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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Endlich hat man mit den Kristallsplittern ein Heilmittel für das Dunkle gefunden. Kaiser de Rozier macht sich direkt auf zur anderen Seite, wo sein Sohn Victorius feststeckt. Eigentlich steht er unter Hausarrest, damit er eben keine so selbstmörderische Aktion unternimmt, aber er kann sich natürlich wegschleichen. Als der Weltenriss das nächste mal kurz offensteht, wagt er den Übergang. __________________
Dort hat Victorius das Kommando über eine ebenfalls gestrandete kleine Wolkenstadt übernommen. Man überlebt irgendwie, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Jünger des Dunkels einen Weg hier herauf finden.
Wie soll der Kaiser seinen Sohn in dieser fremden Welt finden? Kein Problem. Es dauert nicht lange, da fliegt ein magisch begabter Dunkler auf sein Luftschiff zu. Nur ein einziger Angreifer, dazu ein Jugendlicher. Den hat de Rozier schnell überwältigt und kann ihn befragen. So erfährt er von der Wolkenstadt. Eine gute erste Spur.
Um die Situation ein wenig brenzliger zu machen, wird Victorius jetzt vom Dunklen übernommen. Seine Geliebte hat es erwischt und die flößt ihm den Keim ein. Der Kaiser kommt nach Monaten nur einen Tag zu spät. Aber er hat ja einige Kristalle dabei, um seinen Sohn zu retten. Zufällig erreicht er die Wolkenstadt genau dann, als Victorius eine Rede ans Volk hält und de Rozier so im Bilde ist. Aber die Übernommenen erkennen in ihm einen Feind und er muss fliehen. Die Jagd auf den Kaiser beginnt.
Zum Glück ist Victorius dem Dunklen noch nicht völlig erlegen. Er hat sich verändert, doch seinen Vater töten will er nicht. Gefangen nehmen reicht. Das ermöglicht es de Rozier, in einem passenden Heftromanaugenblick an die Kristalle zu kommen und mit einem von ihnen die Dunkelheit aus seinem Sohn zu ziehen. Doch es klappt irgendwie nicht. Und er muss erneut abhauen, bis er schließlich eingefangen wird. Langsam wird es öde, aber das Heft ist ja bald zuende.
Zum Finale wird es etwas kitschig. Zwei Seiten versuchen die Kontrolle über Victorius zu übernehmen. Das Dunkle hält die Liebe des Prinzen zu seinem Vater für seine große Schwäche. Sie ist es aber letztendlich, mit der er die Kontrolle über seinen Körper zurückgewinnt. Hach ja, die Kraft der Liebe. Stärker als jede andere Macht im Universum. Der Sack mit den Daa’muren-Kristallsplittern ist bei dem Kampf leider verloren gegangen. Aus einer Rettung der Leute hier wird nichts. Victorius will hierbleiben, sein Vater muss zurück auf die MX-Erde und den Kampf gegen das Dunkle planen. Dafür gibt sein Sohn ihm das erlangte Wissen um die Entstehung der Dunklen. Der Leser kennt die Geschichte ja schon aus der 551. Es folgt ein tränenreicher Abschied, dann müssen die beiden sich trennen.
Michael M. Thurner ist einer der Autoren der „alten Riege“. Seine Geschichten sind von Heftromanzufällen und Heftromantiming geprägt. Die Hefte folgen bekannten Abläufen, bedienen Klischees, nutzen die klassischen Handlungselemente. Manchmal stöhne ich da innerlich auf oder rolle ein wenig mit den Augen.
Aber wie sagt man so schön, Schuster bleib bei deinem Leisten. Wenn der Autor sich in diesen Gewässern wohl fühlt und den bestmöglichen Roman für seine Schreibkunst hinbekommt, dann ist mir das lieber, als irgendwelche Experimente.
Für mich ist ein nettes MX-Abenteuer dabei herausgekommen. Eine solide geschriebene und GUT erzählt Geschichte, die Spaß macht. Und weil mir das Setting weiterhin sehr gefällt sind es dann
(7 von 10 Kometen).
Aktuelle Lesefavoriten:
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4. Dämonenkiller