Leon Dumarche war ein Massenmörder. In Frankreich trieb er sein Unwesen bis er dann gefasst wurde. Das Gericht verurteilte ihn zum Tode durch enthaupten. Unter dem Fallbeil verlor er dann schließlich sein Leben! __________________
Doch dann geht es erst richtig los. Als erstes verlieren der Henker und sein Gehilfe das Leben. Und es sollte noch weiter gehen...
Dumarches Anwalt Copernic und Kommissar Breton versuchen die beginnende Mordserie zu stoppen und aufzuklären...
Fazit: Ich vergebe für diesen Roman fünf von fünf Sternen. Einfach eine Top-Geschichte! Spannend vom Anfang bis zum ende! Kann ich persönlich nur weiter empfehlen!!!
Ein extrem düsterer und grausamer Roman, bei dem der Gegner bis zuletzt unbesiegbar erscheint. Erstaunlich, dass zu diesem Zeitpunkt ein so kompromissloser Roman noch erscheinen durfte - und das noch nicht einmal im VHR. Schauerliche Details (etwa wenn sich der abgeschlagene Kopf mit einem "leichten Schmatzen" wieder mit dem Halsstumpf vereint) und wirklich grauenvolle Morde (mit Fallbeil und elektrischer Säge) nehmen diverse italienische Splatterfilme der Achtzigerjahre vorweg. Aber den Roman auf diese Details reduzieren zu wollen, würde ihm nicht gerecht werden. Auch ohne diese "Exzesse" bietet der Roman spannendste Unterhaltung und einen sympathischen Haupakteur (den guten Widerpart zum wiederbelebten Mörder), der so gar nicht heldenhaft und deshalb umso glaubwürdiger beschrieben ist. Aber es gibt auch witzige Dialoge oder Schwarzhumoriges ("Wenn die Rübe ins Körbchen huscht"). __________________
Auch nach so vielen Jahren und wiederholter Lektüre bin ich gerne bereit, diesem Roman die volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung zu spendieren. Und das Titelbild ist ein absoluter Hingucker - keine Selbstverständlichkeit zum Zeitpunkt der Veröffentlichung.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen auch wenn zum Schluss die Hexe ein wenig zu viel des guten war. __________________
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
So ganz erschließt sich mir der Titel der Geschichte „Dämonen-Rache“ nicht mit dem, was ich dann gelesen habe. Der Rachegrund passt nicht, bzw. widerspricht sich irgendwie.
Leon Dumarche meint, dass das System nicht besser ist als er selbst, da es auch tötet, nämlich ihn. Dafür will er Rache nehmen an allen, die daran beteiligt waren.
Leon Dumarche ist ein Mensch, mit dem Wunsch ein Dämon zu werden. Dafür muss er Menschen töten. Nachdem er gefasst wird, was er auch beabsichtigt hatte, versucht sein Rechtsanwalt Roland Copernic in für verrückt erklären zu lassen, um ihn vor der Guillotine zu bewahren.
Die Verhandlung ist für Dumarche ein riesenspaß. Er wird schuldig gesprochen und für zurechnungsfähig erklärt, so wie er es haben will. Selbst auf dem Weg zum Schafott kommt es (auch wenn es ein wenig makaber klingt) zu witzigen Situationen.
Um ein Dämon zu werden muss er nämlich sterben. Er sollte also allen dankbar sein, die ihm dazu verholfen haben. Ist er aber nicht!
Die Haarsträubenden natürlichen Erklärungsversuche von Commissaire Breton zu den danach geschehenden Morden durch Dumarche sind wirklich lesenswert.
Die Figur Leloc, ein vietnamesischer Guru der Sekte „Brüder der Toten“ ist eine interessante Figur, die leider nur kurz auftaucht, aber wesentlich zur Auflösung des Falles beiträgt.
Interessant auch sein Bild vom Universum, in dem es neben der himmlischen und höllischen Welt noch eine Welt der Dämonen und Geister gibt. Wodurch diese sich nun konkret von den beiden anderen, insbesondere von der höllischen, unterscheidet, wird nicht erklärt.
Die Geschichte spielt in Frankreich, dadurch tauchen immer wieder französische Namen, Straßennamen und Ausdrücke auf. Die Franzosen lieben ihre Sprache und erwarten auch von Ausländern, wenn diese französisch sprechen eine vernünftige Aussprache (was die meisten ja nicht hinkriegen) und mit englisch kommt man dort sowieso gar nicht weiter.
Worauf will ich hinaus. Als Breton erzählt, wie es zur Verhaftung von Dumarche gekommen ist, sagte er: „Sie (die ermordeten Frauen) gehörten nicht zum Establishment der Dirnen.“
Das hätte ein Franzose niemals so gesagt. Wie komm ich darauf?
Nun, bei einem Tennisturnier in Roland Garros sagte mal ein Schiedsrichter bei Einstand „deuce“ anstatt „égalité“, er wurde gnadenlos ausgepfiffen. Englisch ist nicht sonderlich beliebt in Frankreich.
Hier war der Autor etwas nachlässig, nicht das entsprechende französische Wort établissement verwendet zu haben.
Abseits meiner Gedanken zu dieser Geschichte, war sie sehr schön erzählt. Die Figur Roland Copernic kommt sehr sympathisch rüber und seine Recherchen sind stringent und logisch.
Für mich ein lesenswerter Gespenster-Krimi, der auch das Genre Krimi nicht vernachlässigt.