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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 137: Der Jungfrauenturm
Das unheimliche Geschöpf duckte sich. Die großen Augen glühten stärker.
Träge setzte sich die Rothaarige in Bewegung. Sie breitete die Arme weit aus, lachte vergnügt und stapfte durch den hüfthohen Schnee. Sie beugte sich vor, berührte mit beiden Händen den Schnee und fuhr bis zu den Handgelenken hinein.
Das uralte Monster rannte los. Es lief rasch und geschmeidig auf das junge Mädchen zu, das ihm den Rücken zuwandte ...
Der Jungfrauenturm
Neal Davenport (= Kurt Luif)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
25.11.2023
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 29 »Baphomet«.
Eine sehr raffiniert konstruierte und auch tragische Geschichte, die einen Bogen zurück zum Zamis-Zyklus schlägt, wo sie letztendlich auch ihren Anfang nimmt.
__________________ Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Eine fiese Dämonin schnappt sich die hübsche junge Dagmar, die mit ihren Freunden in einer Jagdhütte Urlaub macht. Sie saugt Dagmar die Lebensenergie aus und hinterlässt eine gealterte Leiche, die zu Staub zerfällt, als die anderen sie finden. “Es war Dagmar“, sagte Sabrina mit fester Stimme. „Sie wurde von einem Dämon überfallen, der ihr das Leben ausgesaugt hat.“ Sabrina kennt sich so gut aus weil…äh ja…weil die Jagdhütte ihrem…Verwandten?...Thomas Becker gehört und Dorian und Coco von dort aus zu ihrem Sohn gelangen wollen. Sie weiß, wer der Dämonenkiller ist und dass er hierher unterwegs ist. Ich habe extra nochmal im letzten Roman nachgelesen, bin aber auch nicht schlauer geworden. Eine Sabrina wird dort gar nicht erwähnt, oder dass die Jagdhütte aktuell bewohnt ist. Wenn Sabrina aber weiß, dass die Helden kommen, müssten sie irgendwie Kontakt gehabt haben.
Naja, egal. Dorian hat gerade eh andere Probleme, weil Coco unter einem lähmenden Keuschheitsgürtel-Zauber steht. Und sie sind durch dämonische Magie in der Burg eingesperrt. Dorian versucht mit einer Handgranate das Burgtor zu sprengen, ein paar von den Teilen hat man ja immer dabei, wenn man seine Wohnung verlässt. Funktioniert leider nicht. Einer der anderen Burggäste aus dem letzten Band ist Mechaniker und hat als solcher natürlich eine Pistole mit Explosionsgeschossen dabei, mit der er ebenso wenig Erfolg hat. Da offenbart sich Skarabäus Toths als Übertäter. Der sonst so neutrale Dämon bezieht Stellung und kündigt der Gruppe den Tod an. Stilgerecht fällt erstmal eine Frau in Ohnmacht.
Puh, nach dem ersten Viertel der Geschichte frage ich mich, ob das der gleiche Neal Davenport geschrieben hat, der für den unterhaltsamen letzten Band verantwortlich war. Hier lese ich bis jetzt nämlich jede Menge komischen Blödsinn.
Als Skarabäus Toth erscheint, setzt Dorian ihn mit Kirchenmusik vom Band zu. Weil der Dämon ägyptischen Ursprungs ist, zitiert der Dämonenkiller noch auf gut Glück ein paar Verse aus dem ägyptischen Totenbuch und verjagt Toth damit. Vorerst. Eine lange Nacht lag vor uns. Eine Nacht, die noch viele Schrecken bringen konnte…
Indes lockt die Dämonin an der Jagdhütte ihr nächstes Opfer nach draußen. Männer saugt sie wohl nicht aus, sondern köpft sie lieber. Und ihre Dienerinnen schleichen sich in die Hütte.
Im nächsten Morgen ist der Bann um die Burg aus irgendeinem Grund gebrochen und sie können das Gelände verlassen. Auf geht es zur Jagdhütte. Die ist inzwischen leer, weil die Freunde sie verlassen haben und zur nächsten Ortschafft durchschlagen wollen. Es stellt sich heraus, dass der Bann um die Burg nicht aufgelöst, sondern nur über die ganze Gegend ausgeweitet wurde. Sabrina und Co kommen also nicht weiter und kehren zur Jagdhütte zurück.
Im Kindergarten, der eher ein Kinderheim ist, hat Martin ein doofes Gefühl. Zu seiner Mutter bekommt er gerade keinen Geistkontakt. Am nächsten Tag häufen sich seltsame Vorkomnisse. Mutter, bitte höre mich. Bitte. Theo ist so grausam. Tante Ines hat mich geschlagen. Eine unheimliche Gestalt war auf dem Gang. Auch im Freien habe ich Schreckensgestalten gesehen. Ich habe Angst. Mutter, bitte, melde dich. Coco ist immer noch gelähmt, aber der Zauber muss langsam nachlassen, denn sie murmelt im Schlaf. Einer der Burggäste kann mit den Namen Theo und Ines zufällig etwas anfangen. Theo heißt sein Sohn und Ines eine seiner Betreuerinnen. “Ich habe Ihnen doch erzählt, dass vor ein paar Tagen meine Schwiegereltern gestorben sind. Ich musste Theo fortgeben. Und irgendjemand hat mir ein Kloster empfohlen, das Sacré Coeur in der Nähe von Michelbach. Ich brachte Theo dorthin, und da lernte ich auch Ines Berger kennen, die von den Kindern Tante Ines genannt wird. Sie ist keine Klosterschwester. Und gestern erhielt ich den Anruf, dass ich unbedingt hinkommen solle. Mein Sohn führe sich unmöglich auf.“ Ja was denn nun? Erst war es ein gewöhnlicher Kindergarten. Dann eher ein Kinderheim, weil die Kinder dort auch leben. Und jetzt ist es ein Kloster. Egal, natürlich liegt Michelbach ganz in der Nähe. Da hat Dorian das total geheime und besondere Versteck von seinem Sohn auch ohne Coco herausgefunden und kann es sogar ohne besondere Magie erreichen. Ich weiß immer noch nicht, wieso eine Hexe der Schwarzen Familie mit vielen Beziehungen zu anderen Abtrünnigen sich so ein „Versteck“ für ihren Sohn ausgesucht hat. Später kommen Sabrina und ihre Freunde dazu und berichten von der magischen Glocke. Dorian kommt also doch nicht weg. Was soll er jetzt tun? Er muss Arisa Bodin finden, die den Zauber sicher aufheben kann. “Lebt diese Arisa Bodin ständig in der Burg?“ „Sie hat behauptet, dass sie nur selten dort ist. Aber vielleicht hat sie gelogen.“ „Und was glauben Sie, Dorian?“ „Ich glaube, dass sie die Wahrheit gesagt hat. Wahrscheinlich hat sie ein anderes Versteck in der Nähe.“ Da gibt es noch eine alte Ruine in der Nähe, den Jungfrauenturm. Vielleicht lebt sie dort. Da hat Dorian so ein JS-Bauchgefühl. Arisa Bodin ist es auch, die sich an den jungen Frauen genährt hat. Jetzt hat sie alle ihre Feinde an einem Ort versammelt und zündet die Jagdhütte an. Nicht schlimm für die Protagonisten, sie wollten eh hier weg. Nur Coco mitschleppen zu müssen ist etwas anstrengend.
Auf dem Weg werden die Frauen von Arisa Bodin in den Turm entführt. Da müssen es die Männer mal wieder richten. Vor dem Turm werden sie von nackten geilen Dämonendienerinnen angegriffen. Zum Glück hat Dorian ja seine Handgranaten dabei. Arisa Bodin bekommt Coco in ihre Gewalt, aber das ist von Dorian so gewollt. Die Dämonin muss den Lähmungszauber auflösen, wenn sie sich an ihr nähren will. Das weiß Dorian irgendwie und liefert ihr Coco bewusst aus.
Irgendwie ist der Roman sehr anstrengend für mich und richtige Lesefreude kommt nicht auf. Ich mache es kurz. Arisa Bodin wird vernichtet, bevor sie Coco aussaugen kann, aber nachdem sie Cocos Bann gelöst hat. Mit ihrem Tod verschwindet auch die magische Kuppel. Coco und Dorian teleportieren sich zum Kloster, um nach Martin zu sehen. Bei ihnen ist Dieter, der besorgte Vater von Theo. Sie werden dort von Skarabäus Toth überrascht. “Herzlich willkommen“, sagte er spöttisch. „Ich habe Sie erwartet. Leider ist es Arisa Bodin nicht gelungen, Sie zu töten.“ Er gibt sich als echter Vater von Theophil zu erkennen und provoziert Dieter, ihn zu erschießen. Daraufhin wechselt sein Geist in Theos Körper. Und Luguri hat sich Martin geschnappt. “Und was hast du mit Martin vor?“, fragte Theo. Luguri kicherte. „Er wird von Dämonen erzogen werden. Er wird so wie wir werden, böse und blutrünstig. Ich werde ihn zu einem vollwertigen Mitglied der Schwarzen Familie machen.“ Nicht, wenn Dorian und Coco ihren Sohn vorher aufspüren und das verhindern.
Zwei Bände von Neal Davenport. Der letzte war gewohnt gut geschrieben und konnte mich unterhalten, obwohl es im Grunde nur ein Abenteuer der Woche war. Der hier – vom gleichen Autor – hat überhaupt nicht gezündet. War das wirklich ein Davenport? Hier gab es vieles von dem, was ich eher Ernst Vlcek zuschreiben würde. Urig-Deutsche Namen und Verhaltensweisen. Die „besondere“ DK-Erotik mit attraktiven geilen Mädchen. Und das muss natürlich bei jeder Gelegenheit erwähnt werden. Dafür laufen die Dämonendienerinnen halt nackig herum. Die Rollenverteilung ist ebenso klassisch hysterische Weiber und kernige Kerle, die sie aus der Not retten.
Ich habe für die Geschichte drei Anläufe gebraucht und mich eher durchgekämpft. Der Fall der Woche um den Jungfrauenturm hat mich gar nicht gepackt. Und der Plot um Martin lässt mich weiterhin mit dem Kopf schütteln. Coco hat so viele Möglichkeiten und betonte die letzten Jahre ständig, wie gut sie ihren Sohn versteckt hat. Jetzt stellt sich das Versteck als Kindergarten/Kinderheim/Kloster heraus (da sind sich die Romane selbst nicht so sicher) und die Erzieherinnen sind nicht einmal eingeweiht, dass Martin kein normales Kind ist. Ganz ehrlich, da muss Coco sich nicht wundern, dass die Sache in die Hose geht.
Die letzten paar Seiten mit Skarabäus Toth und Luguri bieten auf der einen Seite interessante Möglichkeiten. Andererseits habe ich inzwischen eine starke Abneigung gegen Luguri entwickelt und hatte gehofft, dass er nicht in den Plot involviert ist. Dass er sich vielleicht einmischt, aber nicht, dass er mit einem weiteren seiner Masterpläne hinter allem steckt. Und hoffentlich macht mir der Zyklus nicht Skarabäus Toth kaputt, wie mir der Januswelt-Zyklus Olivaro entzaubert hat.
(4 von 10 Freaks) und da muss ich doch ein leichtes SCHLECHT vergeben. Ich hatte gehofft, dass meine Meinung zu dem Roman tagesformabhängig ist und habe ihn über drei Tage stückchenweise gelesen. Hat leider nicht geholfen.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller