Die Amme des Teufels
Nun darf Peter Morlar nach der Vorlage von Herrn Vandis schreiben. Coco konnte sich mit letzten Kräften aus der gestürmten Burg des Vampirs retten. Sie erwacht im Haus des Schwarzblüters Roman Borodin, der sie ohnmächtig gefunden hat und aufpäppeln will. Ob wirklich alles so harmlos ist, wie es erscheint, wird der belesene Gruselfreund sofort ahnen.
Erst einmal ist mir direkt etwas sauer aufgestoßen. Wenn ich im Auftrag meines Vaters nach Rumänien geschickt werde, dann eine Woche bewusstlos bin und man nichts von mir gehört hat. Ich würde doch sofort versuchen, mich bei irgendjemandem zu melden. Handys scheint es bei CZ nicht zu geben, obwohl die Spinoff-Serie in den 2010ern entstanden ist. Wenn Coco es wenigstens versuchen würde, aber sie denkt nicht einmal daran.
Stattdessen freundet sie sich mit Roman an. Die beiden haben auffällig viele Gemeinsamkeiten, haben zum Beispiel beide ihre Ausbildung in Schloss Behemoth abgeschlossen. Könnte man da langsam misstrauisch werden? Nicht doch.
Im Verlauf der Handlung findet Coco zufällig Hinweise darauf, dass hier etwas faul ist. Ab hier dreht sich die Story nur im Kreis und läuft gleich ab. Coco wird auf ein Puzzlestück aufmerksam, schnüffelt herum, findet einen weiteren Hinweis, wird ertappt und endet auf die eine oder andere Weise in einer Bewusstlosigkeit, erwacht in ihrer Gästekammer, wo Roman ihr erzählt, sie habe das garantiert nur geträumt. Und Coco glaubt ihm das. Erst am Ende kapiert das das dumme Gör endlich, dass man sie veralbert. Wie mich Coco aufgeregt hat, dass sie so gar nichts rafft. Diese Seitenschinderei hier war furchtbar.
Natürlich kann sie am Ende dem Gegenspieler der Woche den Garaus machen. Als Belohnung meldet sich der Anführer der rumänischen Oppositionsdämonen, der die Sache die ganze Zeit beobachtet hat. Michael Zamis und den Clan möchte er nicht auf seiner Seite gegen Asmodis, aber Coco schätzt er als starke Verbündete ein. Sie macht ihm deutlich klar, dass sie keine Lust auf ein Bündnis hat. Er verpasst ihr dennoch ein magisches Tattoo des Widerstandes.
Auch diese Geschichte passt perfekt in die Kategorie „Groschenbilligheftchen“. Die Grundidee nach dem alten Motto „Was geht hier vor und wie passe ich da rein?“ ist nichts besonderes, aber in Ordnung. Sie wurde sehr schlecht umgesetzt. Coco verhält sich total unglaubwürdig, so dumm kann niemand sein. Und die Suche nach weiteren Hinweisen verläuft immer gleich. Die Auflösung mit dem Fluch und Cocos Stalker ist dann wieder in Ordnung, wenn man als Niveau das gemeine Groschenheft setzt. Wieder keine sadistischen oder perversen Szenen. Die Geschichte war einfach nur schlecht erzählt, aber immerhin keine geschmacklose Scheiße.
(4 von 10 Freaks)
Zum Vergleich. Einem PZ oder JS der Neuautoren hätte ich 2 von 10 dafür gegeben.
Ein interessantes Detail. Waren bisher immer 3 Abenteuer in einem Band, sind es nun nur noch 2. Die sind genau so lang wie immer. Im ebook fehlt eindeutig ein Drittel der Seiten. Für den gleichen Preis wie vorher. Damit ist der ursprüngliche ebook-Preis endgültig in die Kategorie „Frechheit“ abgerutscht. Bis Band 30 gibt es die ebooks zum Glück mit Rabatt für „nur“ 5€. Die neuen kosten ganz normal 10€ für ein virtuelles Buch. 10€ für zwei Geschichten in Heftromanlänge ist einfach nur dreist. Selbst wenn sie gut geschrieben wären.
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1. John Sinclair
2. Maddrax