Etwas genervt vom aktuellen Zamorra Band 1269 mit dem PZ-Debüt des "John-Sinclair"-Autors Rafael Marques (alias Rafael Hoppe) bin ich zur Abwechslung tief in Zamorras Vergangenheit eingetaucht. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Corto Feldese am 24.01.2023 09:58.
(In Heft 1269 vom Januar 2023 ermitteln sozusagen John Sinclair und Suko in offizieller Mission in Schottland, werden aber Zamorra und Nicole genannt... 😉😈
Ja, ich weiß, Zeitschau und Dhyarra wurden, um PZ-Nähe vorzugaukeln, eingebaut, aber nichtmal das Schottland, in dem die beiden auf Werwolf-Jagd gehen, ist das Land des Zamorraversums.
Nichts gegen den Roman ansich, aber nun wollte ich mal wieder ECHTES Zamorra-Flair spüren...)
Heft 666 erschien vor fast einem Vierteljahrhundert im Jahr 1999. Und nicht nur die neue Serie "Maddrax" wird auf der LKS erwähnt, es gibt auch Werbung für Band 1 der neuen "Professor Zamorra Liebhaber-Edition", damals noch mit drei Romanen pro Ausgabe.
Doch zum Roman "666 - Die Zahl des Tiers" selbst, zu dem ich auch deshalb wieder gegriffen hab, da Amun-Re gerade wieder von Thilo thematisiert wurde: Welch ein Genuss!
Ich kann mich kaum erinnern, wann mir ein Heft soviel Spaß, soviel Lesefreude beschert hat wie dieser Pageturner.
Geschrieben von W.K. Giesa oder Rolf Michael bzw. aus Teilen von Arbeiten beider zusammengesetzt (es ist der Beginn eines Fünfteilers, der die allerletzte PZ-Mitarbeit Rolf Michaels darstellt) bietet sich hier eine perfekt getimte, perfekt getaktete Geschichte.
Nicht zu knapp, nicht zu langatmig, eben perfekt!
Eine Expedition sucht - unter Beteiligung von Robert Tendyke - in der Antaktis nach einer Stadt unter dem Eis. Tendyke befürchtet, man könne dabei den "tief schlafenden", eingeschlossenen Amun-Re befreien, was er verhindern möchte.
Zur selben Zeit - während in der Hölle ein üblicher Machtkampf entbrennt - wird in Frankreich der junge Rhett Saris aus der Schule entführt. Zamorra macht sich auf die Suche...
Das alles ist so auf den Punkt gebracht geschildert, dass nicht nur keine Langeweile aufkommt, sondern man auch sofort wieder in dieser Zeit der Zamorra-Welt drin ist. Durch geschickt eingebaute Rückblenden und Erklärungen, die nicht im Geringsten den gelungenen Erzählfluss hemmen.
Ein Erzählfluss, der auch durch die schöne Schreibe wirklich fließt...
Kurz: Es ist nicht zu übersehen - ich bin begeistert!
Das ist mitreißende Phantastik mit sense of wonder in einer speziellen, liebgewordenen Welt. (Ja, ich muss gestehen, auch das Wiederlesen vom umstrittenen Fooly hat mich wirklich gefreut.)
Weitere Protagonisten sind Rico Calderone, Stygia, Astaroth, Astardis, Asmodayos, Zarkahr, Lamyron (dessen "Feuer der Zeit" mich noch immer fasziniert), der Dunkle Lord...
Und werde erstmal in der Zamorra-Zeit des Jahres 1999 verweilen - wenn ich mich auch schon auf den angekündigten neuen Roman (mit ebenso angekündigtem "neuen Zyklus" ) von Stephanie Seidel im Februar 2023 freue.
So wird man selbst zum Zeitreisenden... 😉