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Sedonia, die blinde Prinzessin aus Atlantis, sah plötzlich eine Chance, ihr Augenlicht zurückzuerhalten. Auch wenn der Weg schwer war, sie ging ihn, und sie ging ihn allein, ohne ihren Beschützer, den Eisernen Engel. Zur selben Zeit entführte Myxin, der kleine Magier, mich in die Vergangenheit, in das ferne Atlantis. Genau an die Heilige Stätte, der eine geheimnisvolles Orakel stand. Es führte mich und Sedonia zusammen. Ich sollte erleben, wie sie ihr Augenlicht zurückerhielt. Beide ahnten wir nicht, daß wir nur Figuren in einem Spiel waren, dessen Regeln der Schwarze Tod bestimmte...
Erscheinungsdatum: 23.03.1999
Cover: Luis Royo
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Myxin bringt John zu einer Höhle, die ein Atlantisübergang ist. Dort quatschen sie erstmal ausgiebig und bestaunen diese kirchenartige Höhle mit ihren tollen Wänden, Mulden und Vorsprüngen. Ein Fest für Geologen. Ob das den gemeinen Gruselfreund so sehr interessiert, steht auf einem anderen Blatt.
Das Zeitentor steht offen, weil man ein Orakel entweiht hat. Irgendjemand bringt Kriminelle darüber zum Fluchtpunkt Atlantis, wo sie die Justiz nicht erwischen kann. Das ist natürlich doof. Daher will Myxin den Zugang mit Johns Hilfe wieder verschließen. Nanu, ich dachte es geht darum, Sedonia zu heilen?
Zu der springt die Handlung nun. Der Eiserne Engel kümmert sich bei den Flammenden Steinen liebevoll um sie. Aber es hilft wenig, sie trauert ihrem verlorenen Augenlicht hinterher. Ihre Träume zeigen ihr seit ein paar Tagen einen Weg, der zu diesem Ziel führen könnte. Über das Atlantis-Orakel. Dass es entweiht wurde, weiß Sedonia offenbar nicht. Der Eiserne ist dagegen, dass sie sich allein in Gefahr begibt und das Orakel aufsucht. Atlantis ist ein gefährlicher Ort für eine blinde Maid in Nöten. Nach Rücksprache mit Kara gibt er nach, wenn er sie begleiten darf. Da ist Sedonia aber schon weg, sie hatte es wohl sehr eilig.
Andernorts steigen irgendwelche Einbrecher in eine Villa ein und bedrohen die Bewohner, um an den Tresor ranzukommen. Der Raub läuft prima. Danach fällt ihnen aber ein Wagen auf, der vielleicht Zivilpolizisten gehören könnte. Bei ihrer schnellen Flucht geraten sie irgendwie in den Übergang nach Atlantis. Der kann sich wohl überall auf der Welt auftun? Wer steckt dahinter und hat gewusst, dass die Gangster in Bedrängnis geraten waren? Die waren jedenfalls nicht eingeweiht und sind geschockt, dass sie sich plötzlich in einer Küstenhöhle befinden.
John und Myxin sind gerade in dieser Höhle, als die Gangster in ihrem Fluchtwagen hierher transportiert und irgendwohin geschleudert werden. Sie können nur zuschauen, nichts unternehmen. Plötzlich ist Myxin verschwunden und John steht allein da. Dafür nähert sich eine andere Gestalt der Orakelhöhle. Es ist Sedonia, die von John in Empfang genommen wird. Offenbar ist es das erste persönliche Aufeinandertreffen der beiden. Da sieht man, dass es sich lohnt, die Taschenbücher passend zur Heftreihe zu lesen.
Die Einbrecher sind mitten im Nirgendwo der Atlantis-Küste gelandet. Trotzdem vermuten sie ohne Anhaltspunkte ganz richtig, dass es sie in eine andere Welt einer untergegangenen Hochkultur verschlagen haben könnte. Wenigstens sind sie so die Bullen los.
So, an der Stelle hatte ich das Taschenbuch dann unterbrochen. Eigentlich wollte ich im Zuge der Sonder-Edtion immer mal eins lesen, aber das habe ich dann vergessen. Und nun stehe ich hier anderthalb Jahre später.
Sedonia ist also heimlich nach Atlantis aufgebrochen, um das Orakel zu suchen, das ihr das Augenlicht wiedergeben kann. Sie will diese Reise unbedingt allein machen, um sich und den anderen Atlantern zu beweisen, dass sie immer noch stark ist. Macht Sinn. Aber wieso lässt sie dann jetzt zu, dass John sie begleitet? Und wieso erzählt John Sedonia nicht, dass ihr Orakel verdorben wurde?
Der Eiserne Engel landet auch in Atlantis, um Sedonia zu suchen. Stattdessen trifft er auf die Gangster. Nun klingt es eher so, als wären sie zufällig hier gelandet. Nichts mehr von einem gezielten Fluchtpunkt für Kriminelle, der durch einen Hintermann gesteuert wird. Schließlich holt er auch Sedonia ein, die mit John schon beim Orakel ist. Ihn stößt das Orakel jedoch ab. Beim Orakel leben auch Vögel, die Freunde von Sedonia. Die sich gerne für sie opfern, wie es scheint. Die Prinzessin will einem Adler die Augen „herauspflücken“, um sie zu ihren eigenen zu machen. Und der Adler ist dann statt ihrer blind? Nicht besonders nett. So stürzt sich der Adler dann lieber direkt in den Tod, bis er auf einem Felsen aufklatscht. Obwohl Sedonia vorher noch meinte, dass sich die Vogelmenschen sicher um den armen Kerl kümmern werden. Tja. Ein Geschmackle hinterlässt das bei mir auf jeden Fall, bei Tieren bin ich sensibel. Sedonia pflanzt sich die Augen jedenfalls mit Magie ein und kann wieder sehen. Es ist keine Hilfe vom Orakel nötig, das ist bis jetzt noch gar nicht selbst in Erscheinung getreten. Und das wird es wohl auch nicht mehr. Sedonia und John spüren eine Gefahr und verlassen den Ort.
Die Ganoven stehen doof da und latschen durch die Gegend, bis sie im Heftromanzufall natürlich auf den Zugang zum Orakel stoßen. Dort treffen auch der Schwarzen Tod und seine Flugsaurierreiter ein. Jason Dark will wohl unbedingt die ikonischen Begegnungen unterbringen. Damit in diesem ansonsten recht lahmen Roman wenigstens zum Finale was passiert. Nicht die schlechteste Idee. So taucht dann auch Myxin nochmal auf, keine Ahnung, was der in der Zwischenzeit gemacht hat. Die Helden dürfen natürlich nicht sterben, also erwischt es zwei der Ganoven. Bevor es zu einer echten Konfrontation mit den Helden kommen kann, greift das Orakel doch noch persönlich ein und vertreibt den Schwarzen Tod. Myxin bringt danach alle auf die Erde zurück. Und was war jetzt mit der Entweihung des Orakels und dem Atlantis-Fluchtpunkt für Kriminelle? Das klang nach einer interessanten Idee, die der Altmeister aber nach wenigen Seiten schon wieder vergessen hat.
Man könnte es jetzt darauf schieben, dass ich so eine riesige Lücke von über einem Jahr in dem Roman habe. Aber irgendwie macht das alles keinen Sinn. Erst geht es um ein entweihtes Orakel und irgendjemanden, der dadurch gezielt Kriminelle zum Fluchtpunkt Atlantis in Sicherheit bringt. Darauf macht Myxin John aufmerksam und der Geisterjäger will sich natürlich darum kümmern.
Sedonia will ebenfalls zum Orakel, um ihr Augenlicht zurück zu erhalten. Von einer Entweihung ist nun keine Rede mehr. Und die drei Gangster, die in Atlantis landen, hatten einfach Pech und wurden nicht gezielt hierher gebracht.
Bis zum Finale ist das Orakel eh nicht wirklich wichtig und tritt nicht persönlich in Erscheinung. Es ist vielmehr so, dass Sedonia zwar im Gebiet des Orakels ist, sich aber selbst hilft, indem ihr ein Adler sein Augenlicht schenkt. Wodurch das Tier erblindet und sich aus Verzweiflung in den Tod stürzt, so will es nicht weiter leben. Keine Ahnung, was das sollte. War komplett unnötig.
Zum Finale taucht dann aus irgendeinem Grund nochmal der Schwarze Tod auf. Ok, wenigstens passiert so endlich was. Zwei der Ganoven kann der Sensendämon killen, bevor das Orakel jetzt doch einschreitet und ihn vertreibt. Oder eher in sich aufnimmt, wodurch er von der Bildfläche verschwindet.
Das Taschenbuch ist natürlich wichtig, weil Sedonia ihr Augenlicht hier zurück erhält. Aber unterhaltsam ist es nicht. Und der Altmeister scheint wieder mal nach 20 Seiten vergessen haben, was er am Anfang geschrieben hat und worauf die Geschichte aufbauen sollte. Sowas kann ich einfach nicht entschuldigen und schönreden.
Daher leider ein SCHLECHT (3 von 10 Kreuze).
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller