Ein merkwürdig substanzloser Roman, der sich kaum vom Fleck bewegt. Morde und Besessenheit, die sich in loser Reihenfolge abwechseln, reichen nicht aus, um eine befriedigende Handlung zu erzählen. Etwas kompakter wird es dann erst zum Schluss, als der Sabbat beginnt und Asmodi erscheint. __________________
Einige Details sind jedoch einer näheren Betrachtung wert:
- Es ist der erste Dämonenkiller-Roman, der in der ersten Person erzählt wird.
- Es erfolgt eine weitere Begegnung mit einem Bruder von Dorian, der im Laufe der nächsten fast vierzig Bände mehr oder minder vergessen wird.
- Fast nahezu jede Begegnung mit Frauen endet mit einer peinlichen Fleischbeschau seitens Hunter. Andererseits gibt es eine Szene, als Dorian einen Anruf von Coco erhält: "Ich war glücklich, ihre Stimme zu hören, und mir wurde warm ums Herz. Es tat gut zu wissen, dass sich ein Mensch um mich sorgte."
- Geradezu prophetisch mutet die kurze Sequenz an, als Dorian sich mit einer Japanerin in ihrer Landssprache unterhält und auf seine ungewöhnliche Sprachbegabung hinweist. Hunter und seine Autoren wussten vermutlich selbst noch nicht um die Symbolhaftigkeit dieser Szene.
- Ebenfalls in diesem Roman einer jener Sätze, die der Erstauflage später zum Verhängnis werden sollten: "Die Toten lagen noch immer aufgestapelt".
Und es wird viel geschrien in diesem Band.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene