Inhalt:

Ohne Aussicht auf Rettung treiben Tom und Gudrun in ihrem Rettungsboot auf dem offenen Meer. Schließlich werden sie aber doch vom einem Frachter mit zwielichtiger Mannschaft gefunden und an Bord geholt.
Doch auch Kar hat ihren Aufenthaltsort ausfindig gemacht und sendet seinen Nebel, mit dem er Madhav, ein Mitglied der Bordmannschaft, entführt, um ihn mit einem seiner Apophis-Symbionten unter seiner Kontrolle zu bringen. Doch der Eingriff schlägt fehl und Madhav kann sich befreien. Nicht einmal Kugeln können ihn stoppen, bis er in einem Raum von Kars Pyramide einen Monolithen berührt und verschwindet.
Tom und Gudrun ergeht es auf dem Schiff nur wenig besser. Durch ein vergiftetes Essen werden sie betäubt, woraufhin die Besatzung die goldene Maske stielt und die beiden Abenteurer auf einer zu Kiribati gehörenden Insel zurücklässt. Dort treffen sie auf den Einheimischen Biteti, der sie zum nächstgelegenen Ort führt. Dort erscheint erneut Kars Nebel, der Biteti tötet und Tom und Gudrun zu der unterirdischen Pyramide bringen soll. Doch da greift der von dem Geist besessene Lama ein und verhindert den Transportvorgang.
Über Umwege erreichen Tom und Gudrun die Halbinsel Java. Von dort aus wollen sie weiter nach Hongkong fliegen. Auf dem Weg zum Flugzeug begegnet ihnen eine Halb-Asiatin – Suzy Duvall – die in Gudrun eine böse Ahnung entstehen lässt. Die Anthropologin überzeugt auch Tom, den Flieger nicht zu besteigen. Und tatsächlich explodiert das Flugzeug kurz nach dem Start. Statt nach Hongkong fliegen die beiden nun nach Madras.
Dort ist auch der französische Archäologe Pierre Leroy unterwegs, um im Strandtempel von Mamallapuram eine Blut weinende Shiva-Statue zu untersuchen. In der Nacht schleicht er sich zum Tempel, um Proben zu nehmen, und erlebt dort, wie sich rote Tränen aus Shivas Augen lösen, was laut einer Prophezeiung Schrecken und Tod für die Welt bedeutet. An der Statue wird Leroy plötzlich von dutzenden aufgebrachten Shiva-Anhängern angegriffen und kann ihnen nur mit knapper Not und durch die Hilfe seines Kollegen Wilm van der Oochten entkommen.
Auch Tom und Gudrun treffen in Madras auf den niederländischen Archäologen. Dieser berichtet ihnen, nachdem sie ihm von ihren Erlebnissen erzählt haben, von dem A.I.M., dem Atlantic Institute for Mysteries, einer von einem gewissen Ian Sutherland geleiteten privaten Organisation, bei der der Kristall der Göttin Khom untersucht werden könnte. Zunächst einmal wollen die beiden Archäologen aber weiter Richtung Hyberabad fliegen, doch da der Flughafen von Madras gesperrt ist, müssen sie mit dem Zug weiterreisen.
Auf der Fahrt werden sie allerdings von zwei von Kar beeinflussten Dieben überfallen, die ihnen den Kristall rauben. Nach einer waghalsigen Verfolgungsjagd kann Tom die beiden Diebe stellen, doch schließlich gelingt einem der beiden mit dem Stein die Flucht.
Schließlich erreichen Tom und Gudrun nach einigen Umwegen doch noch den Flughafen von Frankfurt, wo sie allerdings schon von einem Mann namens Connor erwartet werden, der sie zu Ian Sutherland bringt, welcher sie bereits in seinem Hubschrauber erwartet hat. Er bietet Tom und Gudrun die Mitarbeit im A.I.M. an. Gemeinsam fliegen zum schottischen Stammsitz von Sutherlands Familie, der Festung Oake Dún. Dort treffen sie auf Pierre Leroy, der sie bereits in Madras beobachtet hat und den Kristall in seinen Besitz bringen konnte.
Im Laufe des Abends lernen sich die nun fünf Mitglieder des A.I.M. etwas besser kennen…

Meinung:

'Die unsichtbare Macht' ist der bisher beste Roman der noch jungen Serie. Die Handlung verläuft weniger hektisch, es wird mehr Wert auf Spannung und Atmosphäre gelegt und am Ende gewinnt die Serie mit der Einführung des A.I.M. noch etwas an Tiefe und Konturen.
Ein Manko des Romans ist aber, dass es im Prinzip keine richtige Story gibt. Zwar geraten Tom und Gudrun diesmal nicht von einer Seite zur anderen immer wieder sofort in neue Gefahren, aber die Handlung verläuft doch etwas episodenhaft und ohne ein richtiges Ziel.
Mit Pierre Leroy, Ian Sutherland und dem Butler Connor werden drei neue interessante Charaktere eingeführt, auf die in den nächsten Romanen sicher noch mehr eingegangen wird. Ebenso bleibt das A.I.M. noch etwas rätselhaft, aber zumindest bietet diese Organisation nun eine feste Basis für die kommenden Romane. Allerdings wird man das Gefühl nicht los, dass sich Sutherland bei der Auswahl der Mitglieder für sein Institut von einer Modelagentur beraten lässt.
Der Oberbösewicht Kar bleibt weiterhin äußerst blass, aber dafür erhält seine Partnerin Suzy Duvall etwas mehr Tiefe. Die Handlungsabschnitte der beiden sind eher mystischer angelegt, ein guter Kontrast zu den actionlastigen Passagen um Tom und Gudrun. Allerdings wirkt es merkwürdig, dass Kar auf S. 58 als derart von der Kontrolle der beiden mit Symbionten gefügig gemachten Diebe im Zug erschöpft beschrieben wird, dass er keine weiteren Angriffe mehr ausführen kann, während er in den letzten beiden Romanen noch ein gutes Dutzend Soldaten ohne größere Probleme befehligen konnte.
Die Szene um den lüsternen amerikanischen Touristen Geronimo Archer hätte man sich zudem komplett sparen können. Einerseits ist es natürlich angebracht, die Opfer der Flugzeugexplosion dem Leser etwas näher zu bringen, aber mit solch einem Charakter funktioniert das in keinster Weise. Zudem trägt die Passage auch kein bisschen zur eigentlichen Handlung bei.
Aber insgesamt gesehen ist der dritte Abenteurer-Roman eine deutliche Steigerung zu seinen beiden Vorgängern und bietet viel Potential für zukünftige Bände.

Wertung: (07/10)

Cover:

Das Titelbild zeigt eine Szene am Ende des Romans, als Tom und Gudrun auf dem Dach des Zuges gegen die Diebe kämpfen. Eigentlich ist es ganz nett gezeichnet, aber irgendwie wirkt die gesamte Szenerie etwas steif.

Coverbewertung: (05/10)

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