Wer sagt's denn? Hier hat sich Ernst Vlcek schon erheblich gesteigert, obwohl ich meine, auch hier gibt es noch Luft nach oben. Die Szenen mit dem weißen Adler sind schon recht heftig, vor allem zu Beginn, wo er sich gleich das Neugeborene holt, das wahrscheinlich noch nicht einmal die Nabelschnur abgetrennt bekommen hatte ... __________________
Auch sonst sind die Szenen, die in Mexiko spielen, recht gut geworden, obwohl es da schon ein paar kleine Kritikpunkte gibt, die einem als junger Leser vielleicht gar nicht so aufgefallen sind. Speziell dass sich in diesem Canyon Tausende von Raubvögeln tummeln. Wie sollen die sich denn alle ernähren? Von den paar Menschen, die in dem kleinen Dorf leben? Nie und nimmer. Wieso gibt es da eine Harpyie, wenn die dann gar nicht zum Einsatz kommt? Ich dachte immer, die wären auch ziemlich gefährlich. Weshalb musste sich Jimenez Ortuga zum Schluss ins Flugzeug setzen anstelle von Dorian Hunter? Nur dass er darin umkommt? Aber im Großen und Ganzen ist das Kritisieren auf recht hohem Niveau.
Die Handlung hat mich doch gepackt, und Dorian wirkt wieder wie Dorian, seit er sich wieder mehr von Lilian Hunter löst und diese mehr ihrem Gspusi, Marvin Cohen, überlässt. Gut so! Der DämonenKiller sollte wohl doch nicht zum Romantic-Thriller verkommen ...
Ich gebe dem Roman 4 von 5 gnostischen Gemmen.
Das Titelbild zeigt schön den großen weißen Adler, wenn auch diese Szene so nicht im Roman vorkommt (siehe 1. Absatz oben). Aber das wäre wohl etwas zu heftig gewesen für ein Heftroman-Titelbild. Was das aber mit dem Windelzipfel im Schnabel des Adlers soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Adler selbst ist sehr gut getroffen, auch seine Gefährlichkeit kommt gut rüber.
Ich gebe dem Titelbild 3,5 von 5 gnostischen Gemmen.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.