Obwohl einiges an griechischer Götter- und Sagenwelt verwendet wurde und sogar Zeus persönlich grollt, ist der Roman nicht ganz so großartig geworden. Vor allem aber die Widersprüchlichkeiten drücken den Gesamteindruck des Romans. Schon die Eingangsszene, als Zamorra sich Sorgen um Bill Fleming macht, der "seit einer Woche überfällig ist" und er Nicole bittet, doch mal im griechischen Hotel anzurufen. Nach einer Woche - da kann die Sorge dann doch nicht so groß gewesen sein. Oder die Szene an der Bar, als Zamorra den griechischen Keeper auf Französisch radebrechen lässt, während er sich wenige Seiten später mit einem Gastwirt "in nahezu perfektem Griechisch" unterhält. Oder die Tatsache, dass Zamorra erstaunt ist, "dass die Insel doch nicht menschenleer ist", obwohl er bereits eine Seite zuvor erfahren hat, dass es auf der Insel ein Dorf gibt, das von Fischern, Obstbauern und Schafzüchtern bewohnt ist; sogar ein Gasthaus gibt es. Eigentlich war Hans-Wolf Sommer, besonders bei Zamorra, immer ein sehr guter Zulieferer der Serie, aber hier hat das Lektorat ziemlich versagt. Eine recht nette Szene gibt es allerdings am Anfang, als Nicole den geistesabwesenden Zamorra fragt: "Mein Gott!...Wo bist du denn? Bei Astabaal, dem Herrn des fließenden Blutes?" und liefert damit einen der seltenen Querverweise in den frühen Jahren der Serie (hier eine Anspielung auf die Ereignisse im Roman "Der Hexenberg", der als Band 61 ebenfalls von Hans-Wolf Sommer verfasst wurde).
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene