Die Seele von Mickey Mantle (PZ 969/970) erscheint unbefugt im Allerheiligsten Avalons und wird wieder von dort verwiesen. Sie wandert zurück in seinen toten Körper. Andernorts übernimmt ein grünes Flimmern kurzzeitig den Körper von Chiefinspelktor Pierre Robin und bringt ihn dazu, Nicole und Zamorra auf den Fall des wiederauferstandenen Mickey zu Aufmerksam zu machen. Sie können ein Treffen mit seiner Frau arrangieren. Als der Professor von dem letzten Fall mit Mickey berichtet, wird sie hellhörig und fasst Vertrauen. Sie bringt die beiden zu ihm, doch er kann sich wegen einer mentalen Sperre an nichts mehr erinnern. Zamorra löst sie und erfährt so die Einzelheiten seiner Seelenreise. Danach blockiert er die Erinnerungen für Außenstehende wieder. Für ihn und Nicole geht es nach Avalon, wo sie sich Aufklärung erhoffen. __________________
Auch Asmodis erfährt von diesem ungewöhnlichen Vorfall und dem Zusammenhang mit Avalon. Um an sämtliche Details zu kommen, erscheint er bei Mickey, kommt aber durch die von Zamorra eingebaute Sperre nur an Bruchstücke. So taucht er ein weiteres mal in die Spielwelt von „Lost Souls“ ein, um den Weg des Mannes nachzuverfolgen. Endlich im finalen Level angelangt, wird ihm als schwarzmagische Kreatur aber der weitere Weg verwehrt. So bleibt ihm nur noch, direkt in Avalon nachzuhaken. Die dortige Oberpriesterin ist glücklicher Weise in den Ex-Teufel verliebt und zeigt sich kooperativ. Sie verrät ihm, dass nur die Herrin von Avalon persönlich den Durchgang zum Allerheiligsten öffnen kann. Asmodis muss also abwarten.
Endlich haben es auch Zamorra und Nicole nach Avalon geschafft. Dort werden sie gleich von der Oberpriesterin in Empfang genommen und zu der Herrin gebracht. Die beiden ahnen nichts gutes, doch ein Fluchtversuch schlägt fehl. So müssen sie ein Ritual von unglaublicher magischer Energie über sich ergehen lassen, das sie in eine andere Dimension bringt. Asmodis heftet sich dabei an ihre Fersen. Tatsächlich landen die drei aber nicht im Allerheiligsten, sondern in der Ebene der ewigen Schreie, die nach der Vernichtung der Hölle wohl mit Avalon verschmolzen ist. Während sich Asmodis unerkannt absetzt, müssen Zamorra und Nicole gegen die hier lebenden Urdämonen bestehen. Das gelingt nur, indem sich Nicole in das Flammenschwert verwandelt, einen Teil CHAVACHs. Dennoch scheinen sie gegen die Urdämonen unterliegen, Zamorra tritt mit dem Amulettbewusstsein Taran in Kontakt. Dieser beginnt damit, die Ebene zu vernichten. Der Herrin Von Avalon bleibt nur übrig, sie alle wieder zurück zu schicken.
Kaum hat Asmodis das Zentrum Avalons erreicht, den „dunklen Apfel“, zapft er dessen Energie an. Damit, so wurde ihm gesagt, kann er die schwarzmagische Sphäre in Kolumbien durchdringen. Da erfasst ihn der Dimensionsstrudel, zu früh, um genug Energie aufzunehmen. Aber er hat durch das kleine bisschen Magie des Apfels erfahren, dass die Herrin des Sees seine Mutter ist.
In einer anderen Dimension erstattet ein grünes Flimmern, das die ganze Sache eingefädelt hat und die drei Avalon-Besucher stets unter Beobachtung hatte, Bericht. Es sei Asmodis nicht gelungen, die Energie des Apfels anzuzapfen. Man müsse sich nun etwas anderes überlegen.
Wie erwartet ein sehr fantasylastiger Roman, aber auch einer mit ziemlich viel Handlung, der Antworten auf offene Fragen vorheriger Hefte beantwortet. Nach der Zerstörung des Baumes in London, wird direkt mit der Sphäre in Kolumbien weiter gemacht. Was ist mit Nele Großkreutz, Mysati und Ted Ewigk oder dem Dämonenjäger Dylan? Themen gibt es genug, um von den schwarzmagischen Brennpunkten einen Roman Auszeit zu nehmen.
Der Roman an sich war aber unterhaltsam. Durch seine Handlungslastigkeit büßt er an Action und spannenden Szenen ein, es wird sehr viel geredet. Dann Asmodis' Weg durch das Computerspiel „Lost Souls“, das über mehrere Seiten genau beschrieben wird. Hätte man kürzen können. So bleibt nur die Flucht in Avalon als eine kleine Actionpassage. Bis dorthin fand ich die Geschichte nur mittelmäßig, muss ich sagen. Danach aber geht es richtig zur Sache. Zum einen die unglaublich atmosphärische Szene des mächtigen Rituals der Priesterinnen und dann das Finale auf der Ebene der ewigen Schreie mit dem packenden Kampf gegen die Urdämonen.
Nach dem Roman wurden zwar einige Fragen geklärt, aber wieder neue Aufgeworfen. Wie immer bei Zamorra kann man den Fortgang der Handlung im nächsten Roman kaum erwarten. Ich will wissen, welche unbekannte Macht die Fäden gezogen hat und wie es mit Kolumbien weiter geht. Aber ich will auch wieder von Dylan oder einer der anderen Nebenhandlungs-Personen lesen.
Fazit: Ein GUTer Roman, der für mich mehr informatives Werk als spannender Unterhaltungsroman war.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Ich bin weit davon entfernt, mir ein vernünftiges Urteil erlauben zu können.
Der Roman ist äusserst gut geschrieben. Sehr dicht. Da versteht jemand sein Handwerk und verliert nie die Übersicht über tausenderlei Themen.
Wenn man damit leben kann, dass Zamorra eine völlig verwirrende Fülle aufbietet, hat man seine Freude daran. Die Fülle ist mir dann durchaus auch recht, aber der Umgang damit - den finde ich dann doch mehr als konfus, was aber daran zu liegen scheint, dass die Autoren kaum einen Schimmer zu haben, was sie da eigentlich schreiben. Das ist sehr weit aus dem Fenster gelehnt, wenn man sämtliche Mythologien zusammenrührt und einen Fantasy-Pamp damit anrührt.
Während des Lesens dachte ich nicht selten an eine Disney-Produktion, wo man ja mit den Themen ebenfalls locker und humorvoll umgeht. Asmodis zb. könnte durchaus von Johnny Depp gespielt werden. Dass man mich nicht falsch versteht: ich mag das Zamorra-Universum. Es ist irre und widersetzt sich jeglichem Konsens. Dazu gehört Mut, ist für eine Fantasy-Serie aber legitim.
Das hier ist also ein Roman, der mich aufgrund der hohen schriftstellerischen Kompetenz von Christian Schwarz anspricht.