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Gast
09.12.2007 20:40
Die Siegel der Nacht öffneten sich ihr bereitwillig. Dunkel war für sie nicht dunkel, Tod nicht Tod. Sie labte sich an Pesthauch und Alter. Ihre Streifzüge durch das Labyrinth, das den Lebenden verschlossen blieb, waren von Einsamkeit geprägt. Hier gab es nur Stille. Manchmal noch das Plätschern eines Rinnsals, wenn Regen fiel. Oder das hörbare Echo ihrer Gier, die sie immer wieder dorthin lockte, wo sie den Tisch reich gedeckt wusste. Wo jene hausten, die sie eigentlich verachteten. Und die auch sie verachtete. Tapsig wankte sie das Labyrinth entlang. Durch ewig finstere Gänge. Grunzend. Getrieben von der tumben Sehnsucht eines Monsters …
Autor: Adrian Doyle (Manfred Weinland)
Erscheinungsdatum: 7.3.1995
Titelbild: Fabian Fröhlich
Nach der Pleite in Nepal kehrte Lilith zurück nach Sydney. Der Handlungs-Faden Sydney wurde nach dem Finale der Tibet-Trilogie wieder in Schwung gebracht. __________________
Der zur Dienerkreatur verwandelte Harps und auch Jeff Warner fanden wieder in die Geschichte zurück. Neugierig machte mich die Erwähnung der "Macht im Hintergrund", die scheinbar Lilith Geschicke steuert. Auch das damit zusammenhängende Umwandeln der Dienerkreaturen in "Befreier" läßt auf deren zukünftigen Zweck spekulieren.
Nach dem wiederholten Tod des männlichen Begleiters hat Lilith nun das Ufer zu McBeth gewechselt. Immerhin ist es nun ein interessantes Paar : die "Feme Fatal" und die vorlaute Kratzbürste sorgen sicher noch für Action.
Gesamt wirkte dieser Roman nach dem Finale der Tibet-Trilogie etwas flau. Wenn man aber diesen Roman als Teil vom Ganzen betrachtet, kann man eigentlich auch keine weitere Steigerung nach einem vorherigen Show-down erwarten.
Es wurde an der weiteren Handlung geflochten und daher sehe ich das gesamt als Durchschnitt.
Das Cover soll wohl auf die Umwandlung vom Bösen zum Guten anspielen. Es zeigt zwar keine Person aus dem Roman, aber dafür ist es sehr gut gemalt.
Michael
Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Sehe den Roman genauso wie EVIL. Ich kann seine Rezi so zu 100% übernehmen 
. Dass das Niveau nicht immer so konstant auf einem so hohen Level fortgeführt werden konnte, musste jedem eigentlich klar gewesen sein. Trotzdem gefiel mir die story und ich lasse hier mal 3 von 5 Fledermäuse "flattern".
Besonderheiten:
1. Durch die Berührung/Kontakt mit den Früchten (giftrote Äpfel) von dem Baum in der Paddington-Street 333 werden die beiden Dienerkreaturen (Polizeichef Virgil Codd und der Porno-Produzent Leroy Harps) wieder "normal" (S.47/63). Von nun an "dienen" sie nur noch Lilith.
2. Der Schrumpfkopf von Lilith's Vater (Sean Lancaster), wird von Landru zu einer magischen Bombe manipuliert. Das Ziel Lilith so zu vernichten schlug aber fehl. Der Schädel explodiert (S.55).
3. Lilith erfuhr von Jeff Warner, dass ihre Bestimmung/Entwicklung nun ausserhalb des Hauses fortgeführt/unterstützt werden soll ( "von der Macht im Hintergrund" ). Desweiteren erhielt sie von ihm einen Hinweis über den möglichen Aufenthaltsort des Lilienkelch/Unheiligtum. Er soll sich in Llandrinwyth im Südwesten Englands in Cymru/Radnor befinden (S.61).
4. Lilith endeckt das "andere Geschlecht" und hat Spass mit Mac Beth 
.
Cover:
Hatte überhaupt keinen Bezug zur story. Die Fratze im Hintergrund besitzt trotzdem das " Gewisse etwas".
Schon die Einleitung führt den Leser in eine andere Welt und man ist gespannt darauf, wann dieses Monster wohl näher beschrieben wird und welche Rolle es in der Story spielen wird.
Ebenso kommt man ins grübeln, was Duncan Luthers Leiche für Landru noch für eine Bedeutung haben könnte.
Die Rosehill Familie finde ich klasse beschrieben und ich finde auch den Vater sehr interessant. Einerseits tiefgläubig und andererseits bereit Trish's Mörder zu erschiessen. Die Wahrsagerin Carlotta gab mir auch noch ein Rätsel auf: Warum fühlt sich Lilith in unmittelbarer Nähe von ihr so kraftlos und unwohl? Carlottas große Aura fällt Lilith ebenfalls auf und sie ist nicht zu hypnotisieren.
Die erste Begegnung mit Jeff Warner lässt auch bei Lilith mehr Fragen offen als sie beantwortet. Jeff Warner verabreicht Virgil Codd in dessen gut gesicherter Wohnung einen Apfel und leitet damit seine Rückverwandlung ein, aber wie kam er dort hin ohne Alarm auszulösen und warum kann Warner auch im Dunkeln sehen?
Super fand ich die Idee mit dem Ghoul, der die Leichen im alten Vampirunterschlupf frisst und auch den fantastischen Einfall mit der magischen Bombe, die Landru als Falle für Lilith zurücklies, weil er genau wusste, dass Lilith den Schrumpfkopf ihres Vaters suchen wird.
Genial ist die Szene, in der Lilith auf den nun "leeren" Grundstück der Paddington Street Jeff Warner noch einmal treffen soll. Ich fühlte mich beim lesen, als würde ich daneben stehen und könnte alles mitbeobachten und hören !
Lilith ist ab nun nicht mehr alleine. Die die ihr ihre Bestimmung gab (hört sich an wie "der, dessen Name nicht genannt werden darf" ) hat sich eingeschaltet und ist um Schadensbegrenzung bemüht. Sie bekommt Befreier, die Dienerkreaturen zurückverwandeln und diese wiederum haben von da an einen neuen "Herrn", nämlich Lilith. Und Lilith bekommt den Befehl nach dem Unheiligtum in England zu suchen.
Meiner Meinung nach kann es nur noch spannender werden.
Eine klasse konstruierte Geschichte, in welcher der Leser am Ende doch wieder ganz ungeahnte und nicht zu berechnende Momente erleben durfte. Super geil !
Ach ja, beinahe hätte ich über das Lesen den kleinen sexuellen Ausschweifer von Lilith mit Beth übersehen. Hätte durchaus etwas ausführlicher sein dürfen Manfred ...
Da wird in Zukunft hoffentlich wohl noch einiges folgen, oder ?
5 von 5 Fledermäusen
Cover: Ich nehme Lilith die Rolle als betender Pinguin (Nonne) nicht ab und was soll das Kreuz? Die Vampirfratze dagegen geht noch.
Hier gibts nur 2 von 5 Flattermännern
Fazit __________________
Zurück im guten alten Sidney und gleich geht´s wieder rund...Meine Vorredner haben das wesentliche gesagt. Hervorheben an diesem Roman möchte ich nur nochmal Lilith´s Suche nach dem Kopf ihres Vaters, in deren Verlauf sie auf einen Ghoul oder besser eine Ghul trifft, die gerade dabei ist, sich an einer Leiche satt zu fressen. Den Schrumpfkopf trägt sie dabei um den Hals, dass alleine ist schon eine geile Idee. Dass sich der Schrumpfkopf allerdings noch als magische Bombe entpuppt, der auf die Berührung von Lilith reagiert, ist eine grandiose Idee. Gerade dieser Teil der Geschichte hat mich persönlich am meisten beeindruckt.
Insgesmt hat mir der Roman gut gefallen, von mir gibt´s 4 von 5 Punkten.
Cover
Sagt mir irgendwie nichts...
Aktueller Roman
JS 1687 - Leibwächter der Halbvampire
Landru will Luthers Leiche gar nicht haben, aber die indischen Vampire versuchen sie ihm schmackhaft zu machen. Er wird sie "lieben". Na da bin ich mal gespannt, was man aus der Figur noch entwickelt. Die Handlungsfäden um Harps, die magische Kopfbombe in Verbindung mit der Ghul und Liliths erste lesbische Erfahrung waren in Ordnung. Nach der Trilogie nahm sich der Autor hier für mein Empfinden trotzdem eine kleine Atempause. War jetzt nicht episch, aber das kann und muss auch nicht jeder Band sein. Entscheidend war das Finale auf dem Grundstück 333 Paddington Street.
Jeff Warner offenbarte: Die die Lilith ihre Bestimmung gab (wer auch immer das ist), hat beschlossen sie jetzt außerhalb ihrer Geburtsstätte bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Zur Schadensbegrenzung. Mit den Früchten des Apfelbaumes werden 10? Dienerkreaturen befreit und müssen fortan Lilith dienen. Falls sie die kritische Phase ihrer Befreiung überleben, stehen sie in zwei Monaten zur Verfügung. Außerdem soll die letzte bekannte Spur des Lilienkelchs verfolgt werden und dürfte unsere Heldin nach Llandrinwyth, also Wales führen.
Der Abschnitt Australien dürfte damit erst einmal erledigt sein und laut Blut-Depesche war dieser Band 9 auch der Abschluss des ersten Zyklus. Insgesamt hat mir die Serie bis zu diesem Punkt sehr gefallen. Dieser "Abschlussband" ist für mich der Schwächste.
3 von 5 Sternen
Davon ab, dass ich, wie auch vom Spätaufsteher erwähnt, aus anderen Serien weiß, dass es nach einem guten Mehrteiler erst mal schwer weiter geht, fand ich diesen Band der Woche um die herrenlose Dienerkreatur gut gelöst und den Mehrteiler mit dem, was da jetzt so kommt echt gut gelungen im Vergleich... __________________
Ansonsten erkenne ich auch hier, dass sich der Sachgehalt aus Erst- und Neuauflage weiter gleichen...
LG Lessy 
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!