Der Fall des Dorian Gray beginnt mit einem Streit mit seiner Verlobten Sybil, infolge dessen sie sich das Leben nimmt. Dorian ist zutiefst betrübt, doch nur sein Bild ändert den Gesichtsausdruck. Schnell ahnt der junge Mann, was hinter diesem Rätsel steckt. Als er sich damals theoretisch dachte, er würde seine Seele dafür geben, wenn sich das Bild an seiner statt verändere, ist dies wirklich geschehen. Dorian ist von nun an völlig verdorben. Er zieht durch die Lande und lebt ohne einen Gedanken an das Morgen, denn das Bild und nicht er muss die Zeichen seiner Exzesse tragen. Sorgsam verhängt er das Gemälde und wirft nur selten einen Blick darauf.

Schließlich ist Dorian Gray 40 Jahre alt und sieht noch immer aus wie 20. Gerüchte gehen um, dass er mit dem Teufel praktiziere. Besorgt besucht ihn sein alter Freund und Maler des Bildes Basil Hallward, der sich schon immer um seinen ausgefallenen Lebensstil Gedanken gemacht hat. Er kann einfach nicht glauben, dass Dorian wirklich so ein gotteslästerliches Leben führt, wie die Leute erzählen. Von dieser Sorge genervt zeigt Dorian ihm das Gemälde. Als Basil daraufhin auf ihn einredet und ihm Gewissensbisse macht, ersticht er seinen Freund im Affekt und erpresst einen Bekannten, die Leiche verschwinden zu lassen. Einige Zeit später trifft Dorian auf den Bruder seiner verstorbenen Verlobten. Er erkennt Dorian und will ihn töten. Jedoch erschießt Dorians Freund und Lebemann-Mentor Lord Henry ihn versehentlich, als er die beiden bei einem Jagdausflug beschattet. Dieser Tropfen bringt das Fass für Dorian zum Überlaufen. Zutiefst bestürzt und voller Reue will er von nun an sein Leben ändern und tut das auch. Er geht davon aus, dass sich dies an seinem verunstalteten Portrait zeigt, welches langsam wieder schön werden muss. Doch als er es nach Monaten betrachtet ist es im Gegenteil noch hässlicher geworden. Wütend sticht Dorian auf das Gemälde ein, doch er selbst wird tödlich verletzt. Seine Dienerschaft findet nur eine hässliche alte Leiche vor, während das Gemälde im Raum den jungen schönen Mann von damals zeigt.



Teil 2 legt endlich mit der interessanten Story um Dorian Gray los. Endlich beginnt der Zauber des Bildes zu wirken und Dorian beginnt ein Leben, das einen Mann wohl nicht nur gezeichnet, sondern auch getötet hätte. Drogen, Hass, Mord und mehr. Doch er macht sich keinen Kopf, schließlich lädt sich das ja alles auf dem Bild ab. Als die Moral von der Geschicht' rächt sich das irgendwann. Dorian hält den Anblick des Portraits nicht mehr aus. Hier wird wie an vielen anderen Stellen schön sinnbildlich gearbeitet. Der in heutiger Zeit umso aktuellere Wahn nach ewiger Jugend und Dorians Selbsthass zeichnen das Hörspiel. Es gibt wenig Action und Grusel, davon wie genau das Gemälde ausschaut, muss der Hörer sich selbst ein Bild in seinem Kopf machen. Der Film „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ hatte für mich einen nicht unerheblichen Einfluss auf meinen Hörgenuss und hat die nötigen Bilder beigesteuert.

Sprecher wie immer toll und die Musik perfekt ausgewählt. Was mit in Teil 1 gefehlt hat, bekam ich hier endlich präsentiert. Alle Erwartungen erfüllt, wenn auch nicht unbedingt übertroffen.




(8,5 von 10 Punkten), war wieder gewohnte Gruselkabinett-Qualität und hat vor allem Lust auf das Buch gemacht.

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1. John Sinclair
2. Maddrax