Band 367: Der Hexenbaum
Durch Ruinen wehte der Wind ... Kalt kam er aus der Wüste und streifte über in Jahrhunderten abgeschliffene Steinreste, verfing sich heulend in Winkeln und Fensterhöhlen, brachte feinkörnigen Sand mit sich, der sich über Fundamente legte, und nahm anderen Sand mit weiter.
Seit mehr als siebenhundert Jahren gab es hier kein Leben mehr, und längst war der schwarze Ruß an den Steinfragmenten geschwunden. Der Wind und der Wüstensand deckten alle Spuren zu.
Der Wind zerrte auch an der dunklen Kutte einer einsamen Gestalt, die reglos zwischen diesen Ruinen stand. Das Gesicht unter der Kapuze wurde von einer Silbermaske verdeckt. In der Hand hielt der Einsame eine silbrig funkelnde Scheibe, aus der kaltes Licht floß und sich durch die Ruinen tastete, sich über den Sand legte. Das kalte Licht suchte nach Spuren, die der Sand und die Zeit schon fast vollständig verwischt hatten.
Die Ruinenstadt hatte einst Ghet-Scheng geheißen. Der Spurensucher war der Herr der Hölle ...
Erscheinungsdatum: 21.06.1988
Autor: W.K. Giesa
Cover: Nicolai Lutohin
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