Handlung: Der ehemalige Hollywood-Mogul, gleichzeitig ein Bekannter von Nicole, Frederic Adair lädt Zamorra und Nicole in sein Herrenhaus Durwitch Manor ein. Die Dämonenjäger sollen Frederics Frau Kate davon überzeugen, dass das Herrenhaus frei von jeglichen übersinnlichen Aktivitäten ist. In Begleitung von Henry, dem Superhirn genannten Zauberschüler, treffen Zamorra und Nicole in Durwitch Manor ein. Dort erregt sogleich der Sicherheitschef O`Kelly das Misstrauen der Dämonenjäger. Zusätzlich erweckt der sogenannte Durwitch Circle, ein Steinkreis, der durch den ihn umgebenden Irrgarten nicht erreicht werden kann, ihr Interesse. Auch Adairs zwielichtiger Sekretär wirkt nicht gerade vertrauenerweckend. Können Zamorra und Nicole trotz dem geplanten und nun störenden Mummenschanz das Geheimnis von Durwitch Manor entdecken?

Meinung: Im neuen Roman von Veronique Wille stolperte ich zuerst über die Bezeichnung „Tagesgier“. Von so einem Wesen hatte ich noch nie gehört und auch im Internet konnte ich darüber keine Erklärung finden. Nur eine Erfindung der Autorin? Es schien sich bei einem Tagesgier um eine Art Vampir zu handeln, der statt der Sonne, das Mondlicht fürchtet. Sowohl eine seltsame Sache, als auch ein seltsamer Name für eine noch nie erwähnte Dämonenabart.

Erneut war der Auftraggeber eine zuvor in der Serie noch nie erwähnte Person gewesen. Nur dieses Mal halt ein Bekannter von Nicole, den sie vor etwa 10 Jahren einmal zufällig traf. Dieses Reservoir an nie erwähnten bekannten Personen schien unerschöpflich zu sein.

Auffällig waren zudem ungewöhnlich viele verschiedene Text- oder Satzstellungsfehler. Ungewöhnlich deshalb weil Veronique normalerweise stets sehr sauber arbeitete. Nur dieses Mal eben nicht. Es schien fast so, als wenn sie während des Schreibens nicht vollständig konzentriert bei der Sache gewesen war. So wurde der Lesefluss häufig und regelmäßig immer wieder gebremst. Auch der Name des Herrenhauses, Durwitch Manor, wurde jedes mal falsch geschrieben. Im Internet gab es kein englisches Herrenhaus dessen Bezeichnung „Manor“ mit „ou“ geschrieben wurde.

Auf der Seite 24 und 25 wurden Zamorra und Nicole als „Geisterjäger“ bezeichnet. Dazu würde ich sagen falsche Serie. Der Ausdruck „Geisterjäger“ gehörte eher zur John Sinclair Serie. In der Zamorra-Serie war bislang nur die Bezeichnung „Dämonenjäger“ gebräuchlich.

Parallel zu den Ereignissen in der Gegenwart erzählte Veronique die Vorgeschichte aus der Vergangenheit, aber ohne genauere Zeitangaben. Damals versucht Lord Randolph, als Erbe seines Vaters, mit Hilfe eines Dunklen Magiers, verzweifelt den Dämon Lord Eibon zu bannen, der immer wieder versuchte, sich aus seinem Gefängnis zu befreien, in das er verbannt wurde, um nach Durwitch Manor zu greifen. Genauso wie im vorherigen Roman, Band 1281, war Lord Eibon ebenfalls ein dummer Name für einen Dämon, der sich auch schon wieder Lord nannte. Der Name Eibon erinnerte vom Klang her an den Namen des Druiden-Paradieses aus der Sinclair-Serie, Aibon. Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Band 1281 war, dass auch Veronique ebenfalls nur sehr wenig von dem nutzte, was Zamorra von anderen Serien unterschied. Nur geringe Änderungen wären nötig gewesen um den Roman beispielsweise zu einem Sinclair-Roman, oder Gespenster-Krimi umzuschreiben.

Superhirn Henry, der bislang noch nicht über den Status einer Nebenfigur hinaus kam, wurde in diesem Roman sehr geschickt eingesetzt. Er bildete mit Brittany zusammen ein harmonisches, amüsantes und effektives Duo, wenn es darum ging die Geheimnisse von Durwitch Manor aufzudecken. Am Anfang fragte ich mich noch, warum Zamorra und Nicole ausgerechnet ein dreizehnjähriges Kind beim Einsatz in England mitschleppten. Es war aber sinnvoll gewesen, sorgte für gute Momente und außerdem spielte Henry beim Finale eine entscheidende Rolle.

Auf der Seite 61 geriet ich, mitten im eigentlich packenden Finale, erneut ins Stolpern als ich den Ausdruck „ Somnambulen“ las. Was sollte das denn sein, ein Druckfehler? Dieses Mal hatte das Internet eine Erklärung parat. Es bedeutete Schlafwandlerin. Warum konnte nicht gleich dieses bekannte Wort verwendet werden? Es wäre einfacher gewesen und sofort verständlich.

Noch einen Fehler gab es schon auf der Seite 62 in der linken Spalte: Auf Brittanys Bemerkung, ihr Dad hatte Caruthers nichts getan, antwortete Letzterer, dass dieser ein Vorfahre der einstigen Besitzer wäre. Ein Ding der Unmöglichkeit. So alt war Frederic Adair nun auch wieder nicht. Deshalb konnte er logischerweise auch nur ein Nachfahre der früheren Besitzer sein.

Insgesamt wirkte es am Schluss, wie so oft bei Veronique, dass sie den Roman überstürzt zu Ende bringen musste, weil der ihr zur Verfügung stehende Platz nicht mehr ausreichte. Die wahre Identität von Caruthers war zumindest noch eine kleine Überraschung, die die Handlung logisch abrundete. O`Kellys Existenz als Tagesgier spielte aber keine besondere Rolle mehr. Er erwies sich dann doch noch als verlässlicher Verbündeter.

Immer noch wurde heftig über Veroniques Realnamen spekuliert. Wenn es beabsichtigt und kein unbedeutender Zufall war, fanden sich im Roman Hinweise, die darauf schließen ließen, dass es Britta Künkel, die ehemalige Sinclair-Redakteurin, wäre. Die Hinweise im Einzelnen: Der Ausdruck Geisterjäger und der Name Lord Eibon würden auf die Sinclair-Serie hinweisen. Stichwort Redakteurin. Dazu kam noch dass sich die Namen Brittany und Britta sehr ähnelten. Die erkennbaren Unsicherheiten im Text könnten ihre Ursache im Stress beim Arbeitsplatzwechsel gehabt haben. Es konnte aber auch alles Zufall sein, so war es nur einmal meine persönliche Spekulation.

Blieb noch meine Gesamtbewertung übrig. Obwohl die Handlung etwas besser als in Band 1281 war, gab ich aufgrund der zahlreichen Fehler auch hier erneut die Note 4 = Ausreichend und damit 2 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Mittel ab.

__________________
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.