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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von iceman76 am 17.11.2014 22:32.
Cynthia Moreen erwacht seit fünf Nächten stets auf einem windumtosten Plateau, wo ihr ein grau-schwarzer Wächter befiehlt, jede Nacht ein Tor zu öffnen. Obwohl sie dies nicht tun will, bleibt ihr keine andere Wahl. Der Wächter erklärt ihr, dass nur sie einem unschuldig gebannten Volk nach vielen Tausenden von Jahren zur ersehnten Freiheit verhelfen kann. Danach erwacht sie wieder in ihrem eigenen Bett, um gleich darauf erneut einzuschlafen – und Kaphoon, den Namenlosen zu treffen! Die beiden lieben sich jedes Mal, und wenig später entschwindet Cynthia wieder. Bevor sie diesmal entfleucht, erzählt sie ihm vom Schattenfürsten, für den sie Nacht um Nacht je ein Tor öffnen muss, insgesamt sieben. Fünf davon stehen bereits weit offen. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 8 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 26.07.2024 23:28.
Kaphoon, der Namenlose ist niemand anderes als Björn Hellmark. Aber das weiß er nicht mehr. Nach der Schlacht um die Stadt Xantilon ist er nun im Norden der großen Insel unterwegs auf der Suche nach Molochos, um diesen zu vernichten. So lernt er nun einen weiteren Kämpfer namens Varok kennen, den er dabei beobachtet, wie er sich ein "Wunderpferd" unterwirft, das er Yümaho nennt. Gleich darauf werden die beiden von Kugelköpfen überfallen, aber es gelingt ihnen, sich erfolgreich zu verteidigen, auch mit Yümahos Hilfe. Danach dringen beide in das "Schattengebirge" vor, das violett leuchtend vor ihnen liegt, denn Varok weiß um die Gefährlichkeit der gebannten Schatten. Schließlich kommen sie in eine zyklopenhafte Ansammlung von Häusern, die die legendäre "Stadt der Schatten" sein soll. Und plötzlich wird Kaphoon in eines dieser Gebäude hineingesogen!
Cynthia Moreen, die die Erbin einer großen Werbefirma werden soll, hat eine ältere Schwester namens Rita, die mithilfe von Cynthias Vertrauensarzt, Dr. Shambers, eine böse Intrige um das bereits festgelegte Erbe spinnt. Während Cynthias sechstem Aufenthalt in der Vergangenheit der Insel Xantilon spitzt sich dieses Komplott dramatisch zu.
Kaphoon befindet sich im Inneren der gewaltigen Ruinenstadt. Dort begegnet er schließlich Haophylkontromtetcoilak (Was für ein Name! Einfach genial!), dem Fürsten der Schatten, der auch ein Gott ist. Haophylkontromtetcoilak zeigt ihm, wer er wirklich ist, wo sich seine Freunde aufhalten und dass es allen gut geht. Björn Hellmark ist dem Gott – der Glück und Zufriedenheit will, der Liebe ist (Zitat Seite 41/1/8 ) – überaus dankbar und verspricht, ihm und seinem geknechteten Volk die Freiheit zu bringen. Er erkennt nicht, dass er sich immer tiefer in der Falle des Schattenfürsten verstrickt ...
Meinung: Ein weiterer Meilenstein im faszinierenden "Xantilon-Zyklus". Dan Shocker/Jürgen Grasmück knüpft dieses Abenteuer nicht direkt an den Kampf um die Stadt Xantilon an, sondern schickt Björn Hellmark, der nun nur noch Kaphoon, der Namenlose ist, in den Norden der Insel. Und dort erlebt er gleich ein weiteres albtraumhaftes Abenteuer, das mit einer Nebenhandlung auf der Erde garniert wird, welche nicht minder faszinierend ist. Dabei verwebt der Autor diese beiden Handlungsstränge so geschickt ineinander, dass keiner der Stränge für sich allein stehen könnte. Hier zeigt Dan Shocker/Jürgen Grasmück wieder eindrucksvoll, welch wahrer Meister im Zusammenführen von oftmals gar nicht zusammengehörig wirkenden Handlungssträngen er ist bzw. war. Hier ist dies von Beginn an erkennbar – und doch wird die wahre Brisanz erst im letzten Drittel des Romans voll sichtbar.
Ich vergebe 4½ von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus der bizarren Zyklopenstadt der Schatten. Man meint zu sehen, dass die Häuser personell wirken. Die Szene ist im Wesentlichen auch so beschrieben im Roman, lediglich der "Schatten" ist nicht angeführt. Aber der rundet das Ganze eher noch ab. Ein Titelbild, das Lonati wieder einmal kongenial gezeichnet hat.
Dafür gibt es 5 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Leider hat Lonati sein grandios-bedrohliches Titelbild durch eine unnötige Nachbearbeitung um jegliche Wirkung beraubt:
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Da sind dem Künstler wahrlich die Gäule durchgegangen. __________________
Man soll Künstler ja nicht kritisieren, da sie einen ganz eigenen Blick auf ihre Werke haben, aber beim besten Willen erfasse ich nicht den Gedanken, der hinter dieser "Verschandelung" gesteckt haben könnte.
Was nur soll dieser römische Jupiterkopf zwischen den bizarren Zyklopenbauten?
Und dazu noch der Planet Saturn und ein paar andere ...?
Im Sinne von Olivaro: katastrophal!
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.