(aus der Liebhaber-Edition)
Diesen Roman kann ich eigentlich nur als äußerst seltsam bezeichnen. Klar ist er 35 Jahre alt; ich hatte Anfang der achtziger Jahre ein paar Zamorra gelesen und war dann ausgesstiegen, als zuviel SF-Elemente dabei waren. An den damaligen Stil kann ich mich aber nicht mehr erinnern.
Aber dieser Band, in dem nur einmal auf das Amulett hingewiesen wird, hat bei mir ehrlich gesagt nur Kopfschütteln verursacht. Ein Professor (nicht Zamorra), der in einem Krakenkostüm durchs Mittelmeer schwimmt; Zamorra, der den Anführer der Kraken an einem Hubschrauber hängend mit Eisenketten einfängt... Solche und ähnliche Sachen ließen mich sehr verwundert zurück.
Außerdem sind Phasen dabei, in denen der Autor gefühlt jeden zweiten Satz mit "dann" oder "da" anfängt. So etwas gefällt mir gar nicht.
Die Darstellung des Teams möchte ich nicht kritisieren, weil die Serie ja noch ziemlich am Anfang war. Irgendwie traue ich mich jetzt nicht so ganz an den zweiten Roman der Editions-Ausgabe "Dämonenrache" heran, weil dieser Roman sehr enttäuscht hat...
Dieser Roman war tatsächlich ein merkwürdiger Ausrutscher, denn zu der Zeit erschienen viele sehr interessante, originelle und spannende Geschichten. Bis in die 50er-Nummern war das noch immer eine Art Selbstfindung, wohin die Serie eigentlich gehen sollte, aber gerade die zwei folgenden Zehnerblöcke waren schon sehr gelungen und sind auch heute noch absolut lesbar. Ich habe mich dann nach dem Einstieg Giesas ziemlich bald von der Serie verabschiedet; das war mir zu sehr an Fantasy und SF orientiert.
__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene