Das im Titel erwähnte "Blutfest" findet erst gar nicht statt, sondern soll den Roman nur spektakulärer anpreisen, als er in Wirklichkeit ist. Es ist wie immer: Barnabas Collins bringt noch immer Tod über Frauen und hat es auch hier wieder mit Menschen zu tun, die zwar um seinen Charakter wissen, aber trotzdem durch ihre Passivität weiteres Unheil zumindest billigend in Kauf nehmen - in diesem Fall Lady Clare Duncan, die erst ihre treue Zofe Belle um die halbe Welt schleppt, in Gefahr bringt und dann nichts unternimmt, um ihr Leben zu retten. Für den Leser sind diese Borniertheit und Tatenlosigkeit recht ärgerlich zu lesen, weil es dem Schema entspricht, das fast alle Romane um Barnabas den Vampir auszeichnet. Und warum etwas lesen, von dem man bereits weiß, dass es immer auf das Gleiche hinausläuft und Barnabas immer wieder entkommt?
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene