Hesekiel wurde gefangen genommen und schmort im Verlies, nachdem er den Hurentempel angegriffen hat. Der Seher ist nicht gerade glücklich darüber, dass er das Kreuz benutzt und dann weggeworfen hat. “Du hast versagt, Hesekiel. Du hast den Sohn des Lichts seiner wichtigsten Waffe beraubt, noch bevor er überhaupt geboren wurde.“ Später wird er aus dem Kerker zu den Hängenden Gärten gebracht, wo ihn die legendäre Königin Semiramis empfängt. Das Silberne Kreuz befindet sich in ihrem Besitz. Sie verhöhnt Hesekiel, verführt ihn aber gleichzeitig und beweist ihm ihre Macht über ihn, indem sie ihn mit der Hand befriedigt. “Eben doch nur ein Tier, nicht wahr?“ Völlig verfallen erzählt er ihr alles über das Schmuckstück, das er für den Seher geschmiedet hat. All das Leid ist vergessen, sogar seine unter extrem tragischen Umständen verstorbene Ziehtochter Aselya. Wichtig ist nur seine Herrin Semiramis. Für sie soll er das Kreuz vollenden, mit einigen „Verbesserungen“. Bevor sie fertig sind, bekommt Hesekiel eines Nachts Besuch von Lilith und ihren vier Hurenengeln. Sie verhöhnen und erniedrigen ihn ebenso und Lilith vergewaltigt ihn. Das übliche. Und wieder tauchen Soldaten auf, um ihn festzunehmen und in den Kerker zu werfen. “Du bist festgenommen. Wegen des Mordes an Mirzet sowie der Schändung der Königin Semiramis.“ Also irgendwie hätte man den Babylon-Teil echt kürzen können. Er ist wichtig für die Handlung, aber vor allem dient er dazu, dass Florian Hilleberg sich ausgiebig mit gewissen Szenen austoben kann. König Nebukadnezar höchstselbst verurteilt Hesekiel zum Tode. Immerhin darf Hesekiel das Kreuz behalten. Überraschend wird er dann nicht hingerichtet, sondern wieder zu Semiramis gebracht. “Ich habe den König überreden können, dein Schicksal in meine Hände zu legen.“ Hier enthüllt sie dem armen Kerl, dass sie Lilith ist. In der Gestalt der Königin hat sie ihn verführt und dazu gebracht, das Kreuz für sie zu erweitern. In ihrer echten Gestalt hat sie ihn dann beim nächtlichen Überfall vergewaltigt und sich von ihm schwängern lassen. Hesekiel ist echt so ein typisches Hilleberg-Opfer. Und eigentlich ist es ja John in einem virtuellen Avatar. Der im ersten Teil von Lilith vergewaltigt und gedemütigt wurde und jetzt nochmal. Immer druff auf den Serienhelden. Er war unter Jason Dark lang genug strahlender Sieger und ein heldenhafter Krieger für die Mächte des Guten. Nun wiederholt sich nochmal die Szene aus dem ersten Teil mit dem Höllendrache, der Babylon zerstört. “Warum warten?“, rief sie. „Lass uns die Schlacht zwischen den Mächten der Finsternis und jenen des Lichts einfach ein paar Jahrtausende vorziehen.“ Ja, aber ist das wieder nur eine Vision oder dieses Mal „echt“. Wobei es ja eigentlich eh nur virtuell ist und nicht wirklich passiert. Lilith provoziert Hesekiel und manipuliert ihn weiter. “Was ist, Hesekiel? Willst du bloß zusehen, wie die Menschen dort unten sterben? So, wie du zugesehen hast, als Aselya starb?“ Verzweifelt aktiviert er das Kreuz und ruft die Namen der Erzengel. Das Kreuz trägt jetzt aber die dunklen Zeichen der Lilith und die erschienenen Erzengel bekommen echte Probleme. Michael verliert sein Schwert und es bohrt sich direkt neben Hesekiel in die Erde, was für ein Zufall. Ein programmierter Zufall? Als John als virtueller Hesekiel nach der Waffe greift, wird der Engelstöter enthüllt. Soweit dazu, aber in der Gegenwart passiert auch mehr als genug.

Suko ist in Bagdad Team Lilith ausgeliefert. Er wird noch gebraucht, also tötet man ihn nicht. Genauer gesagt gibt es die bei Florian Hilleberg üblichen Intrigen und Enthüllungen. Cruciata will Marylin beschützen und dafür auch Lilith verraten. „Ich werde nicht zulassen, dass ihr ein Leid geschieht. Sie will es nicht wahrhaben, doch Lilith benutzt sie nur. Sie braucht Barbelo, um die vier Engel der Hurerei zu erwecken. Was aus Marylin wird, ist ihr egal. Mir aber nicht. Und ich werde alles daransetzen, das Ritual zu stören. Und du ...“, sie stieß ihm den Zeigefinger gegen die Brust, „... wirst mich dabei unterstützen.“

Nicht weit entfernt kämpfen Davina McCarthy und Karina Grischin gerade ein wenig miteinander, als Chandra auftaucht. Chandra war bis zum letzten Band noch bei Team Pandora, jetzt hat sie die Seiten gewechselt. Alle drei Frauen haben gemeinsam, dass einer der Sündenengel in ihnen steckt. Der vierte hat sich in Jane breitgemacht. Damit hat Lilith alle Wirtskörper, die sie benötigt, und kann endlich loslegen. Außerdem entbrennt für ein wenig Action irgendwie noch ein Kampf zwischen Pandoras Unheilsbringern und Liliths Vollstreckerinnen. Und die drei Frauen sind mittendrin. Sterben darf natürlich keine von ihnen, dann wäre der jahrelang aufgebaute Plot hinüber. Jane Collins kommt später dazu und hilft ihren neuen Besessenheitsschwestern.

Indes wurde Suko von Cruciata befreit. Er hört die Stimmen der vier Frauen und erkennt sie wieder. Toll, alle vier Engel für das Ritual an einem Platz vereint. Vielleicht kann er irgendwas unternehmen. Eine bessere Gelegenheit würde sich so schnell nicht bieten. Nur leider kam er den berühmten Sekundenbruchteil zu spät. Gerade als Suko dazukommt, teleportieren die Frauen sich weg zum Ritualplatz. Und das Heftromantiming lässt ihn weiter leiden. Genau jetzt taucht eine bewaffnete Miliz auf, die wohl vom Kampflärm des Blutbads zwischen Vollstrecker und Unheilbringer alarmiert wurde. Cruciata und Marylin müssen dem Chinesen helfen, bevor er festgenommen wird. Die nächste Baller-Action-Kampf-Superkräfte-Szene mit ordentlich Blut. Da wird mit Waffen umhergeschossen, es gibt eine Verfolgungsjagd im Jeep und eine ganze Häuserzeile wird mit magischen Kräften eingerissen.

John Sinclair liegt immer noch im magischen Koma und niemand traut sich, mit dem Kreuz herumzuspielen, um ihm vielleicht zu helfen. Überraschend steht plötzlich Metatron auf der Matte. “Bedauerlicherweise hat Lilith die Regeln geändert. Und das mitten im Spiel. Ist das zu fassen? Daher sehe ich mich leider gezwungen, etwas zu tun, das ich eigentlich vermeiden wollte.“ Er will unbedingt verhindern, dass John in der virtuellen Realität den Engelstöter findet und klaut deshalb das Kreuz, bevor jemand reagieren kann. Wenigstens meldet sich Suko bei seinen Freunden in London. Er lebt noch und ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Außerdem hat er Neuigkeiten bezüglich Liliths Masterplan. Die Helden wissen nun alle, dass die Kacke am Dampfen ist und sie kaum noch Zeit haben, Lilith aufzuhalten.

Es muss jetzt alles schnell gehen und alles für den Finalband vorbereitet werden. Metatron, Sukos Anruf und nun erscheinen noch Raniel und Elohim, die vermuten, was Metatron vorhat. Der Engel ist nämlich nicht der, für den man ihn immer gehalten hat. Sondern etwas ganz unerwartetes und Besonderes. Raniel machte eine kurze Pause, ehe er sagte: "Metatron ist ...“ In dem Moment schwenkt die Handlung zu Suko, der mit Marylin und Cruciata auf dem Weg zu den Ruinen von Babylon ist. Es gibt noch einen Tankstop, für Getränke und leckeres Wassereis. Nichts spannendes, der Szenenwechselt dient allein für den fiesen Cliffhanger. Denn als es zurück nach London geht, wurde das Geheimnis schon gelüftet. Nur für die Figuren, nicht für den Leser. Sie konnte noch immer nicht fassen, was der Gerechte ihnen offenbart hatte. Wenigstens ein Stück später zum Ende des Hefts klärt der Autor das endlich auf. Metatron ist der Sohn von Lilith und Hesekiel. Und irgendwie wird angedeutet, dass Hesekiel der erste Sohn des Lichts war. Also ist Metatron sozusagen Johns Sohn und kann deshalb auch das Kreuz aktivieren. Oder so. Das wird wieder so ein Zeitschleifenunsinn. Wobei John ja gar nicht in der Zeit zurückgereist ist, sondern nur in eine virtuelle Welt, die keine Auswirkungen auf unsere Welt hat.