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Handlung: Zamorra ist von einem alten Bekannten nach London eingeladen worden, um auf einer Konferenz einen Vortrag zu halten. In der Nacht vor der Veranstaltung wird er wach, weil sich plötzlich ein magisches Portal mitten im Hotelzimmer gebildet hatte. Nachdem einige Bücher und persönliche Gegenstände in das Portal gezogen wurden, untersucht Zamorra vorsichtig die Anomalie, kann aber nicht verhindern, dass sie schließlich auch ihn verschlingt. In der Gegenwart versuchen nun Nicole und Gryf, unterstützt durch Zamorras Freund Denny W. Shore, eine Spur des vermissten Professors zu finden. Dabei stoßen sie auf den geheimnisvollen Orden der Schatten. Die Spur des Ordens führt nach Sunningdale, dorthin wo alles begonnen hatte. Finden Nicole und Gryf dort auch eine Spur zu Zamorra? __________________
Meinung: Der zweite Teil des Romans von Simon Borner begann zunächst mit dem Ereignis, dass zu Zamorras Verschwinden geführt hatte. In der Gegenwart ermittelten Nicole und Gryf im ehemaligen Hotelzimmer des Professors. Im Beisein von Denny W. Shore, der Zamorra zur Konferenz eingeladen und das Zimmer gebucht hatte. Die Kenntnisse von Shore und die Eindrücke die Gryf bei seinem unfreiwilligen Sprung in die Vergangenheit gewonnen hatte, führten zum Ergebnis, dass die bekannte Kriminalroman-Autorin Agatha Halliday dieses Zimmer im Dezember 1926 bewohnt hatte, nachdem sie aus ihrem Haus in Sunningdale spurlos verschwand. Hier hatte Simon Borner die einzelnen Handlungsfäden gut miteinander verknüpft.
Auf Seite 12 hatte Agatha Halliday ihr Gedächtnis doch ein wenig im Stich gelassen. Sie datierte die erste Begegnung mit Zamorra auf das Jahr 1896. Diese hatte aber, laut dem ersten Teil des Romans, erst im Jahr 1900 statt gefunden. Zu der seltsamen Verjüngung gehörte auch, dass Agatha auf Seite 37 behauptete als Sechsjährige in der Höhle gewesen zu sein, obwohl ihr Alter im ersten Teil des Romans mit 10 Jahren angegeben wurde.
Ansonsten wurde der Roman aber gut geschrieben, geschmückt mit einigen bekannten Zitaten aus dem Krimi-Genre. Sei es nun das berühmte Zitat von Arthur Conan Doyle, welches er seinem Meisterdetektiv Sherlock Holmes in den Mund legte, oder die Bemerkung von CI Bradley, dass seine Frau niemals ohne einen Kriminalroman ins Bett gehen würde. Selbstverständlich nannte Bradley seine Frau Wilhelmina dann auch stilgerecht Mimi.
Auf Seite 47 brachte Zamorra dann noch eine weitere verkehrte Jahreszahl ins Spiel. Dieses Mal datierte er das erste Treffen mit Agatha auf das Jahr 1890. 1900 wäre immer noch richtig gewesen. Dass war dann leider schon die zweite verkehrte Jahreszahl im Roman. Überaus ärgerliche Schönheitsfehler in einem ansonsten richtig guten Zweiteiler.
Wie es schon Beecham-Turner im Roman anmerkte, war die Auflösung der Ereignisse zwischen Raum und Zeit wirklich nicht einfach sondern eher ziemlich kompliziert gewesen. Über Zeitreisen sollte man nicht wirklich ausführlich nachdenken.
Nachgedacht hatte ich allerdings darüber wie es Thomas Griffin gelungen war, die Zombies zu beherrschen, die er im Theater losließ. Die Lösung lag eigentlich auf der Hand. Griffin war kein Geringerer als der Meister der Schattensekte, die dem Dämon Cronok diente.
Der Verlagsangestellte Beacham-Turmer hatte Agatha bis zum Schluss regelrecht zur Weißglut getrieben und den Leser belustigt. Nach gefühlten hundert Belehrungen, hatte er immer noch nicht verstanden, dass der Detektiv in Agathas Romanen, Hector Suchet, Franzose und kein Belgier war. Ein wirklich hoffnungsloser Fall.
Der Titel des Epilogs beschrieb den ganzen Zweiteiler sehr treffend. Es war wirklich ein Fall wie kein anderer. Auf alle Fälle war es ein Highlight in der Welt der Romanhefte. Daher war es auch eine würdige Hommage an die unvergessene Agatha Christie. Insgesamt möchte ich auch den zweiten Teil mit einem voll gut bewerten und vergebe damit erneut 4,5 von 5 Amuletten an Simon. Danke für die tolle Idee. Es hatte Spaß gemacht. Nach der im Forum üblichen wertung habe ich wieder mit Sehr gut abgestimmt.
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