Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Horror-Harry am 10.01.2012 22:33.
In einigen Städten der Welt werden ein paar Personen plötzlich von sich windenden weißen Papierschlangen bedrängt, die aussehen wie gestanzte Computerstreifen. (Der Roman wurde in den 1970er-Jahren geschrieben, da war so etwas ganz normal.) Danach drehen diese Menschen durch und begehen zumeist tödliche Verbrechen. In München wird der Amerikaner Ron Delwin sogar von einem blau-grauen Metallroboter überfallen und verschwindet spurlos. Als ihn die Münchener Kripo doch auftreibt, steckt er in der Wand des Hotelzimmers und zwar so, dass es aussieht, als wäre er in die Wand hineingeflüchtet! __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 23.03.2016 10:09.
In Rio de Janeiro kam vor Kurzem Thomas Eldridge aus dem Amazonas-Dschungel zurück. Er hat dort bei einem unbekannten Indianerstamm »die Maschine« entwendet, die dort bereits seit mindestens 10 000 Jahren aufbewahrt wurde. Und nicht nur Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 ist hinter dem Geheimnis des Mannes her, sondern auch die bildhübsche Reporterin Juanita Loano. Beide ahnen nicht, dass sie sich direkt in ein tödliches Abenteuer stürzen, denn alle zuvor Verschwundenen tauchen ebenfalls in Rio de Janeiro auf und wollen nur eins: »die Maschine des Bösen« in Händen halten. Aber davon ist jedem nur dringend abzuraten!
Meinung: Der Roman beginnt recht spannend mit den geschilderten Einzelschicksalen der durch »die Maschine« Beeinflussten. Doch die Sequenzen mit dem Forscher à la Erich von Däniken, Thomas Eldridge, und dessen Sekretär Poul Henderson ziehen sich etwas und so dümpelt der Roman vor sich hin. Jürgen Grasmück alias Dan Shocker war ja angeblich den Thesen des Schweizer Forschers und Buchautors Erich von Däniken bezüglich dessen »Beweisen« einer frühen Kolonisierung der Erde durch Außerirdische nicht ganz abgeneigt. In diesem Roman verarbeitet er wieder etwas davon, allerdings muss hier die alte Dämonengöttin Rha-Ta-N'my dazu herhalten. Somit driftet der Roman eher in die Science-Fiction ab als in den Gruselbereich. Was schade ist, denn dies tut dem Roman nicht sonderlich gut. Die Handlung wirkt lange Zeit relativ verworren, und die Mächtigkeit »der Maschine« erscheint mir schon ein wenig sehr an den Haaren herbeigezogen.
Zudem hatte ich immer wieder das Gefühl, jede Szene schon irgendwo anders in den Romanen Dan Shockers gelesen zu haben, sei es bei den SGK's oder bei Macabros. Das trägt auch nicht gerade zur Spannungserhöhung bei. Als dann Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C und sogar Larry Brent alias X-RAY-1 und X-RAY-3 mitzumischen beginnen, zieht die Handlung zwar noch etwas an, aber da ist alles recht vorhersehbar. Jedenfalls gibt es kein abruptes Ende, denn diesmal haben die drei Haupthelden drei Seiten lang Zeit, herumzuflachsen. Wobei der Part von Iwan Kunaritschew wohl der allerwitzigste ist, tanzt er doch mit eingebundenem Schädel im Hospital Balalaika spielend russischen Kasatschok mit etlichen Krankenschwestern!
Ein ordentlicher Wortverdreher ist dem Autor auch passiert: Auf Seite 38, Spalte 1, Absatz 11 steht geschrieben: Vor der Tür stand ein Stuhl, darauf saß ein Pfleger, ein Mann von einem Bär ...
Auf Seite 51, Spalte 2, Absatz 3 tritt der Autor den Beweis an, dass Roboter sehr wohl Gefühle haben und dazu noch sehr beweglich sind: Wütend wirbelte der Roboter herum ...
Fazit: Ein Roman, den man lesen kann, aber nicht gelesen haben muss! Er bietet wenig Neues, sondern bäckt eher alte Semmeln wieder auf. Die Verquickung von Rha-Ta-N'my mit Robotern und Wesen aus dem All, die als so genannte »Schläfer« auf der Erde leben, gelingt nicht wirklich. Schade darum.
Ich vergebe 2 Smith & Wesson Laser.
Das Titelbild gibt sehr gut die einzelnen Sequenzen zu Beginn des Romans wieder, womit aber schon sehr viel davon preisgegeben wird. Selbstverständlich hat Lonati es in seiner unnachahmlichen Art wieder geschafft, auf dieser kleinen Fläche eine Menge an Informationen hineinzupacken und es trotzdem interessant aussehen zu lassen. Ein Meister seines Fachs eben!
Ich vergebe 4 Smith & Wesson Laser.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.