Immer wenn der Vater des jungen Nathanael sich mit einem unheimlichen Mann trifft, wird er in sein Zimmer geschickt, unter dem Vorwand, dass „der Sandmann“ komme. Irgendwann überwältigt ihn die Neugier und er erkennt im Sandmann den widerwärtigen Advokaten Coppelius, der mit seinem Vater alchemistische Experimente durchführt. Bei einem dieser Experimente stirbt sein Vater, Coppelius flieht und ward nie wieder gesehen. Zumindest bis Nathanael, nun ein Student, auf den Wetterglashändler Coppola trifft, welcher dem Advokaten zum verwechseln ähnlich sieht. Erst schockiert und wütend , bereut Nathanael seine vermeintliche Verwechslung und Unterstellung später. Er kauft Coppola eine seltsame Brille ab, mit der das Unheil schließlich seinen Lauf nimmt. __________________
Nach Jane Austen folgt mit E. T. A. Hoffmann gleich der nächste bekannte Autor, von dem ein Werk vertont wurde. Und auch wenn dieses keine direkten Schauergestalten zu bieten hat passt die Geschichte doch wesentlich besser zur Serie als Austens Northanger Abbey. Das Hörspiel hält sich weitestgehend an die Vorlage, verändert nur minimal einige Begriffe. Die Sprecher passen ausgezeichnet ins Bild, besonders Roland Hemmo erschafft tolles Kopfkino als Coppelius.
Zur Geschichte an sich mag ich dieses mal nicht großartig was schreiben. Hoffmanns Werk bietet genug Raum für Interpretationen und Diskussionen. Das will ich beim Hörspiel nicht bewerten und lange ausschweifen. Man muss die Geschichte einfach hinnehmen, wie sie ist. Bei der Geschichte eines „Großmeisters“ wie Hoffmann mag ich mir kein Urteil erlauben, wenn in der Vertonung einige Kleinigkeiten anders rüberkommen als in meiner Fantasie damals beim Lesen.
(8 von 10 Punkten) für das Hörspiel, +1 Punkt für die würdige Vertonung des Originalstoffes ohne altbacken zu wirken.
Aktuelle Gruselfavoriten:
1. Isaac Kane
2. Dämonenkiller (Baphomet Zyklus)
3. John Sinclair
4. Die Musgrave-Romane im Gespenster-Krimi
Titania ist immer eine Hör-Reise wert. Man setzt ziemlich gut den Originaltext um (auch wenn dieser natürlich wesentlich dunkler und logischerweise auch besser ist). Was mir wirklich gefallen hat, und Hoffmanns Text nicht bietet, ist der Gesang von Olympia. Genau so hatte ich mir den nämlich vorgestellt. Kann ich nur "gut" finden, auch wenn ich bei einem meiner Lieblingsschriftsteller immer sehr kritisch bin.