Smythe ist mit seiner Haaley auf den Weg durch Amerika. Mit Haaley, die ab der ersten Seite mit ihren Sprüchen so überdreht ist, wie in ihrem Einführungsband. Es passt einfach nicht, dass Florian Hilleberg gerade so eine Figur mit Smythe zusammengebracht hat. Der jähzornige Wissenschaftler hätte jemanden wie sie schon längst umgebracht, weil er normalerweise sehr schnell von Menschen genervt ist und das ruhige Alleinesein irgendwelchen Begleitern vorzieht. Außer es ist ein Mittel zum Zweck, aber eben deshalb hätte er Haaley längst abgeknallt, wenn sie ihm nicht mehr nützlich ist. Und das war sie ehrlich gesagt nie. Für einen wandelnden Running Gag einen sehr eindimensionalen Klischeecharakter wie Smythe entgegen seiner seit Jahrzehnten etablierten Art handeln zu lassen, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Ich könnte diese Smythe-Haaley-Szenen einfach überlesen, aber ich befürchte, dass es danach nicht viel besser wird. So erleben „Smitty“ (allein dafür hätte er ihr nach dem fünften mal eine Kugel in den Kopf gejagt) und Haaley total verrückte Abenteuer zusammen.

Kormak will indes weiter die Weltherrschaft. Seine Gangster fürs Grobe mucken ein wenig auf, also schaut er persönlich vorbei. Gleichzeitig erreichen auch Smitty und Haaley die Gangstersiedlung. Es sind übrigens die gleichen Ganoven, die Vaasra gerettet haben und ihr eine Weile lang einredeten, dass sie eine von ihnen sei. Es passt also wieder perfekt zusammen und ist alles miteinander verknüpft.

Jedenfalls braucht Smitty Trilithiumkristalle für seine Schallkanone. Kormak hat welche und gibt sie gerne her, wenn Smitty ihm dafür ein paar neue Schallkanonen zusammenbastelt. Und Haaley ist halt dabei und labert ihr dummes Zeug. So erleben sie weitere Abenteuer.

Vasraa ist mit ihren verlorenen Erinnerungen weiter bei den Kindern, die sie vor den Gangstern gerettet hat. Wie vorher erwähnt, das Bindeglied des Romans. Natürlich sieht Vasraa dann aus der Entfernung Kormak bei den Gangstern, die sie beschattet. Und plötzlich sind alle Erinnerungen wieder da. Sie hat ihn im Visier ihres Scharfschützengewehres und drückt instinktiv hasserfüllt ab. Toller Cliffhanger. Wer rechnet bitte damit, dass Kormak draufgeht? Zum Glück folgt nicht direkt die Fortsetzung, sondern erstmal ein Roman von Lucy Guth in Afrika.


Was ist schlimmer als Militär-Bondbösewicht Kormak? Wissenschaftler-Bondbösewicht Smythe. Und was ist schlimmer als Wissenschaftler-Bondbösewicht Smythe? Die durchgeknallte Haaley, die natürlich in jeder Situation die Oberhand hat, obwohl alle, die sie treffen, sie nach 5 Minuten erwürgen wollen.

Für mich war der Roman ein Graus. Furchtbar. Kormak und Smythe gefallen mir nur nicht, weil sie klischeehafte eindimensionale Figuren sind. Haaley dagegen, die ist von vorne bis hinten nervig und ihre erzwungene Einbindung unsinnig. Wie ein kleines Baby beschützt Autor Florian Hilleberg sie vor der harten postapokalyptischen Welt. Gerade Florian Hilleberg, bei dem weibliche Figuren normalerweise nichts zu lachen haben und er sie gnadenlos schändet. Eigentlich hätte Haaley in ihrem Verhalten und ihren Eigenarten keine Überlebenschance unter Hilleberg. Aber es ist halt „seine Haaley“.

SCHLECHTe (4 von 10 Kometen). Ich hätte ja gerne eine Note tiefer vergeben. Vielleicht lasse ich wenigstens die Haaley-Romane aus...aber bei der fortlaufenden Handlung von MX verpasse ich da sicher zu viel? Können die Leser, die mit dem Zyklus schon durch sind, mir da einen unspoilernden Rat geben?

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