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Wenn mich nicht alles täuscht haben berufsmäßige Autoren und Autorinnen zumindest einen Schreibkurs durch laufen. Wenigstens trifft dass in manchen Fällen zu.
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Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
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Zitat:
Original von Sinclair
Wenn mich nicht alles täuscht haben berufsmäßige Autoren und Autorinnen zumindest einen Schreibkurs durch laufen. Wenigstens trifft dass in manchen Fällen zu.
Lieber Sinclair,
das ist, mit Verlaub gesagt, Quatsch 😉
Dort, wo du hingehst - da bist du dann!
OK, dann bin ich da wohl einer Falschinformation erlegen. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 12.03.2022 14:49.
Auf jeden Fall danke für die Info, Michael und Oliver.
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Handlung: John und Suko wollten sich eigentlich nur um widerrechtlich geöffnete Gräber kümmern. Dieses war in insgesamt drei Fällen geschehen. Bereits auf dem ersten Friedhof werden die Geisterjäger auf Ratten aufmerksam, die sich unnatürlich verhalten. Noch bevor sie den nächsten Friedhof erreichen, werden sie von Glenda zu einem neuen Tatort dirigiert. Einer jungen Kollegin, die in einem Abwasserkanal nach einem vermissten Hund suchen wollte, wurde der Kopf abgebissen. Weil John und Suko, aufgrund ihrer körperlichen Statur nicht in das Abwasserrohr kriechen können, möchte John, die in der Nähe wohnende Jane Collins zu Hilfe holen. Als er bei Jane eintrifft, erfährt John, dass auch sie bereits einer Ratte auf ihrem Grundstück begegnet war. Der eintreffende Schädlingsbekämpfer berichtet, auf Johns Nachfrage, davon, dass sich die Rattenplage auf ganz Mayfair erstreckte. Jane begleitet John tatsächlich um ihn und Suko bei der Rattenjagd zu unterstützen. Können sie gemeinsam das Rätsel um den Auslöser der Rattenplage lösen und diese gleichzeitig beenden? __________________
Meinung: Der neue Roman von Marlene Klein begann auf jeden Fall ein wenig holperig. Ursächlich dafür waren auch sprachliche Mängel gleich im ersten Kapitel gewesen. Auf der Seite 2 war mir gleich das Wort „Mäuerchen“ negativ aufgefallen. Auch der Begriff „Knopfaugen“ bei aggressiven Ratten erschien mir unpassend zu sein. Diese Verniedlichungen hatten mir nicht gefallen, wenn man gewisse literarische Mindestansprüche zu Grunde legte.
Auch im zweiten Kapitel wimmelte es weiterhin von diesen unpassenden und nervigen Verniedlichungen: „Hemdchen“, „Würmchen“ und „Schnäuzchen“ gaben sich ein Stelldichein. Die „Äuglein“ nicht zu vergessen. Sollte das Ganze nun ein Kinderbuch oder ein Roman für Erwachsene sein? Wer soweit kam stolperte als nächstes im folgenden Kapitel über ein „Liedchen“. Danach kamen die „Tierchen“ an die Reihe und auch das „Törchen“ fehlte nicht. Auf Seite 16 folgten „Öhrchen“ und „Fähnchen“. „Köpfchen“, „Näschen“, „Beinchen“, „Schnurhärchen“, und „Barthärchen“ gab es auch noch im weiteren Verlauf. Ich war beim Lesen fast wahnsinnig geworden. Zumindest aber allergisch, nach gefühlten Einhundert Mal, gegen die Endung „chen“. Was diese Kindersprache betraf bestand für mögliche weitere Romane eine unbedingte Pflicht dazu, diese nicht mehr zu verwenden. Eigentlich hatte ich bereits auf Seite 15, die Lust am Lesen verloren.
Erschwerend hinzu kam, dass das Thema nicht neu war. Ein Mädchen oder eine junge Frau, die mit Ratten zusammen lebte, dass gab es schon in besserer Form. Siehe „Die Rattenkönigin“ von Jason Dark. Dass die Kanalarbeiter noch unbedingt, ohne irgendeinen besonderen Grund, eine alte Metallplatte öffnen und entfernen mussten, war auch nicht wirklich glaubwürdig gewesen.
Auf der Seite 15 folgte eine unterirdische Beschreibung von Jane Collins. Dass es sich bei den hier auftretenden Personen tatsächlich um Jane und Chris handeln sollte, wie am Ende des Kapitels enthüllt wurde, war kaum zu glauben. Dabei wurde Chris Ainsworth auch noch als Doktor bezeichnet. Hatte ich dazu irgend etwas vergessen? Hatte ich es schlicht überlesen oder einfach nicht registriert? Ich konnte mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass in irgend einem Roman in dem Chris auftrat erwähnt wurde, dass er einen Doktor-Titel hätte.
Auch mit den Jahreszeiten hatte Marlene große Probleme. Auf der Seite 17 war es noch ein herrlicher Wintertag gewesen. Auf Seite 18 gab es dann einen leichten Sommerwind, der zu einem Sommer Vormittag gehörte, wie es auf Seite 20 stand. Es folgten auf den Seiten 21 und 22 frische Temperaturen im Winter, bevor es ab Seite 35 erneut Sommer wurde. Ging es noch schlimmer? Man merkte ständig, dass sich hier eine Hobby-Autorin und keine erfahrene Schriftstellerin ausgetobt hatte. Werden die Romane durch die Redaktion nicht mehr geprüft? In dieser Form hätte dieser Roman abgelehnt und niemals veröffentlicht werden dürfen.
So vorbildlich Janes Einsatz auch gewesen war, in dem sie in das Abwasserrohr kroch, unbedingt nötig war er nicht gewesen. Jeder Teil der Kanalisation hatte auch offizielle Zugänge, zum Beispiel durch einen Gully. Also hätten John und Suko auch an anderer Stelle in den Abwasserkanal gelangen können. Was sich später dann auch bestätigen sollte.
Besonders im letzten Drittel zog sich der Roman wie Kaugummi in die Länge. Es wurde viel zu viele unwichtige Details geschildert. Besonders Janes nicht enden wollender Weg durch die Kanalisation und auch die Beschreibung von Johns Verfolgung der Riesenratte waren hier gemeint. Es war ziemlich ermüdend und verführte dazu quer zu lesen, was sonst nicht meine Art war. Kürzer und spannender wäre die bessere Lösung gewesen. Auch der Auftritt der Rattendämonin wirkte nur noch lästig. Er hatte wohl nur den Zweck, den ohnehin schon zu langen Roman noch mehr in die Länge zu ziehen. Spannend war zu diesem Zeitpunkt nichts mehr. Ich wartete eigentlich nur noch auf die Seite mit dem erlösenden Wort „Ende“.
Dummerweise konnte die namenlose Rattendämonin auch noch entkommen. Ich hoffe aber dass sie nicht zurückkehren wird. Auf eine Fortsetzung kann ich gerne verzichten, besonders wenn sie wieder mit „Schnäuzchen“, „Schnurhärchen“ und „Näschen“ auftreten sollte.
Wo viel Schatten war, gab es glücklicherweise auch ein wenig Licht. So wurde das Durchhalten des Lesers zumindest damit belohnt, dass der Mittelteil des Romans überwiegend angenehm zu lesen, ja sogar unterhaltsam war. Hier meinte ich besonders die Wette zwischen John und Suko, ob Jane nun mitwirken würde oder nicht. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass Marlene es auf alle Fälle besser könnte.
In der Gesamtbewertung blieb mir dann nichts anderes übrig als für diesen Roman, von Marlene, die Note 5= Mangelhaft zu vergeben und damit 1 von 5 Kreuzen. Es war auf jeden Fall der bislang mit Abstand schlechteste Roman, den Marlene für diese Serie geschrieben hatte. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit Schlecht abgestimmt.
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