Schule ein Außenseiter. Er lernt den neu zugezogenen David kennen, und sie werden dicke Freunde. Als sich herausstellt, das Nicks Vater ein Werwolf ist und auch Nick dem Keim bald ausgeliefert sein wird, ändert sich sein Leben. Ein verhängnisvoller Fehler kostet Nicks Mutter das Leben. Vater und Sohn müssen aus der kleinen Provinz fliehen. David ist traurig, das ihm sein Freund genommen wurde und er zieht sich weiter zurück. Viel Zeit vergeht, und das Schicksal will es, das David einem Vampir begegnet, der ihn wegen seines Jobs als Informatiker auf seine Seite zieht.
Währenddessen versucht Nicks Vater John den Werwolf-Keim in jeder Vollmondnacht zu unterdrücken, in dem er sich einschliesst, damit er keine Menschen tötet. Nick lebt seinen Drang jedoch aus. Eines Abends erfährt Nick in den Nachrichten, das aus seinem Heimatort David verschwunden und vermisst wird. Er macht sich also direkt auf den Weg und lernt Vorort Davids Freundin Alissa kennen.
In der Zwischenzeit lässt der Obervampir Cassian David für sich arbeiten. Er soll über das Internet Werwölfe aufspüren, die sie dann vernichten können. Denn seit dem letzten Krieg verbreiten sich sowohl Wölfe als auch Vampire wieder. In seinen Recherchen stellt David fest, das sein ehemaliger Freund Nick und dessen Vater ebenfalls Werwölfe sind. Cassian befiehlt David Nick zu töten. David sucht Nick auf und es ist schnell geklärt, das beide jetzt Todfeinde sind. In einer rasanten Verfolgungsjagd gelingt es Nick und Alissa vor David zu fliehen. Während Nick Alissa endlich erzählt, um was es hier eigentlich geht, findet David heraus, das Cassians Geschichte von der Schlacht vor über drei Jahrhunderten nicht ganz so gelaufen ist, wie er immer behauptet. Die Zweifel in seinen Nachforschungen lassen David sich gegen seinen Anführer Cassian stellen.
Nick fährt mit Alissa zu seinem Vater John in die Abgeschiedenheit. Als John von David und den Vampiren erfährt ist ihr nächstes Ziel Liverpool - und ein alter Freund Franky-Boy, der John helfen soll.
Ein guter Start in den Zweiteiler. Hier wurde eine tolle Geschichte aufgebaut. Ein alter Krieg zwischen Werwölfen und Vampiren wird in der Neuzeit zwischen Freunden fortgesetzt. Der Roman ist gut und spannend geschrieben. Marlene baut hier einige Verknüpfungen untereinander auf, die sich gut lesen lassen und die Lust auf mehr machen. Einzig war mir im ersten Teil etwas viel ‚Erzählungen‘, die natürlich der ablaufenden Zeit geschuldet sind. Ich hätte mir mehr Interaktion untereinander gewünscht.
Der erste Teil hat mich auf jeden Fall gut unterhalten.
Gruselige Grüße
Alexander Weisheit
Ich fand den ersten Teil 'sehr gut'. __________________
Eine tolle Story mit einigen sehr guten, klassischen Grusel/Horrorelementen, die einfach Spaß macht zu Lesen.
Wohl ihrem 'jungen' schriftstellerischen Dasein geschuldet, finde ich manche Sätze und Formulierungen unglücklich und nehmen (für mich) etwas die Spannung weg, ist aber verzeihbar und Showstopper.
Etwas unglücklich finde ich hingegen, dass als Aufmacher auf dem Roman auf die Erben des Eiswolfes hingewiesen wird, dieser (oder diese) im ersten Band nicht thematisiert werden.
Prima erster Teil, der Lust auf den zweiten macht.
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.