Band 374: Der Vogeldämon
Zwischen jagenden Wolken brach das fahle Mondlicht hervor und traf das hölzerne Gefieder der Vogelskulptur.
Dumpfer Trommelschlag hallte durch die Nacht wie der Pulsschlag eines überdimensionalen, dämonischen Herzens. Dunkle, bemalte Gestalten umtanzten zeitlupenhaft langsam die geschnitzte Vogelgestalt, die in den Farben des Regenbogens schimmerte, wo das milchige Mondlicht sie berührte.
Der Zauberer stimmte mit kehliger Stimme seinen düsteren Gesang an, der lauter und lauter wurde. Nacheinander fielen die Tänzer in den Gesang ein.
Am Himmel ballten sich die jagenden Wolken zusammen, verdeckten die bleiche Scheibe des Mondes wieder. Dunkler wurde die Nacht und stürmischer. Der Wind jagte über die Wipfel der Bäume hinweg, beugte die Gräser der Savanne. Doch hier unten war er kaum zu spüren.
Erscheinungsdatum: 27.09.1988
Autor: W.K. Giesa
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