Seit dem der junge Charles Dexter die Aufzeichnungen seines Vorfahren gefunden hat, ist er nicht mehr der Selbe. Der Vorfahre war ein Okkultist und Alchemist, beschäftigte sich mit dunkler Magie, Dämonenbeschwörung und Nekromantie. Charles Dexter ist gefesselt von der Sache, ist er doch selbst ein neugieriger Mann. Nun will er alles über seinen Urahn erfahren, zum Leidwesen seiner Eltern. Die rufen den alten Bekannten und Freund Dr. Willet zu Hilfe... __________________
Der erste Teil dieses Zweiteilers erzählt erst einmal die Geschichte von Charles' Urahn, Joseph Curwen. wie er Sklaven und Tiere in sein Labor auf einem Bauernhof bringen lies, sie dann spurlos verschwanden. Wie in einem nahen Wald die frische Leiche des Dorfschmieds gefunden wird, der aber schon seit 40 Jahren unter der Erde liegen sollte. Wie es bei der Ergreifung von Curwen zu einem Erdbeben und einem grünen Lichtstrahl am Himmel kommt. Verbunden mit dem Versprechen, eines Tages wieder zu kommen.
Dann baut der erste Teil natürlich auf. Charles Dexter gerät in den Bann des Okkultisten. Er richtet sich ein Labor auf dem Dachboden seines Elternhauses ein und verschwindet tagelang darin. Das Bildnis von Curwen gleicht ihm aufs Detail. Dann begibt sich Charles Dexter, kaum 21 und volljährig geworden, auf eine Weltreise, um seine okkulten Studien zu intensivieren. Als er zurück kommt, ist er noch mehr in seine Arbeit vertieft. Des Nachts lässt er sich eine Holzkiste anliefern, eine fremde Stimme dringt aus seinem Labor. Hat er etwa das Grab seines Urahn gefunden, um es zu schänden und sich die Leiche liefern zu lassen? Irgendwie ist er seit diesem Tag ruhiger, als hätte er den großen Erfolg erzielt.
Und dann hört der erste Teil auch schon auf. Leider, denn gerade wurde es spannend. Nach dem Mysterium, welches um den Urahn aufgebaut wird und der gelungenen Charakterisierung von Charles Dexter muss jetzt aber auch ein Knaller folgen. Dr. Willet gibt sein bestes und steht den Eltern bei. Ich hoffe doch mal, dass er noch eine tragende Rolle spielt, denn irgendwie nimmt er mehr Platz ein als die blassen Elternfiguren. Da Willet die Sache in einer Rückblende erzählt, weiß der geneigte Hörer ja bereits, dass Ward in einer Irrenanstalt endet und gleich nach dem Besuch von Willet "verschwindet". Ich traue der Sache ja nicht.
(8 von 10)
Wenn der Spannungsbogen und der Unterhaltungswert im Maße des ersten Teils weiter steigen, gibt es für Teil 2 die 9. Verständlich, dass die Einleitung und Vorarbeit für Teil 2 hier einen großen Teil des Hörspiels einnehmen und es folglich auch viele ruhige Passagen gibt. Ein Hauch von Grusel ist aber dennoch durchgehend vorhanden.
edit: Seis drum...
(9 von 10), dann gebe ich dem zweiten Teil eben weniger Punkte als dem ersten, wenn er abbaut. Eben weil der Grusel die gesamten 74 Minuten anhält und einen nciht mehr los lässt. Was will man mehr erwarten, außer noch bisschen Action, weswegen es aber definitiv nicht zu der 10 reicht.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Zum Glück ist "Der Fall Charles Dexter Ward" nicht die letzte Vertonung nach einer Geschichte von H.P. Lovecraft geblieben, denn für mich ist dies eine der überzeugendsten Folgen aus dem Gruselkabinett. __________________
Die zu Grunde liegende Geschichte hat wirklich das Gruselpotenzial, das manchen anderen Folgen für meinen Geschmack einfach fehlt. Besonders einige Zeitsprünge in der Handlung fordern die Aufmerksamkeit des Hörers und steigern die Spannung.
Dann sind da noch die hervorragend ausgewählten Musikuntermalungen und das wunderbare Sprecherensemble, allen voran Ernst Meincke als Dr. Willet.
Ohne zu spoilern: Der 2. Teil ist genau so gut!
Ein nettes Forum hier.